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Krankenhäuser in Not
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Nach Diak-Verkauf: Diakoneo stößt alle Krankenhäuser ab

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Wegen wirtschaftlicher Probleme sieht der diakonische Träger keine Möglichkeit mehr, seinen Klinikbetrieb weiter zu finanzieren

Zu Jahresbeginn hatte Diakoneo bereits eines seiner größten Sorgenkinder veräußern können: Der Landkreis Schwäbisch Hall hatte das in der Kreisstadt ansässige Diakonie-Klinikum (Diak) übernommen.
Zu Jahresbeginn hatte Diakoneo bereits eines seiner größten Sorgenkinder veräußern können: Der Landkreis Schwäbisch Hall hatte das in der Kreisstadt ansässige Diakonie-Klinikum (Diak) übernommen.  Foto: Götz Greiner

Diakoneo stößt wegen wirtschaftlicher Probleme alle Krankenhäuser in seinem Portfolio ab. Der Sozialkonzern, der bis Jahresende 2024 auch Besitzer des Diakonie-Klinikums (Diak) in Schwäbisch Hall gewesen ist, „passt sich an veränderte Rahmenbedingungen an und fokussiert sich künftig auf die Bereiche Bildung, vom Kindergarten über Schulen bis zur Berufsausbildung, sowie Dienste für Menschen, in dem Angebote für Senioren und für Menschen mit Behinderungen gebündelt sind“. Das teilt das freigemeinnützig tätige Diakonie-Werk mit Sitz in Neuendettelsau im Kreis Ansbach (Bayern) in einer Pressemitteilung mit.

Im Bereich Gesundheit hätten sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren stark verändert, zuletzt durch das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz. Unter diesen Bedingungen ließen sich weder Kliniken noch Medizinische Versorgungszentren (MVZs) unter dem Dach von Diakoneo wirtschaftlich betreiben. Alle Häuser sollen deshalb verkauft werden, auch die MVZs.

Diakoneo verkauf Kliniken: Diese Krankenhäuser sind betroffen

„Wir starten nun die Suche nach geeigneten neuen Trägern, die nicht  nur über die notwendige Erfahrung verfügen, sondern auch eine tragfähige Zukunftsperspektive für unsere Häuser bieten können. So sorgen wir dafür, dass unsere Mitarbeitenden auch in Zukunft ihre  wichtige Arbeit fortsetzen können”, sagt Ina Strickstrock, Vorstandsmitglied für Personal und Unternehmensentwicklung bei Diakoneo.

Bis geeignete neue Träger für das Gesundheitszentrum Mittelfranken, die Rangauklinik Ansbach, die Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik in Nürnberg sowie die Klinik Schwabach gefunden sind, würden alle Häuser von Diakoneo weiterbetrieben. Klar scheint aber, dass der Verkauf der Häuser so rasch wie möglich erfolgen soll.

Wie das Diak-Drama eskalierte

Zu Jahresbeginn hatte Diakoneo bereits eines seiner größten Sorgenkinder veräußern können: Der Landkreis Schwäbisch Hall hatte das in der Kreisstadt ansässige Diakonie-Klinikum (Diak) übernommen. Auch viele Bewohner aus dem Hohenlohekreis gehen dorthin ins Krankenhaus. Der Betrieb des Diak ist hochdefizitär, der Verlust ist in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. Dazu kommt, dass die weiteren Bauabschnitte des vorgesehenen Neubaus noch einmal Abermillionen Euro kosten werden. Deshalb liefen monatelang Verhandlungen zwischen Diakoneo und einer Bietergemeinschaft, die zunächst aus den SRH-Kliniken und dem Landkreis Schwäbisch Hall bestand. Letztlich übernahm der Landkreis das Diak aber alleine.

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