Heilbronner Gastronom Thomas Aurich gibt Stadtinitiative-Vorsitz auf
Thomas Aurich hört als Vorsitzender der Stadtinitiative auf und tritt als Dehoga-Stadtchef kürzer. Warum die Weggefährten den Gastronomen und Mitstreiter für die Heilbronner Innenstadt schätzen.
Das Ambiente war so herausragend wie der Akteur, der nun etwas kürzer treten will. „Thomas Aurich hat Heilbronn praktisch von Kindesbeinen an geprägt“, würdigte der Dehoga-Kreisvorsitzende Martin Kübler in der Sky-Bar in 42 Meter Höhe den Stadtverbandsvorsitzenden des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes.
Nun will der 68-Jährige gleich in zwei Heilbronner Institutionen kürzertreten. Denn auch in der Händlervereinigung Stadtinitiative, deren Vorsitzender der gebürtige Karlsruher gemeinsam mit Sven Hofmann ist, wird der Übergang eingeläutet. „Ich bin privat ein Auslaufmodell“, sagt Thomas Aurich augenzwinkernd. Dabei kann sich kein Einzelhändler oder Gastronom der Stadt vorstellen, dass „Mister Neckarmeile“ tatsächlich auch die Brücke des Heilbronner Dampfschiffes verlässt.
Thomas Aurich, Heilbronner Gastronom aus Leidenschaft, tritt kürzer: Ein schleichender Übergang
Tatsächlich wird sich der Übergang schleichend vollziehen. Am 22. Mai soll zunächst Ergjan Terzici, Betreiber der Gaststätte Trappensee, das Amt des Co-Vorsitzenden bei der Stadtinitiative übernehmen. Gleichzeitig wird der Übergang hin zu Marcel Küffner beim Dehoga eingeleitet. „Ich mache das seit 31 Jahren, da muss jetzt eine Nachfolge kommen“, ist sich Aurich sicher.
Der Betreiber des Heilbronner Parkhotels ist bereits Vorsitzender der Fachgruppe Tourismus und Hotellerie im Dehoga-Kreisverband. Nun werden Aurich und Küffner das Amt zunächst gemeinsam bekleiden. Der Übergang soll sich dann nach und nach vollziehen. „Tommie macht einfach noch ein bisschen weiter, damit ich noch von ihm lernen kann“, sagt Küffner bescheiden.

Thomas Aurich hört als Vorsitzender der Stadtinitiative auf: Große Lebensleistung
Die Bescheidenheit liegt auch an der Lebensleistung, die Thomas Aurich, der Zigarren, Reisen und Genießen zu seinen Hobbies zählt, geschultert hat. Angefangen von der Zahl an Gaststätten und Lokalen, die der 68-Jährige betrieben hat. Hier fallen legendäre Namen wie „Schwarzer Kater“, „Altstadt“, „Uncle Sam“, „Bukowski“, „Caipirinia“, „Schümli“, „Fitzcarraldo“, „Hagenbucher-Biergarten“ und natürlich „Food Court“, der ab November zum Winterdorf wird. Auch das beliebte Lichterfest hat Aurich zusammen mit Nico Weinmann ins Leben gerufen.
Schließlich der Blick auf die Neckarmeile. „Das war sein Baby“, bringt es Martin Kübler auf den Punkt. Aurich gelang es auf 700 Metern zwischen Bollwerksturm und Götzenturm rund 15 Gastronomiebetreibe anzusiedeln und damit auch den Fluss ins Zentrum der Stadt zu rücken.
Nun vollzieht sich der schrittweise Wechsel in den Ämtern in einer Zeit, in der Heilbronn mit dem Bau des Ipai und der Campus-Erweiterungen vor dem Aufbruch steht. „Die Stadt geht durch die Decke und wir versuchen Schritt zu halten“, sagt Kübler. Im Gemeinderat wird Thomas Aurich aber noch ganz offiziell dabeibleiben. Die nächste Kommunalwahl findet erst wieder im Jahr 2029 statt. Und dort wird er auch weiterhin den Blick auf Gaststätten, Hotels und Studenten haben. „Die Universitätsstadt soll nicht nur smart, sondern auch sexy werden“, verspricht der Multifunktionär. Und ergänzt: „für Studierende und Einheimische.“

