Alexander Gerst selbst hält sich zu seinen Chancen stets bedeckt, antwortet auf entsprechende Fragen diplomatisch und bescheiden. „Ich würde mich natürlich sehr freuen. Wir haben aktuell sechs Astronautinnen und Astronauten im Europäischen Korps, die dafür geeignet sind und die Erfahrung für eine solche Mission haben“, sagte er etwa 2024 beim Gipfeltreffen der Weltmarktführer in Künzelsau. Aber wer weiß? Schließlich hat sich Gerst seinerzeit auch gegen mehr als 8000 Konkurrenten um die Astronauten-Ausbildung bei der Esa durchgesetzt und damit am allermeisten sich selbst überrascht.
Mond-Mission mit Astronaut Alexander Gerst? – „Künzelsau drückt die Daumen“
Die europäische Raumfahrtbehörde ESA will einen deutschen Astronauten im Rahmen der NASA-Mondmission „Artemis“ ins All schicken – Alexander Gerst aus Künzelsau gilt dabei als Favorit.
Ein deutscher Astronaut soll im Rahmen des „Artemis“-Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa in einigen Jahren Richtung Mond fliegen. Das kündigte Josef Aschbacher, Chef der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, am Rande der Esa-Ministerratskonferenz in Bremen an. „Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, Esa-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden.“ Zuerst sei Deutschland an der Reihe. Wer genau mit zum Mond darf, sagte Aschbacher nicht.
Mond-Mission mit Alexander Gerst? Esa hat offenbar mögliche Kandidaten im Auge
Dass sich die Europäer für die Mond-Mission „drei Plätze gesichert haben“, betonte der Künzelsauer Esa-Astronaut Alexander Gerst bereits mehrfach, auch im Gespräch mit der Hohenloher Zeitung. Dass Aschbacher die Nationalitäten nun so konkret benennt, spricht dafür, dass man bei der Esa bereits mögliche Kandidaten im Auge hat.
Die „Bild“-Zeitung hat am Donnerstag in diesem Zusammenhang Alexander Gerst als Favoriten auf das deutsche Mitflugticket genannt.

Künzelsauer Bürgermeister Neumann: „Alexander Gerst hat sicherlich richtig gute Chancen“
Voraussetzungen Für den Künzelsauer Bürgermeister Stefan Neumann ist klar: „Alexander Gerst hat sicherlich richtig gute Chancen, der erste Deutsche Richtung Mond zu sein. Ganz Künzelsau und Baden-Württemberg drücken die Daumen.“ Gerst sei „unglaublich sympathisch, bodenständig und sehr kompetent. Ein erfahrener Commander mit internationaler Anerkennung und Erfahrung. Du schaffst das Alex, wir glauben an Dich“, wird der Bürgermeister euphorisch.
Auch der Künzelsauer und Hohenloher Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten (CDU) ist optimistisch: „Ich freue mich, dass die Bundesregierung den Koalitionsvertragsabsatz zur Raumfahrt ernst nimmt und wir bald einen deutschen Astronauten Richtung Mond schicken werden.“ Damit nimmt von Stetten Bezug auf den Satz: „Wir streben an, dass eine deutsche Astronautin oder ein deutscher Astronaut im Rahmen einer internationalen Mission zum Mond fliegt.“ Wenn Gerst Favorit für diese Mission sei, könne man als Hohenloher noch stolzer sein auf dessen unglaubliche Karriere.
Hohenloher Astronaut Alexander Gerst bringt viel Expertise mit
Alexander Gerst wird schon lange als heißer Kandidat gehandelt. Schließlich kann der 49-jährige Hohenloher zwei Einsätze auf der Internationalen Raumstation (ISS) vorweisen, einen sogar als deren Kommandant. Die wissenschaftlichen Fähigkeiten des Astronauten, Geophysikers und Vulkanologen kommen ihm sicher zupass. Außerdem absolvierte Gerst bereits mehrere Trainings, die auf eine mögliche Mond-Mission vorbereiten sollen. Vor wenigen Wochen erst lernte er das Hubschrauber-Fliegen und trainierte sogenannte Senkrechtlandungen auf schwierigem Terrain.
Diese Trainings absolviert Gerst jedoch nicht allein. Auch der Saarländer Matthias Maurer, ebenfalls Esa-Astronaut mit einer ISS-Mission im Erfahrungsrucksack, war mit dabei und hat sich vielfach zu seinem Traum vom Mond geäußert.
Helfen könnte Gerst, dass er ein paar Jahre jünger ist als Maurer (55). Schließlich ist bislang unklar, wann es überhaupt losgehen kann. Die USA wollen zwar mit dem „Artemis“-Programm wieder Astronauten zum Mond bringen. In der ersten Jahreshälfte 2026 sollen jedoch zunächst vier US-Astronauten bei der rund zehntägigen Mission „Artemis 2“ den Mond lediglich umrunden. 2027 sollen bei „Artemis 3“ nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen. Experten rechnen allerdings mit Verschiebungen.
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