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Nachhaltige Geflügelzucht
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Studierende der DHBW Heilbronn befassen sich mit Zweinutzungshühnern

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Zweinutzungshühner sind Hühner, deren Eier und Fleisch gleichermaßen verwertet werden. Dual Studierende der DHBW Heilbronn haben Business-Modelle rund um diese Art der Tierhaltung entwickelt.

Studierende der DHBW Heilbronn haben sich in Konstanz und in Mühlingen selbst ein Bild von der Haltung der Zweiwerthühner gemacht.
Studierende der DHBW Heilbronn haben sich in Konstanz und in Mühlingen selbst ein Bild von der Haltung der Zweiwerthühner gemacht.  Foto: privat

Die eierlegende Wollmilchsau kennt wohl jeder, aber wie sieht es mit dem sogenannten "Zweiwerthuhn" aus? Mit Letzterem haben sich dual Studierende der DHBW Heilbronn (Fachrichtung Food Management) in ihrem letzten Theoriesemester beschäftigt.

Genauer gesagt haben sie regionale Wertschöpfungsketten in der Geflügelzucht unter die Lupe genommen. Im Fokus: Zweinutzungshühner, also Hühner, deren Eier und Fleisch gleichermaßen verwertet werden. In der Biohaltung hat man sich dazu entschieden, mehr und mehr zu diesem Konzept zurückzukehren, um den negativen Folgen der Massentierhaltung entgegen zu wirken.

 


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Was wissen Verbraucher über die Produktion von Geflügelfleisch und Eiern?

Im Vorfeld standen jede Menge Fragen im Raum: Wie können Erzeuger, Schlachter, Handel, Gastronomie und Verbraucher zusammenwirken, um allen Akteuren faire Bedingungen zu bieten? Was wissen Verbraucher über die Produktion von Geflügelfleisch und Eiern, und wie kann man ihnen die Entscheidung für ökologisch erzeugte und hochwertige Produkte näherbringen?

"Hier können sie die Kenntnisse und Erfahrungen aus ihrem Studium und den Praxisphasen im Betrieb unter realen Marktbedingungen erproben", beschreibt Studiengangleiterin Jutta Maute das Praxisprojekt, für das sie Beate Gebhardt von der Universität Hohenheim und wissenschaftliche Mitarbeiterin im "ZweiWert"-Projekt als Co-Dozentin gewinnen konnte.

"Vor der Verkostung waren wir skeptisch, aber wir wurden eines Besseren belehrt"

Studierende der DHBW Heilbronn haben sich in Konstanz und in Mühlingen selbst ein Bild von der Haltung der Zweiwerthühner gemacht.
Studierende der DHBW Heilbronn haben sich in Konstanz und in Mühlingen selbst ein Bild von der Haltung der Zweiwerthühner gemacht.  Foto: privat

Auch Exkursionen und Verkostungen standen im Vorfeld auf dem Programm: Die Studierenden konnten sich von der Haltung der Zweiwerthühner bei Thomas Schumacher in Konstanz und auf dem Hönig Hof in Mühlingen selbst ein Bild machen.

Außerdem haben sie das Fleisch im Kulinarik-Labor der DHBW Heilbronn zubereitet und probieren dürfen. "Vor der Verkostung waren wir skeptisch, aber wir wurden eines Besseren belehrt", zeigte sich nicht nur Studentin Lea Bachmann positiv überrascht.

Könnten Zweiwerthühner bald im Edeka Ueltzhöfer verkauft werden?

Dann ging es in die Umsetzung und darum, wie Fleisch und Eier der Zweiwerthühner nachhaltig vermarktet werden können. Konkret in den Betrieben von Edeka Ueltzhöfer (Fleischtheke und Einzelhandel), im Restaurant Beichtstuhl und in der Mensa am Bildungscampus, die vom Studierendenwerk Heidelberg betrieben wird.

 


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Dass das Konzept eines Zweiwerthuhns noch nicht sehr bekannt ist, zeigen Umfrageergebnisse der Studenten-Gruppe rund um Edeka Ueltzhöfer: Nur ein Viertel der Befragten gab an, gut darüber informiert zu sein. 40 Prozent haben noch nie von Zweiwerthühnern gehört. Nachdem sie darüber aufgeklärt wurden, bewerteten die Idee fast 90 Prozent mit gut oder sehr gut. Potenzial scheint also da zu sein, um künftige Käufer zu überzeugen.

Beratung, Rabattaktionen und Verkostungen für Kunden

Eine gute Beratung sei essentiell. Ebenso brauche es Rabattaktionen, Rezeptvorschläge und Verkostungen, um Zweiwerthühner an den Käufer zu bringen, so der Vorschlag der Studierenden, die sich selbst vom Konzept allesamt begeistert zeigen. Studentin Nicole Grümpel fasst den Grundgedanken so zusammen: "Durch maximale Ausschöpfung der Ressource Huhn kommt dem Lebewesen eine hohe Wertschätzung zu."

 


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Der Verband Naturland untersucht zusammen mit der Universität Hohenheim, wie man in Baden-Württemberg eine regionale Wertschöpfungskette für das Zweiwerthuhn aufbauen und gestalten könnte. Das EIP Agri-Projekt "ZweiWert" wird von der Europäischen Union und dem baden-württembergischen Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) gefördert. Weitere Infos unter www.zwei-wert.de

 
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