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Fußball-EM: Warum Hohenlohe kein Gastgeber für eine Nationalmannschaft wird

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Kein neues Sommermärchen in Hohenlohe: Die Stadt Öhringen wollte ein Trainingszentrum bei der Fußball-EM in Deutschland 2024 werden. Zwei Teams hatten das Stadion besichtigt. Woran die Pläne letztlich scheiterten.

Öhringen hat viele fußballerische Vorzüge, wie diese Postkarte der Buchhandlung Rau von 2006 dokumentiert − doch das hat diesmal nichts gebracht.
Öhringen hat viele fußballerische Vorzüge, wie diese Postkarte der Buchhandlung Rau von 2006 dokumentiert − doch das hat diesmal nichts gebracht.  Foto: Büchele

Es hätte die Neuauflage des Hohenloher Sommermärchens sein können: Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland residierte einst die australische Nationalmannschaft im Schlosshotel Friedrichsruhe und schaffte es dank harten Trainings im Öhringer Stadion bis ins Achtelfinale.

Im nächsten Sommer kommt nun erneut die Fußball-Elite ins Land – zur Europameisterschaft. Doch diesmal wird Hohenlohe nicht Gastgeber sein. Auch wenn mancher Lokalpolitiker das bedauern wird.

Zwei interessierte Teams haben Öhringen bereits besichtigt

Thilo Michler hätte es sehr gefreut: Öhringens Oberbürgermeister erzählt, wie bereits vor Wochen zwei Teams in Öhringen waren und das Stadion besichtigt haben – eines sogar mit dem Cheftrainer. Es seien "zwei nicht ganz uninteressante Mannschaften" gewesen. Michler ist sicher: "Die Trainingsbedingungen hier sind sehr gut, das hat man 2006 gesehen." Stadt und TSG als Eigentümer der Sportanlagen stünden bereit, die Gastgeberrolle auszufüllen. Das beteuerte er bei einem Telefonat am Montagmorgen.

Der Oberbürgermeister hat zwar hochfliegende Pläne, aber selbst wenig Hoffnung

Doch allzu viel Hoffnung machen solle man sich laut Michler nicht. Denn: Wo könnte der mögliche Gast wohnen? Da sieht der OB schwarz: Man habe zwar Gespräche mit Hohenloher Hotels geführt. "Da gibt es nicht viele", die dafür infrage kämen, denn die Anforderungen seien hoch. Doch kein Hotel wollte das finanzielle Risiko eingehen, für vier Wochen in der Urlaubszeit das Haus zu reservieren für einen Gast, der vielleicht in der Vorrunde ausscheide und dann nur zwei Wochen zahle, mutmaßt der Oberbürgermeister.

 


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Geht da noch was? Nein: Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen

Kann sich das noch ändern? Nein. Denn: Was der OB entweder nicht weiß oder nicht gesagt hat: Die Bewerbungsfrist ist längst abgelaufen – seit Monaten. Wer Gastgeber der Stars werden will, musste sich beim Fußballverband Uefa bewerben, um in einen offiziellen Katalog zu kommen – Hotel und Trainingsplatz gemeinsam als sogenanntes "Team Base Camp". Die Liste möglicher Gastgeber steht endgültig fest: Und weder Öhringen noch das Schlosshotel Friedrichsruhe sind verzeichnet. Zwar gab es dort durchaus Überlegungen, wie die Würth-Gruppe als Hausherr mitteilt, doch offenbar wurden sie nicht weiterverfolgt.

Nur der TSG-Geschäftsführer spricht Klartext

TSG-Geschäftsführer Markus Denz stellt gegenüber der HZ klar: "Die Anfrage einer Nationalmannschaft, ob sie unser Stadion bei der EM als Trainingscamp nutzen kann, und deren Verhandlungen mit einem Hotel liefen bereits vor vielen Monaten. Aus dem Ganzen wurde aber nichts, das Thema ist somit schon sehr lange vom Tisch."

 


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