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Mehr als 10 Euro für eine Maß Bier auf dem Heilbronner Volksfest

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Das Heilbronner Volksfest steht vor der Tür: Vom 7. bis zum 16. Juli 2023 können Besucher auf der Theresienwiese ausgelassen feiern. Für Gesprächsstoff sorgen dürfte der neue Bierpreis. Er liegt 80 Cent über dem Vorjahr. 

Wiesn-Wahnsinn: 14,50 Euro für eine Maß Bier.“ Diesen „Preis-Schock“ fürs Münchner Oktoberfest meldete am Donnerstagmittag „Bild online“. Dem gegenüber mutet der Preis, den Besucher des Heilbronner Volksfestes vom 7. bis 16. Juli auf der Theresienwiese berappen müssen, relativ gemäßigt an: 10,40 Euro. Doch sind das 80 Cent mehr als im Vorjahr.

Erstmals seit 1926, als auf dem damaligen Hammelwasen das erste größere Volksfest in Heilbronn beurkundet wurde, schwappt der Bierpreis damit über die Zehn-Euro-Marke. Festwirt Karl Maier begründet die Erhöhung mit „an allen Ecken und Enden explodierten Kosten“.

Der Bierpreis resultiere aus seiner Gesamtkalkulation. „Die umfasst eine ganze Latte von Kostenposten“: Aufbau, Bedienung, Energie, Wasser, Abwasser, Müll Dekoration, Werbung, Musik, Sanitäter bis hin zu Security und Feuerwerk.


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Neue Pachtverträge seien nicht schuld an Preissteigerung

Nicht schuld am Preissprung sei der neue Pachtvertrag für die Festwiese, den der Generalunternehmer Göckelesmaier mit der Heilbronn Marketing GmbH (HMG) bis 2026 ausgehandelt hat. „Der ist für beide Seiten fair“, sagt HMG-Chef Steffen Schoch.


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Gleichzeitig sei die Ausschreibung für den Bier-Belieferer von 2024 bis 2026 auch schon dieser Tage angelaufen. „Natürlich bewerben wir uns wieder“, betont Peter Theilacker als Chef der Haller Löwenbräu. Wie alle Branchen hätten auch Brauereien mit Steigerungen zu kämpfen: von der Energie übers Malz bis hin zum Glas, wo sich die Preise für Leergut gar verdoppelt hätten, sagt Theilacker. Gleichwohl habe Haller wieder ein spezielles, etwas stärkeres, süßeres und dunkleres Volksfestbier gebraut.

 

Vergleich mit anderen Volksfesten

Im Übrigen sei der Heilbronner Preis „vergleichsweise moderat“, hieß es bei der gestrigen Pressekonferenz. So müsste man beim Stuttgarter Volksfest mindestens 13,10 Euro berappen, in manchen Wasen-Zelten nähere man sich gar der Münchner Marke von 14,50 Euro. Selbst andere regionale Volksfeste wie in Crailsheim oder Schwäbisch Halle lägen über dem Heilbronner Preis.


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Mit Vereinsfesten, die ehrenamtlich bewältigt werden, könne man solche professionellen Großveranstaltungen nicht vergleichen, „auch nicht mit dem Preis für einen Kasten Bier: Da wird ja drumrum auch nichts geboten“, so Theilacker – im Gegensatz zum Volksfest mit großem, aufwendig geschmückten Zelt plus Biergarten, vier verschiedenen Stimmungsbands – Bayermän, Atemlos, Hautnah, Grumis – und einem Rummelplatz mit knapp 100 Schaustellergeschäften: vom über 50 Meter hohen Riesenrad bis zum Music Express, der nach einem Jahr Pause und einem Besitzerwechsel heuer wieder in Heilbronn seine Runden dreht.

Termin-Verlegung hat sich bewährt

Bewährt habe sich die Verlegung des Festauftakts von Ende auf Anfang Juli, „also raus aus den Sommerferien, wo viele im Urlaub sind“, erklärt Schoch. Gleichzeitig hoffe man dadurch, neben Einzelbesuchern verstärkt Gruppen zu gewinnen, Firmen und Vereine, aber auch Azubis oder Studenten, die am zweiten Freitag für zwei Maß nur zwölf Euro zahlen müssen. Schoch bedauert, dass viele Unterländer „scharenweise und in Tracht nach Stuttgart fahren, die man bei uns nicht sieht“, obwohl das Niveau „durchaus vergleichbar“ sei.

„Ein Signal setzen und ein Bekenntnis zum Volksfest ablegen“, so Schoch, will die Heilbronner Stadtverwaltung. Sie lädt am Volksfest-Dienstag 3300 Mitarbeiter auf die Festwiese und spendiert ihnen Verzehrgutscheine zu Sonderkonditionen. Parallel treffen sich regionale Bürgermeister zu ihrem traditionellen Volksfest-Stammtisch.

 

Aktionstage und Ermäßigungen 

Am ersten Festsonntag kürt beim traditionellen „Champions Day“ die Heilbronner Stimme auf Einladung von Haller Löwenbräu die besten regionalen Sport-Mannschaften. Für Montag haben sich die Unterländer Karnevalsvereine angesagt. Gleichzeitig bekommt man am Montag bei Vorlage eines HNV-Tickets einen Drei-Euro-Gutschein. Familien, aber auch Einzelpersonen erhalten beim Spartag am Mittwoch überall Preisnachlass. Nicht zuletzt kommen preisbewusste Besucher täglich beim Mittagstisch auf ihre Kosten: Außer sonntags kostet die Maß von 12 bis 14 Uhr nur 7,90 Euro, das Göckele 8,90 Euro statt 11,20 Euro.

 

Maß Bier auf der Wiesn wird teurer

Auch die Maß Bier auf dem Münchner Oktoberfest wird mal wieder teurer: Die Spanne liegt in diesem Jahr zwischen 12,60 Euro und 14,90 Euro. Viele Zelte nehmen 14,50 Euro, wie aus einer Übersicht des Referats für Arbeit und Wirtschaft hervorging. Durchschnittlich müssen die Gäste demnach 6,12 Prozent mehr für das Festbier hinlegen als im vergangenen Jahr, als die Preisspanne von 12,60 Euro bis 13,80 Euro reichte.

Die Durchschnittspreise der alkoholfreien Getränke betragen pro Liter für Tafelwasser 10,04 Euro (2022: 9,67 Euro), für Spezi 11,65 Euro (2022: 10,85 Euro) und für Limonade 11,17 Euro (2019: 10,35 Euro).

Die Getränkepreise werden nicht von der Landeshauptstadt festgelegt, als Veranstalter überprüft sie jedoch die von den Gastronomen genannten Preise auf ihre Angemessenheit. Das Oktoberfest findet vom 16. September bis 3. Oktober statt. 

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