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Australische Fans feiern in Hohenlohe

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Der Aufenthalt der australischen „Socceroos“ in Friedrichsruhe hinterlässt auch für die Live-Übertragung der WM-Spiele auf der Öhringer Herrenwiese Spuren. „Das geplante 1000-Mann-Zelt wird nicht mehr reichen, wirstocken auf 2000 auf“, sagt Stefo Stefanidis. Aber auch das Sicherheitskonzept wird ausgeweitet

Von Juergen Koch
Ein echter Fan zeigt Flagge - auch im Gesicht. Während der WM spielen die Teams von Brasilien, Kroatien, Australien und Japan (von links) in einer Gruppe. In Hohenlohe freut man sich schon auf die „Socceroos“. (Foto: dpa)
Ein echter Fan zeigt Flagge - auch im Gesicht. Während der WM spielen die Teams von Brasilien, Kroatien, Australien und Japan (von links) in einer Gruppe. In Hohenlohe freut man sich schon auf die „Socceroos“. (Foto: dpa)

Nicht nur Stefanidis geht davon aus, dass viele der 8500 erwarteten australischen Fußball-Fans Hohenlohe ansteuern werden. „Die wollen in der Nähe ihrer Mannschaft sein“, sagt der Öhringer Gastronom, der mit Bruder Nico das „Public Viewing“ (öffentliche Live-Übertragung) veranstaltet.

Er freut sich auf die australischen Fans: „Die sollen zwar sehr trinkfreudig sein und gerne feiern, sind aber als sehr friedlich bekannt.“

Als Partner haben sich die Stefanidis-Brüder die Stadt Öhringen ins Boot geholt. „Wir unterstützen die Veranstaltung mit Logistik, PR und Bauhofleistungen, ein größerer Geldbetrag wird aber nicht fällig“, sagt Dr. Michael Walter, „Fußball-Manager“ der Stadt. Mit der Beteiligung der Stadt gilt das Groß-Event als „nicht-kommerzielle öffentliche Vorführung“, Lizenzgebühren fallen weder für die Infront WM AG (Inhaber der TV-Rechte) noch für den Weltfußballverband Fifa an. Im Gegenzug müssen die Veranstalter diverse Auflagen einhalten. So darf weder Eintritt verlangt, noch dürfen Sponsoren genannt werden.

Während bundesweit Zelte, Großleinwände und Beamer knapp werden, hat Stefanidis frühzeitig die Weichen gestellt. Vor dem 2000-Mann-Zelt, das mit den 32 Fahnen aller WM-Nationen geschmückt wird, wird ein Biergarten mit 300 Plätzen aufgebaut. Auf einem Plasma-Großbild-Fernseher werden auch dort die Spiele übertragen. Das Zelt wird mit schwarzen Planen abgedunkelt, um die Bildqualität auf der knapp 20 Quadratmeter großen Leinwand zu verbessern. Übertragen werden alle 64 Spiele über Premiere in digitaler HDTV-Qualität.

Das gesamte Areal auf der Herrenwiese wird mit einem Bauzaun eingezäunt, der je einen Hauptein- und ausgang sowie mehrere Notausgänge hat. Für die Verpflegung der Fans sind drei Gastrostände, zwei Bierwagen und eine Sekt- und Cocktailbar vorgesehen, mittags gibt es Tagesessen. Auch ein Kinderspielplatz ist geplant. Stefo Stefanidis rechnet damit, dass er für den Service „mindestens 25 Leute zusätzlich einstellen“ muss.

Seine Öhringer WM-Arena - für die noch ein griffiger Name gesucht wird - will er am 9. Juni mit der Übertragung des Eröffnungsspiels Deutschland - Costa Rica und einer großen Party starten. Bis zum Endspiel am 9. Juli öffnet er täglich ab 11 Uhr und will je nach Bedarf schließen. „So lange Leute da sind, bewirten wir auch“, sagt Stefo Stefanidis. Da während der WM die Sperrzeiten aufgehoben sind, könnte er bis zur „Putzstunde“ um fünf Uhr morgens öffnen. Er geht davon aus, dass die Lärmverordnung eingehalten wird, hat dafür aber keine speziellen Vorkehrungen getroffen. Mit Bands von Annâweech bis Gipsy Kings und Weißwurstfrühstück an allen WM-Sonntagen will er das Areal auch außerhalb der Übertragungen zum geselligen Treffpunkt machen.

Für Sicherheit soll ein Security-Dienst sorgen, den Stefanidis während der Deutschland- und Australien-Spiele verdoppeln will. Dazu kommen Sicherheitsmaßnahmen der Polizei. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und machen jetzt das Konzept mit allen Beteiligten wasserdicht“, so Pressesprecher Jürgen Baierl. Wegen der australischen Gäste rechnet er „auf jeden Fall mit einem verstärkten Personalaufwand für die Polizeidirektion Künzelsau“.

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