Zu Baubeginn am Morgen: Freie Fahrt auf der Saarbrückener Straße
Bis November wird ein Teil der Bundesstraße 39 zwischen Böckingen und Frankenbach saniert. Ab 1. März sollte der Streckenabschnitt gesperrt sein. Am Mittwochvormittag ist davon noch nicht viel zu sehen. Dennoch sorgen sich Ladenbesitzer wegen der kommenden Monate.

Neun Monate lang soll die Saarbrückener Straße (B 39) zwischen dem Ortsausgang Böckingen und der Leintalstraße in Frankenbach saniert werden. Zwischen den Ortschaften werden in der nächsten Zeit die Hauptwasserleitung, zwei neue Gasleitungen und ein neuer Straßenentwässerungskanal verlegt und in Frankenbach eine neue Stromleitung, Glasfaserkabel und Leerrohre verbaut.
Am Vormittag des 1. März, an dem die Arbeiten starten sollen, ist davon noch nicht viel zu sehen. Gegen 9 Uhr fährt ein einzelner Bagger durch Frankenbach. Schilder, die auf die Umleitungen hinweisen, stehen schon, die Straße ist aber noch nicht gesperrt.
Umleitungen für Buslinien
Eine ältere Anwohnerin in Frankenbach ist von der Sanierung und den damit einhergehenden Umleitungen nicht begeistert. Sie sei für Einkäufe auf den Bus angewiesen und geht davon aus, dass das nun deutlich länger dauern wird. "Oh, er fährt ja noch wie gewohnt", stellt sie erstaunt fest, als ein Bus auf direktem Weg nach Böckingen an ihr vorbei fährt.
Angespannte Parkplatzsituation
Sein Auto parkt Patrick Herholz, der in der Saarbrückener Straße wohnt, immer in einer der Parallelstraßen. "Ob mit oder ohne Baustelle: An Parkplätzen mangelt es immer", sagt Herholz. Dennoch rechne er damit, dass sich die Lage zuspitzt, da in vielen angrenzenden Straßen nicht mehr geparkt werden darf.
Zu Fuß zur Tankstelle
Für Eray Bozkurt wird die nächste Zeit "ganz und gar nicht einfach". Der 25-Jährige betreibt seit Ende 2021 die Tankstelle an der Ortseinfahrt Frankenbach. Durch die kommende Sperrung ist diese nur noch zu Fuß erreichbar. Der Laden bleibe zunächst geöffnet, die Öffnungszeiten werde Bozkurt aber anpassen. Einbußen werde er auf jeden Fall haben. "Gegebenenfalls muss ich mich selbst an die Kasse stellen", so Bozkurt.
Sondergenehmigung nicht genehmigt
Auch in der Metzgerei Württemberger, direkt an der Saarbrückener Straße, befürchtet Inhaber Michael Württemberger finanzielle Einbußen. Die Metzgerbei beliefert Schulen und Kindergärten mit Essen. Da er befürchte, in Stau zu geraten, habe er bei der Stadt eine Sondergenehmigung beantragt. Mit dieser hätte er die selben Wege wie die Buslinien befahren dürfen. Sein Antrag wurde laut Württemberger von der Stadt abgelehnt. "Jetzt muss ich mal ausprobieren, wann ich losfahre", sagt Württemberger.
"Wir haben aber das Glück, dass wir am Ende beziehungsweise Anfang der Baustelle sind", sagt er. Dadurch sei es für Lieferanten möglich bis zur Metzgerei vorzufahren. Eigene Parkplätze im Hof machten die Situation für die Kunden annehmbar, so Württemberger - sobald die Straße dann tatsächlich gesperrt ist.