Waffenverbotszonen in Heilbronn zeigen Wirkung – Respektlosigkeit nimmt ab
Zu einem positiven Ergebnis kommt eine Bewertung der Waffen- und Messerverbotszonen in der Heilbronner Innenstadt. Das steckt dahinter.
Die Stadt Heilbronn setzt auf Waffen- und Messerverbotszonen, die am Bahnhof und in der Innenstadt gelten, und sie wirken. Die Menschen fühlen sich sicherer. Das ist das Ergebnis mehrerer Umfragen.
Waffen- und Messerverbotszonen in Heilbronn zeigen Wirkung
Derzeit bleibt es bei diesen beiden Verbotszonen, in denen strengere Regeln gelten. Nach Ansicht von Oberbürgermeister Harry Mergel muss es dabei aber nicht bleiben. Das Rathaus behält die Kriminalität im Blick.
Das wird deutlich, als Stadtverwaltung und Polizei eine Bewertung der Waffenverbotszonen präsentieren. Sollten andere Bereiche in den Fokus geraten, „sind wir flexibel“, verspricht der Oberbürgermeister den Stadträten im Verwaltungsausschuss, die sich ebenfalls mit dem Thema befassen.

Waffen- und Messerverbotszonen in Heilbronn: Sicherheitsgefühl der Menschen hat sich verbessert
Mit der Einführung der beiden Verbotszonen habe sich das Sicherheitsgefühl deutlich verbessert, betont Dieter Hermann, Professor am Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg. Unter anderem würde man sich nicht mehr so respektlos gegenüber Frauen verhalten.
Der Wissenschaftler führt das auf Möglichkeiten der Polizei zurück: Sie können in diesen Gebieten leichter kontrollieren. Das Risiko, in einer Waffen- und Messerverbotszonen geprüft zu werden, sei also höher. Deshalb vermeide man Respektlosigkeit, betont er. Man pöbele weniger, verzichte auf rücksichtsloses Verhalten, erklärt er. „Das erklärt den großen Erfolg“, so Dieter Hermann.
Polizei erhöht die Kontrollen: Sind auf einem guten Weg
Für Stadtverwaltung und Polizei sind die Verbotszonen aber nur ein Element, um den Menschen wieder ein besseres Sicherheitsgefühl zu geben. Von einem „Baustein des Sicherheitskonzepts“ spricht beispielsweise Polizeipräsident Frank Spitzmüller, als die Ergebnisse einer Umfrage präsentiert werden. Die Kontrollen seien erhöht worden. „Wir lassen in unseren Bemühungen nicht nach“, sagt er. „Wir sind auf einem guten Weg.“
Die Stadtverwaltung präsentiert zudem Zahlen zu Verstößen gegen die Regeln in der Waffen- und Messerverbotszone. Bis Oktober seien in diesem Jahr schon 54 Verfahren auf den Weg gebracht worden, sagt Bürgermeisterin Agnes Christner.
Einkaufen in der Waffen- und Messerverbotszonen: Kunden dürfen Messer besorgen
Die Stadt stellt auf Anfrage von Stimme.de klar: In den Verbotszonen dürfen weiterhin Messer gekauft werden. Händler würden diese entsprechend verpacken, und Kunden hätten den Kassenzettel dabei – sollten diese kontrolliert werden. Auch die Polizei betont: Nicht automatisch begehe man eine Ordnungswidrigkeit, wenn man ein Messer dabei habe und es zum Messerschleifen bringe.
Die Stadt setzt ein Bündel an Maßnahmen um, beispielsweise ist auch der Marktplatz nachts heller beleuchtet. Auch in einen Jugendtreff wird investiert. Zudem setzen Stadt und Polizei seit kurzem darauf, den Marktplatz mit Kameras zu überwachen. Eine Auswertung liegt dazu noch nicht vor.
Dass sich die Menschen allein durch die Waffen- und Messerverbotszonen besser im Zentrum fühlen, macht aus Sicht der Polizei die Videoüberwachung nicht hinfällig. Die beiden Maßnahmen hätten unterschiedliche Ansätze. So ziele die Videoüberwachung darauf ab, die Straßenkriminalität einzudämmen, sagt Frank Spitzmüller.



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