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Wirken die Waffenverbotszonen in Heilbronn? Studie mit klarem Ergebnis

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Sind die Waffenverbotszonen in Heilbronn ein Erfolg? Die Kriminalitätsstatistik liefert wenig Hinweise, dass die Maßnahme wirkt. Eine wissenschaftliche Studie kommt jetzt aber zu einem klaren Ergebnis.  


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Die Ergebnisse belegten „den Erfolg der Maßnahme und sprechen für eine Weiterführung beider Waffen- und Messerverbotszonen“, heißt es im Fazit der Studie, die Professor Dieter Hermann vom Institut der Kriminologie der Universität Heidelberg angefertigt hat. Die Expertise wird am kommenden Montag öffentlich vorgestellt. 

Seit Anfang Juni 2024 gilt die Waffenverbotszone in der Bahnhofsvorstadt, kurz vor dem Weindorf im September 2024 wurde eine solche Zone auch in der Innenstadt verfügt. Dort ist das Tragen von Messern tabu, die Polizei hat erweiterte Befugnisse für Kontrollen. 

Waffenverbotszone: Viele fühlen sich jetzt sicherer in Heilbronn 

Die Wissenschaftler haben sich vor allem dafür interessiert, wie die Heilbronner die Maßnahme persönlich einschätzen und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Dazu gab es drei Befragungen, eine davon fand statt, als es die Zonen noch nicht gab. Teilgenommen haben zwischen 1694 und 3561 Personen, laut den Studienverfassern ist das ein guter Wert. 

Heilbronn hat in der Innenstadt und in der Bahnhofsvorstadt Waffenverbotszonen eingerichtet.
Heilbronn hat in der Innenstadt und in der Bahnhofsvorstadt Waffenverbotszonen eingerichtet.  Foto: Berger, Mario

Eines der Ergebnisse: Bei der jüngsten Befragung im Frühjahr 2025 gab etwa die Hälfte der Teilnehmer die Einschätzung ab, das Waffenverbot erhöhe ihre persönliche Sicherheit. Dieser Wert ist gegenüber den ersten Erhebungen zurückgegangen, liegt aber immer noch deutlich über dem, was bei vergleichbaren Untersuchungen in Mannheim oder Leipzig gemessen wurde. 

Fast drei Viertel der Befragten sind der Ansicht, dass die Waffenverbotszone fortgesetzt werden sollte. Nur acht Prozent sähen sie am liebsten gleich abgeschafft. Erfragt wurde auch, ob die Heilbronner im vergangenen Jahr Opfer bestimmter Delikte geworden sind. Die absoluten Zahlen sind niedrig, laut den Wissenschaftlern zeigt sich aber eine Auffälligkeit: Nach Einführung der Waffenverbotszone sind weniger Menschen zur Zielscheibe sexueller Belästigung geworden, als das vorher der Fall war. 

Weniger sexuelle Belästigung durch Waffenverbotszone in Heilbronn 

Untersucht wurde auch die „Kriminalitätsfurcht“. Demnach hatten nach Einführung der Verbotsareale deutlich weniger Befragte die Sorge, Opfer von Delikten zu werden als zuvor, 40 gegenüber fast 50 Prozent. In der Gesamtstadt blieben diese Werte, auf deutlich niedrigerem Niveau um die 15 Prozent, hingegen konstant. Ein Hinweis darauf, dass die Maßnahme das Sicherheitsgefühl der Menschen verbessert.

Das könnte laut Studienautoren daran liegen, dass es tatsächlich einen Abschreckungseffekt  gibt. „Personen, die eine Kontrolle vermeiden wollen, werden sich in Waffen- und Messerverbotszonen unauffälliger verhalten und deshalb respektloses Verhalten gegenüber anderen Personen unterlassen.“ Das legen auch Aussagen nahe, wie häufig die Befragten „Respektlosigkeiten“ im öffentlichen wahrgenommen haben. 

„Es zeigt sich, dass sich seit der Einführung der Waffen- und Messerverbotszonen rücksichtsloses Verhalten gegenüber Frauen deutlich abgenommen hat“, so ein Fazit. Unter denen, die sich oft nachts in der City aufhalten, haben das zuvor 50 Prozent sehr häufig wahrgenommen, jetzt ist es demnach nur noch ein Fünftel. 


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Kommentare

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Sabine Mayer am 12.11.2025 18:11 Uhr

Ich möchte nur wissen,wer gefragt wurde! Die Stadt HN ist nicht sicher,liest man ja jeden Tag. Die machen ihre Augen zu und glauben ihren eigenen Mist was sie verzapfen (Bürgermeister, Gemeinderäte....) Ich fühle mich definitiv nicht sicher!!!! Ich meide HN!

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