Chris de Burgh verzaubert Schloß Stetten
Der Weltstar und der Schlossherr Christian von Stetten sind seit vielen Jahren Freunde. Am Mittwoch spielte Chris de Burgh vor über 750 Besuchern im Burggraben. Anlass war das 30-jährige Jubiläum des "Hohenloher Ticket-Service", den Christian von Stetten 1994 gründete.

Wohl dem, der einen Weltstar zum Freund hat und mit diesem mal soeben ein Konzert für über 750 Gäste im trauten Heim aus dem Hut zaubern kann. So geschehen am Mittwochabend auf Schloß Stetten. Chris de Burgh und Christian von Stetten: Allein die Namensähnlichkeit ist frappierend.
Doch auch persönlich funken die Zwei auf einer Wellenlänge, seit der eine zum ersten Mal Geschäfte mit dem anderen machte. „Er war einer meiner ersten großen Vertragspartner“, sagt der Hausherr im Burggraben, bevor Chris de Burgh die Bühne betritt. „Daraus ist eine langjährige Freundschaft entstanden.“
Chris de Burgh spielt auf Schloß Stetten: Mit dem Ticketsystem fing alles an
Vor 30 Jahren gründete Christian von Stetten den „Hohenloher Ticket-Service“. Dieses elektronische Vorverkaufssystem war verbunden mit 87 Vorverkaufsstellen in Nordwürttemberg und Nordbaden. Als von Stetten 2002 erstmals als CDU-Abgeordneter in den Bundestag einzog, verkaufte er alle damit verbundenen Firmenaktivitäten an die CTS-Eventim AG in Bremen.
„Diese Geschäftstätigkeit war mit meinem Mandat nicht mehr vereinbar“, erklärt er den Gästen. Trotzdem gibt es den „Hohenloher Ticket-Service“ bis heute, im Portfolio sind nun auch Reisen, Gästezimmer und die Burgfestspiele, und wer im Internet auf „Tickets“ klickt, wird zu Eventim weitergeleitet.

Ein kleines Konzert? Am Ende waren die Dimensionen doch ziemlich stattlich
Deshalb wollte Christian von Stetten dieses runde Jubiläum unbedingt feiern: mit geladenen Gästen. „Keine große Festveranstaltung“ habe er geplant, hieß es in der Einladung. „Nur ein kleines Konzert auf der Freilichtbühne“ – das dann aber doch recht stattliche Dimensionen annahm. Und den Besuchern ein exklusives Event bescherte. Schließlich tourt de Burgh gerade durch Deutschland, und alle Konzerte sind ausverkauft.
„Ich hatte 620 Anmeldungen. Dass es zum Schluss über 750 Teilnehmer waren, lag wohl am schönen Wetter und dass einige sich spontan entschieden haben zu kommen. Das ist aber kein Problem, mit jedem der Gäste verbindet mich eine Geschichten in den letzten 30 Jahren“, erzählt von Stetten der Stimme.
Der 75-Jährige ist seit 50 Jahren im Musikbusiness
Mehr als eineinhalb Stunden zieht Chris de Burgh alle Register seines Könnens. Der Ire ist vor allem ein begnadeter Geschichtenerzähler und empathischer Menschenfänger. Sehr nahbar, sehr authentisch, sehr witzig. Seit 50 Jahren ist der 75-Jährige jetzt schon im Musikbusiness. Auch dieses Doppeljubiläum passt gut zu diesem Abend.
Chris de Burgh hat die Lacher auf seiner Seite
Chris de Burg kokettiert mit seinem Alter und stellt drei fiktive Besucherfragen: „Lebt er noch?“ Viele Lacher. „Kann er noch singen?“ Sehr viele Lacher. „Ist er glücklich, hier zu sein?“ Das beantwortet er selbst und ruft: „Ja, ja, ja!“ Einer seiner ersten Songs ist „Missing you“. Damit meint er wohl eine Dame, doch es passt auch zu von Stetten und Künzelsau: „Ich habe dich gefunden und lasse dich nicht mehr los“, herzt der Künstler ins Mikro. „Unsere erste Begegnung war vor fast 30 Jahren“, erinnert sich von Stetten. „Wir wollten zusammen Konzerte veranstalten und haben das dann auch getan.“
Der erste Auftritt in Künzelsau war 1998
1998 kam de Burgh erstmals nach Künzelsau: auf die Wertwiesen. 2018 kehrte er zurück: ins Carmen-Würth-Forum. 2014 sang er bei von Stettens Hochzeit „Lady in Red“. Dazu tanzte das Paar vor dem Burgtor. „Mit Chris de Burgh habe ich zuletzt öfter darüber gesprochen, dass er einmal in Schloß Stetten vorbeikommt. Dies haben wir dann kurzfristig in diesem Jahr realisiert.“

Am Ende leuchtet der ganze Graben
Und Chris de Burgh liefert und verzaubert die Burg. Am Ende sind dann wirklich alle „High on Emotion“. Ob er wieder kommt? Gut möglich. Zwei Wünsche hat er schon mal hinterlegt: „Eine Flasche Chateau Cheval Blanc 1982 und ein Orchester.“ Der Rotwein wird für durchschnittlich 1362 Euro gehandelt. Pro Flasche, versteht sich. Dann erklingt als letzte Zugabe „Legacy“. Und der ganze Graben leuchtet.





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