Neue Waffenverbotszone in Heilbronner Innenstadt kommt – OB will "Sicherheitsgefühl verbessern"
Heilbronn hat rund um den Hauptbahnhof bereits eine Waffenverbotszone. Nun kommt eine weitere in der Innenstadt hinzu. Das sind die Gründe.
Die Stadt Heilbronn richtet eine Waffen-und Messerverbotszone in der Innenstadt ein – und das rechtzeitig zum Beginn des Weindorfs am 5. September, wie die Stadtverwaltung am Mittwochnachmittag mitteilt.
"Wir hatten schon bei der Ausweisung der Waffen- und Messerverbotszone rund um den Heilbronner Hauptbahnhof eine Ausweitung auf die Heilbronner Innenstadt in Aussicht gestellt, ziehen diese Maßnahme jetzt aber wegen des Weindorfs mit seinen tausenden Besucherinnen und Besuchern vor", erklärt Oberbürgermeister Harry Mergel in der Mitteilung.
"Damit wollen wir alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, die uns helfen, die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl beim Besuch in der Stadt weiter zu verbessern, und so das umfassende Sicherheitskonzept des Veranstalters ergänzen, das sich seit Jahren bewährt hat." Nach der Messerattacke in Solingen waren Debatten um die Sicherheit, gerade bei Festen, entstanden.
Waffenverbotszone in Heilbronner Innenstadt: Das sind die Regeln
Die Einrichtung der Waffenverbotszone wird nach Stadt-Angaben am Mittwoch, 4. September, offiziell in der Heilbronner Stadtzeitung bekannt gemacht. Einen Tag später tritt sie in Kraft – und dann startet auch das 52. Heilbronner Weindorf. Innerhalb der Zone ist das Mitführen von Waffen aller Art und Messern mit einer feststehenden oder feststellbaren Klinge ab vier Zentimetern Länge täglich zwischen 14 und 6 Uhr verboten.
Der Polizei sind in diesem Bereich verschärfte Kontrollen und die Beschlagnahmung von Gegenständen, die als gefährlich eingestuft werden, erlaubt. Wer gegen das Verbot verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Geldbußen bis zu 10.000 Euro sind möglich. Die neue Waffenverbotszone ist auf zwei Jahre angelegt.
Sicherheit auf dem Heilbronner Weindorf: Polizei verstärkt Präsenz
Zugleich wird die Polizei zum Schutz der Besucher des Weindorfs ihre Präsenz während der Veranstaltung verstärken.
Polizeipräsident Frank Spitzmüller betont in der Pressemitteilung die Wichtigkeit einer sicheren und unbeschwerten Feier für alle Gäste. "Die Sicherheitslage hat sich für das Weindorf nicht verändert, gleichwohl wollen wir, dass die Besucherinnen und Besucher sich sicher fühlen und eine fröhliche und entspannte Zeit genießen können", erklärt Spitzmüller. "Unsere verstärkte Präsenz soll dazu beitragen, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und Straftaten zu verhindern. Die Sicherheit der Gäste hat für uns oberste Priorität."
Die Polizei wird sowohl in zivil als auch in Uniform verstärkt vor Ort sein und eng mit den Veranstaltern zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Ablauf des Weindorfs zu gewährleisten.
Nach Trennung von Sicherheitsdienst: Neue City-Streife nimmt Arbeit auf
Außerdem wird ab Dienstag, 3. September, wieder ein privater Sicherheitsdienst im Auftrag der Stadt Heilbronn als City-Streife Kontrollgänge in der Innenstadt vornehmen. Der zuletzt eingesetzte Sicherheitsdienst hatte auf eigenen Wunsch das Vertragsverhältnis mit der Stadt kurzfristig beendet. Zunächst hatte es Irritationen gegeben, ob Sicherheitsfirma oder Stadtverwaltung für das Ende der Zusammenarbeit verantwortlich sind. Ein Mitarbeiter des nicht mehr zuständigen Securityunternehmens hatte gegenüber der Heilbronner Stimme einen Vergleich zwischen der Lage in Heilbronn und Situation rund um den Frankfurter Hauptbahnhof gezogen.
Die neue City-Streife wird sonntags bis donnerstags von 14 bis 1 Uhr sowie freitags und samstags von 14 bis 3 Uhr mit jeweils vier Doppelstreifen, also acht Personen, die Innenstadt begehen. Aufgabe der City-Streife ist es insbesondere, Präsenz zu zeigen und die allgemeine Lage im Blick zu haben. Fallen ihr dabei Ordnungsstörungen oder gar Straftaten ins Auge, dann hat sie den direkten Draht zur Polizei und zum Kommunalen Ordnungsdienst (KOD).
Laut einer Karte der Stadt Heilbronn (siehe Grafik unten) reicht die Waffenverbotszone im Norden bis zur Mannheimer-/Weinsberger Straße, im Süden bis zur Großen Bahngasse und hinter das Wollhaus. Östliche Grenze ist die Allee, im Westen der Innenstadt unter anderem Lammgasse und Gerberstraße.
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