Warum die Preiserhöhung beim Volksfest-Bier keinesfalls übertrieben ist
Der Preis für eine Maß Bier beim Heilbronner Volksfest wird für Anstoß sorgen. Unser Autor rät aber, die Preiserhöhung differenziert zu betrachten.

Alles wird teurer. Mit der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg sind die Preise oft geradezu explodiert, gerade dort, wo viel Energie im Spiel ist, etwa beim Bierbrauen und beim fahrenden Gewerbe. Wenn man nun für die Maß im Volksfest erstmals über zehn Euro berappen muss, sollte das keinen wundern. Schließlich ist der Preis Ausfluss der Gesamtkalkulation des gesamten Festbetriebes − von dem hunderte von Menschen leben müssen, etliche davon mehr schlecht als recht.
Gleichwohl wird das Knacken der Zehn-Euro-Marke im Zelt manchen in Wallung bringen. Teils ist das verständlich, vor allem bei Familienvätern, die nicht nur fürs Karussellfahren mehr springen lassen müssen, sondern längst auch für die Bewältigung des Alltags.
Das Heilbronner Volksfest verlangt keinen Eintrittspreis
Bitter ist das vor allem für jene, die sich sowieso nicht viel leisten können, für die der Rummel eine Art Urlaubs-Ersatz ist. Für jene, die nach dem Fest in den Süden abdüsen und es im Herbst in fescher Tracht auf dem Wasen krachen lassen, dürfte sich die Maß-Preis-Belastung in Grenzen halten.
Gleichwohl muss Festwirt Karl Maier aufpassen. Besucher schauen aufs Umland und in die Gastronomie. Doch solche Vergleiche hinken. Vereinsfeten leben vom Ehrenamt, Gaststätten haben weniger Event-Charakter, Bars verlangen in der Regel Eintritt, Konzerte sowieso. Beim Volksfestbummel ist vieles umsonst, selbst für jene, die gar nichts konsumieren. Auch dies sollten Bierpreis-Kritiker bedenken.