Bürgermeisterwahl in Krautheim: Kandidat Andreas Insam im Portrait
Nach 20 Jahren in der Öhringer Verwaltung bewirbt sich Andreas Insam als Bürgermeister. Der 47-Jährige möchte bei der Wahl am 7. Mai mit seiner Verwaltungserfahrung, der Bürgernähe und dem Sinn fürs Vereinsleben punkten.

Krautheim kannte der Öhringer Andreas Insam lange Zeit nur vom Durchfahren in Richtung Bad Mergentheim oder vom Kanufahren auf der Jagst. Doch das hat sich in den letzten Wochen geändert. Denn der 47-Jährige kandidiert dort für das Amt des Bürgermeisters. "Wenn man auf die 50 zugeht, fragt man sich: War es das oder geht es weiter?", erklärt sich Insam. Nach 20 Jahren in der Öhringer Verwaltung würde es nun Zeit werden für was Neues. Von der Familie gab es "grünes Licht" für die Pläne.
Erfahrung ist für Insam der Pluspunkt
"Ich war die letzten Wochen oft in Krautheim, um mir ein Bild zu machen, auch von den Ortsteilen", erklärt Insam. Er sei in Kontakt mit verschiedenen Leuten - von Unternehmern über Gemeinderäte bis zu Freunden - getreten, die ihm erzählten, was die Stadt so bewegt. "Ich gehe da nicht blauäugig ran", erklärt der studierte Betriebs- und Verwaltungswirt.
Seit 20 Jahren arbeitet Andreas Insam bereits in der Verwaltung der Stadt Öhringen. Zunächst als Sachbearbeiter in der Kämmerei, seit 2016 als deren Amtsleiter. Dabei hat er mehrere Mitarbeiter unter sich. Für ihn ist seine Erfahrung sein größter Pluspunkt in der Bewerbung um das Amt des Rathauschefs. "Ich habe hier ja verschiedene Ebenen durchlaufen und denke, ich kann meine Erfahrung gut einsetzen." Alleine in der Kämmerei "habe ich 20 Leute unter mir, mit Außenstellen 50", erklärt Insam.
Von Rüdinger-Erweiterung bis zur Gastro in Krautheim
Die vergangenen Wochen hat er nicht nur genutzt, um Krautheim und seine Teilorte besser kennen zu lernen, sondern auch, um Werbung für sich zu machen. "Wir haben am Wochenende in einer Marathon-Aktion an jeden Haushalt Flyer verteilt", erzählt er lächelnd. Zudem gibt es seit den Osterferien auch eine Website zur Kandidatur und in den Tagen bis zur Wahl ist er auf zahlreichen Vor-Ort-Terminen. Und dort, so erzählt er, habe er gelernt, was die Krautheimer bewegt: "Da wäre einmal die Rüdinger-Erweiterung, die ja gerade diskutiert wird. Aber auch das Thema Gastronomie. Denn viele Gesprächspartner meinten, dass das - auch in den Teilorten - nicht einfach sei", berichtet Insam. Auch das Seniorenheim nennt er als wichtigen Punkt, der die Stadt bewegt.
Und so hat er einige Ziele für die Zukunft Krautheims: Zum einen wäre da das Bahnhofs-/ZG-Areal. "Hier muss dringend ein potenzieller Investor gefunden werden", so Insam. Aber auch die Radweganbindung an Assamstadt ist für den passionierten Radfahrer ein wichtiger Punkt. "Und die Jagsttalbahn, da wurde ja jetzt ein Kompromiss gefunden. Die bietet ebenfalls einige Entwicklungsmöglichkeiten." Aber auch die Ausweisung von Baugebieten steht auf seiner Agenda. "Ohne dabei den Stadtkern zu vergessen, hier sind viele Briefkästen geschlossen", so Insam.
Für mehr interkommunale Zusammenarbeit im Jagsttal
Ein wichtiges Stichwort für Insam ist zudem interkommunale Zusammenarbeit. "In vielen Bereichen passiert das ja schon, aber vor allem, um den Personalengpass zu bekämpfen, gilt es, die Zusammenarbeit auszubauen - ohne sich selbst aufzugeben", ist er sich sicher. Für ihn außerdem wichtig: Die verlässliche Betreuung von Kindern - "auch hierzu braucht man Personal", so Insam. Was ihn in Krautheim begeistert, ist unter anderem das aktive Vereinsleben. "Das ist in Krautheim super ausgeprägt, die haben ein wahnsinniges Engagement, das muss man fördern." Der vierfache Familienvater ist selber im Verein - als begeisterter Fußballer.
Was auf ihn als Bürgermeister zu kommt? "Das kann ich gut einschätzen, ich arbeite ja seit Jahren eng mit einem zusammen", sagt Insam lachend. Seine Chancen für die Wahl sieht der Öhringer gut: "Ich hoffe, mit meiner Verwaltungserfahrung, der Bürgernähe und meinem Sinn fürs Vereinsleben zu überzeugen, der beste Kandidat zu sein."
Zur Person
Der 47-Jährige Andreas Insam lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern (15, sieben, sechs und drei Jahre alt) in Öhringen. Nach seiner Zeit am Wirtschaftsgymnasium Öhringen schloss Insam als Diplom-Verwaltungswirt an der Fachschule für Verwaltung und Finanzen ab. Danach studierte er bis 2004 berufsbegleitend Betriebswirt. Im Jahr 2001 begann Insam als Sachbearbeiter in der Stadtkämmerei in Öhringen, seit 2016 ist er Amtsleiter derselbigen. In seiner Freizeit fährt er gerne Rad, spielt Fußball oder arbeitet im Garten.