Souveränes Weiter so für Niedernhaller Bürgermeister Beck
Achim Beck mit 96,6 Prozent als Bürgermeister von Niedernhall wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag mit 39,9 Prozent unter den Erwartungen des Amtsinhabers, der alleiniger Kandidat war.

Einen deutlichen Wahlsieg bescherten die Niedernhaller ihrem alten und neuen Bürgermeister Achim Beck am gestrigen Abend. Mit 96,6 Prozent der gültigen Stimmen geht der 36-Jährige also in seine zweite Amtszeit. Rückenwind, der am Abend auch an den Anwesenden abzuzählen ist. So scheint halb Niedernhall die abgesperrte Hauptstraße vor dem Rathaus zu bevölkern und dem Bürgermeister zuzujubeln. Die Stadtkapelle hat sich ebenso versammelt wie die Freiwillige Feuerwehr. Letztere chauffiert den Bürgermeister samt Familie dann auch zur Feier des Tages durchs Städtle, wo sie den Einwohnern, die an jeder Ecke aus den Fenstern ihrer Häuser dem Spektakel zusehen, zuwinken.
Nervös trotz sicherem Sieg

Ein gelungener Wahlabend für Achim Beck, wenngleich er sich eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht hätte: "Mein Ziel war über 40 Prozent, aber ich will jetzt nicht kleinlich sein", sagt er. "Man hatte eben keine richtige Wahl, das ist nicht so motivierend", sagt auch Becks Frau Ina und zuckt mit den Schultern. Die hatte ihren Mann am Muttertag wenigstens morgens beim gemütlichen Frühstück noch für sich. "Ab mittags war dann aber doch die Wahl das dominierende Thema", erzählt Achim Beck. Und ein wenig nervös sei er trotz des eigentlich sicheren Sieges gewesen.
"Jetzt freue ich mich aber einfach, dass so viele da sind, um mitzufeiern." Wie vor acht Jahren passe das Wetter, um den Abend gemütlich im Kelterhof ausklingen zu lassen. In seiner Ansprache hat er dann - verschmitzt, wie es die Distelfinken von ihrem Stadtoberhaupt gewohnt sind - noch einen Rat: "Trinken Sie, so viel Sie können, aber nur so viel, dass sie den Weg nach Hause noch gut finden."
Maultaschen für jedes Prozent

Gelächter und Applaus gibt es auch, als Bürgermeisterstellvertreterin Bärbel Carle und Hauptamtsleiter Alfons Rüdenauer dem Bürgermeister für jede Prozentstimme eine Maultasche in einem Korb überreichen. Für die fehlenden 0,6 Maultaschen gab es dann großzügig aufgerundet einfach eine ganze. Denn schließlich ist Achim Beck Maultaschen-Fan, wie er vor acht Jahren beim Wahlforum der Hohenloher Zeitung verkündete. Damals brachte er als persönlichen Gegenstand eine Packung Maultaschen mit. Dass er die "Herrgottsbscheißerle" auch kalt esse, wie er damals auf der Bühne verkündete, beweist er den Bürgern spontan, indem er seine 0,6 Prozent genüsslich verschlingt. Sehr zur Freude des Publikums.
Komplett überzeugt

Zu den Klängen der Stadtkapelle zieht das Volk schließlich weiter in den Kelterhof. So auch Eva-Maria Kerl. Die ehemalige Stadträtin ist begeistert: "Ich bin richtig froh. Ich bin einfach komplett von Bürgermeister Beck überzeugt. Er hat schon so viel bewegt und so wird es auch weitergehen." Beck gehe auf Menschen zu und nehme jeden ernst. Das sei eine große charakterliche Stärke. Auch Becks Bürgermeisterkollege, Rainer Züfle aus Weißbach, freut sich über den Wahlausgang: "Ich finde es toll, dass er so ein Ergebnis erreicht hat. Die Niedernhaller haben erkannt, was sie an ihm haben."
Zahlen
Wahlberechtigt waren bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag 3267 Niedernhallerinnen und Niedernhaller. 1283 Menschen haben von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Ungültige Stimmen gab es 33 und somit 1250 gültige Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,9 Prozent.