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Heilbronner Gemeinderat akzeptiert Einsparvorschläge für Bibliothek

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Die Heilbronner Stadtverwaltung will beim Um- und Neubau im K3 420.000 Euro sparen. Die Gesamtsumme für die Stadtbibliothek liegt jetzt bei 5,8 Millionen Euro.

Nach dem Umbau soll die Stadtbibliothek im K3 über mehr Platz und ein größeres Angebot verfügen.
Foto: Christiana Kunz
Nach dem Umbau soll die Stadtbibliothek im K3 über mehr Platz und ein größeres Angebot verfügen. Foto: Christiana Kunz  Foto: Kunz

Der Ärger in den meisten Fraktionen war groß. In der Sitzung vor der Sommerpause sollte der Heilbronner Gemeinderat die erneute Kostensteigerungen für Erweiterung und Umbau der Stadtbibliothek im K3 abnicken. Die Kosten waren seit Oktober 2021 noch einmal von 4,6 Millionen auf 6,25 Millionen Euro geklettert. Ursprünglich war von 3,6 Millionen Euro die Rede.

Da wollten vor allem CDU, FDP und Freie Wähler nicht mehr mitmachen. Sie forderten einen Sperrververmerk in Höhe von 1,25 Millionen Euro. Am Ende einigten sich Verwaltung und Gemeinderat darauf, dass die Stadt erhebliche Einsparmöglichkeiten prüft. In der Sitzung am 27. Oktober legte Baubürgermeister Ringle die Vorschläge vor. Sie weisen Einsparungen beim Umbau und der Neugestaltung des Erdgeschosses und des 1. Obergeschosses von 50.000 Euro aus.

Reduzierte Flächen

Im 2. Obergeschoss werden nun Flächen reduziert und der Verwaltungsbereich einfacher gestaltet. Zudem wird das Kleist-Archiv vom 2. Obergeschoss ins 1. Obergeschoss verlegt. Das Einsparpotenzial schätzt die Verwaltung auf 320.000 Euro. 50.000 Euro wurden bei der derzeitigen Auslagerung des Bibliotheksbetriebes in die Dammstraße eingespart. Damit liegt die Gesamtsumme bei 420.000 Euro, die aktuellen Kosten für die Bibliothek werden mit 5.830.000 Millionen Euro neu berechnet. „Weitere Einsparungen würden zu Beeinträchtigungen im Neubau und bei den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter führen“, betonte Ringle. Gleichzeitig würde bei den laufenden Ausschreibungen aber auch deutlich, dass die Angebote häufig deutlich über dem berechneten Kostenanschlag liegen.

„Wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen“, betonte Thomas Randecker mit Blick auf die teils erheblichen Preissteigerungen bei Bauvorhaben der jüngsten Vergangenheit. Gleichzeitig würdigte der CDU-Fraktionsvorsitzende die Einsparungen. „Es hat sich gelohnt, dass wir noch einmal in die Diskussion gegangen sind. Deshalb machen wir heute einen Knopf dran“, so Randecker. „Wir hatten schon befürchtet, dass noch stärker in die Bibliothek eingegriffen werden würde“, zeigte sich auch SPD-Kollegin Tanja Sagasser-Beil zufrieden.

 


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Zustimmung im Rat

„Es geht doch, Respekt, wir stimmen zu“, kommentierte Gottfrid Friz für die FDP kurz und bündig. Zustimmung kommt auch von Herbert Burkhardt von der Freien Wählervereinigung, der bei den Einsparungen „von einem starken Betrag“ sprach. „Uns stellt sich die Frage, ob man nicht öfters eine zusätzliche Runde drehen sollte“, unterstrich Malte Höch von der Abspaltung Freie Wähler Heilbronn. „Neue Besen kehren gut“, merkte der Stadtrat mit Blick auf den Wechsel beim Baubürgermeister an. „Allerdings ist die Besenstange die gleiche geblieben“, sagte Höch mit Blick auf das Amt.

Am Ende lehnte nur die AfD die Genehmigung der modifizierten Gesamtkosten ab. „Heute stecken wir Millionen in ein Mietprojekt, bei dem es kein Licht am Ende des Tunnels gibt“, kritisierte Alfred Dagenbach. Die vier AfD-Stimmen blieben die einzigen Gegenstimmen.

 


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Diskussion ums Kleist-Archiv

Eine spannende Diskussion entspann sich über das Kleist-Archiv. Erhard Jöst nutzte die Diskussion, um erneut die Verlagerung in die Partnerstadt Frankfurt an der Oder zu fordern. Den Vorschlag unterstützte die AfD, auch Herbert Burkhardt fand die Idee diskussionswürdig. „Wie viele Menschen nutzen überhaupt das Archiv?“, wollte Jöst wissen und sprach von „nebulöser Verschleierung der Zahlen“.

Das brachte Harry Mergel in Rage. „Warum kann man nicht über die Dinge reden, ohne Vorwürfe zu machen“, antwortete der Oberbürgermeister genervt. Er versprach aber, demnächst Zahlen vorzulegen.

Und während die neue Stadtbibliothek nun endgültig auf dem Weg ist, wird das Archiv des Schriftstellers, der sein berühmtes Käthchen in Heilbronn ansiedelte, auch in Zukunft für hitzige Diskussionen sorgen.

 


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