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Giebelheide 3: Steile Lage und hinreißendes Panorama

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Nach rund acht Jahren Planung wurde das Niedernhaller Neubaugebiet eingeweiht. Rund 100 Bauplätze stehen zur Verfügung.

Von Renate Väisänen
Zusammen mit vielen Beteiligten durchschnitt Bürgermeister Achim Beck (2.v.r.) bei der Einweihungsfeier des Neubaugebiets Giebelheide 3 das Band.
Foto: Väisänen
Zusammen mit vielen Beteiligten durchschnitt Bürgermeister Achim Beck (2.v.r.) bei der Einweihungsfeier des Neubaugebiets Giebelheide 3 das Band. Foto: Väisänen  Foto: Renate Väisänen

"Panorama-Kreisel" - so könnte das Rondell des neuen Wohngebiets heißen. Das hört man im Lauf der Einweihungsfeier des Baugebiets Giebelheide 3 von verschiedenen Seiten. Und diesen Namen hätte sich das Rondell zurecht verdient: Vom in rund 300 Höhenmeter gelegenen Aussichtspunkt wird dem Besucher ein Ausblick auf die hinreißende Landschaft des Kochertals gewährt.

Lange Zeit der Planung

Nach rund acht Jahren, die die Planung und Erschließung des Niedernhaller Neubaugebiets neben den Wohngebieten Giebelheide 1 und 2 in Anspruch genommen haben, wird es am frühen Mittwochabend im Beisein von Bürgermeister Achim Beck, den Gemeinderäten, Vertretern der beteiligten Firmen und einigen künftigen Häuslebauern eingeweiht.

Strenge Vergabe-Matrix

"Jetzt kenn ich auch unsere anderen Nachbarn", freut sich Maren Reinhardt, die sich zusammen mit ihrem Lebensgefährten Steffen Bauer erfolgreich für einen der insgesamt 97 Bauplätze beworben hat. Wobei Reinhardt ein Kriterium der strengen Vergabe-Matrix noch nicht erfüllt. "Wir haben noch keine Kinder", erklärt die 28-jährige Niedernhallerin. Eine Zusage für einen Bauplatz haben auch Reinhardts zukünftige Nachbarn, Christoph und Dagmar Preißer.

Das Niedernhaller Ehepaar musste viel Geduld an den Tag legen, um ihr jetziges Grundstück im Rapsblütenweg zu bekommen. "Wir haben schon früh immer wieder im Rathaus nachgefragt, wann es denn so weit ist", berichtet Dagmar Preißer. Das Ehepaar mit zwei Kindern hat die volle Punktzahl bei den Vergabe-Voraussetzungen bekommen. Diese bestehen unter anderem aus den Kriterien Ortsbezug, Anzahl der Kinder und Ehrenamt.

Zwei Jahre in der Schublade

Ein anspruchsvolles Bebauungsplanverfahren sei das Projekt Giebelheide 3 gewesen, resümiert Bürgermeister Achim Beck in seiner Ansprache an die rund 35 Anwesenden. Zwar sei der Satzungsbeschluss für die Erschließung der zwölf Hektar umfassenden Fläche schon im Januar 2019 gefasst worden. Aber zugunsten des Baus des neuen Grundschulgebäudes und der Renovierung der Kelter wurde die Erschließung der Giebelheide 3 zunächst zurückgestellt. "Aus diesem Grund lag das Vorhaben erst einmal zwei Jahre lang in der Schublade. 2020 wurde dann die Realisierung in Angriff genommen", so der Bürgermeister.

Günstige Erschließung

Ein Umstand, der dem Stadtsäckel zu Gute gekommen sei, wie Beck ausführt. "Die Preise lagen am Anfang des Jahres 2020 im Keller. Unter sechs Anbietern hat die Firma Wolff und Müller für die Vergabesumme 4,73 Millionen Euro den Zuschlag bekommen und am 22. März 2021 mit den Arbeiten begonnen." Heublumenweg, Rapsblütenweg und Giebelheideweg hießen jetzt die Straßen im Neubaugebiet. "Der Bezug zur Landwirtschaft war für den Gemeinderat bei der Namensvergabe wichtig", erläutert der Bürgermeister.

Herausforderung für die Bauherren

Dass sich die Erschließung der Giebelheide 3 schon aufgrund der Steillage des Geländes anspruchsvoll gestaltet habe, macht auch Thomas Kistinger vom Ingenieursbüro BIT Ingenieure mit Sitz in Öhringen deutlich. Deswegen sei die Steillage etwas reduziert worden. "Trotzdem stellt die topografische Lage eine Herausforderung an die zukünftigen Bauherren dar", meint der verantwortliche Ingenieur in seiner Rede.

Nachdem mit dem Durchschneiden der weiß-roten Satinbänder das Neubaugebiet offiziell eingeweiht ist, geht es mit den Gästen zum Rundgang: Jetzt können steile Fußwege erprobt werden oder das Regenrückhaltebecken mit Drosselschacht in Augenschein genommen werden. Viel Bewunderung ernten dabei die Trockenmauern aus verzahntem Naturstein, für welche sich der Öhringer Landschaftsarchitekt Roland Steinbach verantwortlich zeigt.

Hintergrund: Bauplatzvergabe

Die Erstellung des Bebauungsplans Giebelheide 3 wurde noch unter Altbürgermeister Emil Kalmbach im April 2014 unterzeichnet. Das Neubaugebiet umfasst zwölf Hektar und bietet mit einer Nettobaufläche von 7,45 Hektar Platz für 88 Einfamilienhäuser sowie maximal neun Mehrfamilienhäuser. Jährlich werden nur zehn Bauplätze an Bewerber, die fünf Kriterien erfüllen sollten, vergeben. Die Kosten der Erschließung belaufen sich auf 4,73 Millionen Euro, wobei die Kostenberechnung anfangs bei 6,7 Millionen Euro lag.

Das Rückhaltevolumen des Regenrückhaltebeckens im Neubaugebiet Giebelheide 3 beträgt 1250 Kubikmeter. Rein rechnerisch ist es damit in der Lage, ein 20-jährliches Regenereignis zurückzuhalten.

 

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