"Nicht bespielbar": Rasen des Heilbronner Frankenstadions schon wieder in der Kritik
Der Rasen des Frankenstadions ist trotz aufwändiger Sanierung erneut in einem schlechten Zustand. Das wurde beim Bundesliga-Test zwischen Heidenheim und Kaiserslautern deutlich. Das Grünflächenamt Heilbronn verweist auf Grenzen der Nutzbarkeit bei Dauerregen.
Der VfR Heilbronn trägt sein wichtiges Heimspiel am kommenden Samstag um 14 Uhr gegen den FC Esslingen auf dem Nebenplatz hinter dem Frankenstadion aus. Dies wäre vor dem Kellerduell in der Verbandsliga Württemberg an sich keine Nachricht wert. Doch der ramponierte Rasen im Frankenstadion als der Grund der Verlegung sorgt erneut für Diskussionen. Erst Mitte des Jahres 2023 war der Rasen für eine Gesamtsumme von 355.000 Euro aufwändig saniert worden.
Hintergrund der Komplettrenovierung, der der Gemeinderat nur widerwillig zustimmte, war vor allem die Bewerbung der Stadt als Trainingscamp für einen der 24 Teilnehmer an der Fußball-Europameisterschaft vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 in Deutschland. Die Bewerbung blieb letztlich aber erfolglos, die Sanierung wohl auch lästern Spieler und Zuschauer.
Bundesliga-Test im Frankenstadion Heilbronn unter erschwerten Bedingungen
Denn wer am vergangenen Freitagnachmittag ins Frankenstadion ging, um sich die Profimannschaften vom FC Heidenheim und dem FC Kaiserslautern beim Trainingsspiel anzuschauen, sprach mit Blick auf das Spielfeld von einem Acker. Bei Zweikämpfen flogen große Rasenstücke, das Geläuf war holprig und schmierig. „Der Platz war nicht ganz einfach zu bespielen“, formulierte der Heidenheimer Trainer Frank Schmidt noch vorsichtig. „Auf so einem Platz kann man schnell mal umknicken“, so der Bundesliga-Coach.

Kaputter Rasen im Frankenstadion: Widerspruch vom Heilbronner Grünflächenamt
Vor und während des Spiels hatte es stark geregnet. „Der Platz ist grundsätzlich in keinem schlechten Zustand“, widerspricht das Heilbronner Grünflächenamt. Die größeren Schäden seien auf die starken Niederschläge der vergangenen Wochen zurückzuführen. Vermeintliche Mängel bei der Sanierung der Spielflächen weist die Stadt zurück. „Nach aktuellem Kenntnisstand liegen beim Umbau keine Ausführungsfehler vor“, sagt Pressesprecherin Suse Bucher-Pinell.
Doch schon im August 2024 hatte die Spielfläche unmittelbar nach der Sanierung für Ärger gesorgt, weil der frisch sanierte Rasen, nach einem einwöchigen Trainingslager der deutschen U-20-Damen-Nationalmannschaft an einigen Stellen schon wieder in einem schlechten Zustand war. Schon damals gabt es Überlegungen, eine externe Fachfirma unterstützend zur Beseitigung von Spielschäden zu beauftragen. Die Standardpflege des Platzes wird vom Grünflächenamt durchgeführt.

Rasen im Heilbronner Frankenstadion derzeit nicht bespielbar
Das Amt spricht aktuell von „Grenzen der Nutzbarkeit bei Naturrasenflächen nach Stark- und Dauerregenereignissen“. Allerdings hatte es vor dem Spiel aber nur am Donnerstag und Freitag geregnet, die ersten Septembertage waren trocken. Und das müsste ein kürzlich sanierter Rasen eigentlich aushalten. Unstrittig ist aber, dass der Platz derzeit nicht bespielbar ist. „Der Rasen wird aktuell nach der intensiven Belastung geschont und die Spielschäden durch eine externe Fachfirma behoben“, bestätigt das Grünflächenamt.
Zudem liefen unterschiedliche Pflegemaßnahmen durch das Betriebsamt. „Tausend Zuschauer haben gesehen, wie der Zustand ist“, bestätigt Onur Celik. Mehr möchte der VfR-Heilbronn-Vorsitzende zum Frankenstadion nicht sagen. Den Umzug auf den Nebenplatz nimmt er gelassen, auch weil die abstiegsbedrohte Mannschaft bekanntermaßen lieber auf dem engeren Trainingsgelände spielt. Dort ist nicht nur der Rasen besser, auch die Fans des VfR stehen näher am Geschehen.