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Mieser Rasen in Heilbronn, aber fünf Tore: Heidenheim schlägt Lautern 3:2

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Großen Fußball in Heilbronn, den gibt’s nicht oft. Erste gegen zweite Liga, Heidenheim gegen Kaiserslautern. Ein Testspiel am Freitagnachmittag im Frankenstadion. Mit 3:2 (3:1) gewann Heidenheim. Das Topthema hatte aber nichts mit dem Ergebnis zu tun.


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Es war einmal. Mehr als zwei Jahrzehnte ist es her. Da befanden sich die Fußballer aus Heilbronn und Heidenheim auf Augenhöhe. In der württembergischen Verbandsliga kickten sie damals. Jetzt spielt der 1. FC Heidenheim in der Bundesliga, bereits in der dritten Saison in Folge.

Und der VfR Heilbronn wurde nach großen finanziellen Problemen erstmal wegfusioniert, um als Neugründung nun wieder in der Verbandsliga angekommen zu sein.

Heidenheim gegen Kaiserslautern: Große Fußballträume und vergangene Zeiten im Heilbronner Frankenstadion

Der Traum vom ganz großen Fußballgeschehen ist in Heidenheim wahr geworden, zuletzt sogar im Europapokal. Beim Testspiel des FCH gegen den Pfälzer Traditionsclub 1. FC Kaiserslautern wurde das Heilbronner Frankenstadion am Freitagnachmittag von geplatzten Sehnsüchten vergangener Zeiten umweht.  Der alte VfR war vor langer, langer Zeit mal Zweitligist, zuletzt Mitte der 1970er Jahre. Hach! Die Alten schwelgen gerne in ihren Erinnerungen an große Spiele und große Kulissen.


Aber in der Gegenwart liegen der Erstligist 1. FC Heidenheim und der  Zweitligist 1. FC Kaiserslautern eben weit vor dem Heilbronner Fußball.  In derselben Spielklasse wie Heidenheim (damals noch der Sportbund) war der VfR zu Beginn der Nullerjahre.  Letztmals spielte der HSB am 16. November 2002 in Heilbronn eine Partie um Punkte und gewann mit 3:1. Dann trennten sich die Wege.

Heidenheim siegt im Testspiel bei Fritz-Walter-Wetter gegen den FCK

Die Testpartie vor etwa 650 Zuschauern endete am Freitagmittag mit 3:2 (3:1) fürs Team von der Ostalb.  Gleich nach dem Anpfiff hatte es extrem zu regnen begonnen. Den Heidenheimer Stefan Schimmer störte das überhaupt nicht, er traf in der 4. Minute zum 1:0 für den Bundesligisten. Aber auch und gerade in Kaiserslautern weiß man, wie Kicken bei Fritz-Walter-Wetter geht. Naatan Skyttä erzielte in der 6. Minute das 1:1.

Nass und schmierig war es, der Platz zudem in sehr schlechtem Zustand. Holprig, verunstaltet von immer mehr braunen Rasenlöchern.  Ein „Acker“, wie es in der Fußballsprache heißt. Keine Basis für Gala-Spielzüge. Auch nicht, als das Schmuddelwetter vorbei war und sogar die Sonne rauskam. Erneut Schimmer (33.) und Jan Schöppner (36.) sorgten für den 3:1-Halbzeitstand zugunsten des Erstligisten von der Ostalb. Nach der Pause verkürzte Florian Kleinhansl für den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern (64.). Ein Ausgleichstreffer wäre verdient gewesen, gelang aber nicht.

Platzverhältnisse erschweren Spiel – Heidenheim bleibt trotzdem souverän

„Der Platz war nicht ganz einfach zu bespielen“, sagte FCH-Trainer Frank Schmidt. „Aber jeder, der uns kennt, weiß: Es gibt keine schlechten Bedingungen, sondern nur eine schlechte Einstellung.“ Er war allerdings „froh, dass nichts passiert ist. Auf so einem Platz kann man schnell mal umknicken.“

Erstmal war es im Frankenstadion ganz locker und entspannt zugegangen. Die beiden Trainer Frank Schmidt und Torsten Lieberknecht (Lautern) standen am Spielfeldrand beisammen und palaverten bestens gelaunt. Lachend, schäkernd, sich herzlich auf die Schultern klopfend. Es gab viel zu bereden. Das parallel stattfindende Aufwärmen ihrer Mannschaften war den Trainern vollkommen wurscht.

Rückkehr in die Heimatregion: Adrian Beck genießt Minuten auf schwierigem Terrain

Beide haben auch Heilbronn-Erinnerungen. Lieberknecht war mal als Jugendtrainer da. Schmidt sagte: „Als Spieler in der Verbandsliga, meine ich, ich hätte mal in Heilbronn gespielt. Hier ist, glaub ich, ein Biergarten um die Ecke. An den kann ich mich erinnern.“

Als sowas wie der Local Hero stand der Heidenheimer Adrian Beck auf dem Rasen. Der 28-jährige Hohenloher hat schließlich zu Beginn seiner in die Bundesliga führenden Karriere Spuren beim FSV Hollenbach, im Nachwuchs der TSG Hoffenheim und bei der Sport-Union Neckarsulm hinterlassen, damals in der Saison 2017/18 als Torjäger in der Oberliga.

Jetzt sagte er in Heilbronn: „Fußballerisch war es sehr schwer.“ Der schlechte Rasen halt! Aber: „Ich habe mich sehr gefreut, hier wieder herzukommen in die Region.“ Er sammelte im Frankenstadion wichtige Einsatzminuten nach gesundheitlichen Rückschlägen. „Die Saisonvorbereitung habe ich eigentlich komplett verpasst.“

Lob für Organisation trotz Regen und ungünstiger Anstoßzeit um 14 Uhr

Vereinsboss Onur Celik vom VfR Heilbronn bekam für die Organisation des Testspiels viel Lob zu hören. „Ich bin trotz der Widrigkeiten sehr zufrieden“, sagte er. „Das Wetter war natürlich nicht optimal. Und bei der Anstoßzeit um 14 Uhr war klar, dass es keinen Riesenansturm an Zuschauern geben wird.“

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Kommentare

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Franz Labling am 06.09.2025 15:38 Uhr

Das Spiel war gut und kurzweilig, die Spieler wollten sich für die Startaustellung empfehlen. Der FCK hätte ein Unentschieden verdient. Zweierlei hat negativ überracht. Die Zuschauerzahl, die zwar über 1000 lag, aber weit unter den Erwartungen blieb. Zweitens fast nicht zu glauben der neue, aber sich in sehr schlechtem Zustand befindliche Rasen. Kann man da den Verantwortlichen noch in die Pflicht nehmen??
Ein Lob gebührt dem umtriebigen und rastlosen VfR Präsidenten!

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