Politische Misstöne um Fußweg durch Leinbachpark in Neckargartach
Ein Fußweg im Neckargartacher Leinbachpark wird im zweiten Anlauf richtig saniert. Heilbronns Baubürgeremister Andreas Ringle weist Vorwürfe von CDU-Stadtrat Mettendorf zurück.

Der Leinbachpark in Neckargartach wird immer einladender. Ein ramponierter Fußweg, der von der Römerstraße zur Leinbachstraße führt, soll 2024 für 250.000 Euro saniert und verbreitert werden, einschließlich der Abzweigung zur Gerlachsche Mühle. Der Bauausschuss des Gemeinderates hat dem Vorhaben jetzt zugestimmt, wobei dem Beschluss Giftpfeile vorausgingen, die CDU-Stadtrat Uwe Mettendorf gegen die Verwaltungsbank abfeuerte. "Mir stellen sich die Nackenhaare," meinte er, sah den "Souverän", also den Gemeinderat, übergangen, meinte, die Kosten seien bewusst hochgerechnet, so dass sich die Sanierung verzögere und die Stadt sich damit wegen Vernachlässigung der Verkehrssicherheitspflicht strafbar machen könnte.
Bürgermeister zu Stadtrat: "Das ist grob falsch."
"Was Sie da sagen, ist grob falsch", so Baubürgermeister Andreas Ringle, der um Klarstellung bat. Der Vorschlag gehe auf einen Antrag von CDU, SPD, FDP, FWV und Linke vom 15. März 2023 zurück. Bei einer Vorort-Begehung habe man sich auf diese größere Lösung geeinigt, nachdem Privatgrundstücke nun doch zur Verfügung stünden. Deshalb seinen bereits begonnene Ausbesserungsarbeiten eingestellt worden. Die im Stadtetat 2023 vorgesehene Summe von 50 000 Euro werde folglich 2023 nicht ausgeschöpft. Insgesamt obliege es den Stadträten, den noch fehlenden Betrag in den Etat 2024 einzustellen. Gleichzeitig könnten Stolperfallen jetzt schon provisorisch beseitigt werden.
Eigentlich sind sich alle einig
Die anschließende Ratsdebatte war harmonischer. "Wir werden uns dafür stark machen, dass das Geld in den nächsten Haushalt eingestellt wird", sagte Grünen-Stadträtin Eva Luderer. Sie sprach damit für alle. "Besser wir richten es richtig, auch wenn"s etwas länger dauert", meinte Tanja Sagasser-Beil (SPD), die den Park ein "wunderbares Kleinod" nannte. So sah es auch Alfred Dagenbach, der sich Mettendorfs "Schelte" ausdrücklich nicht anschließen wollte.
Wie der Linke Konrad Wanner lobte der AfD-Mann Bürger, die mit dem Abräumen von Unrat, Zäunen und alten Hütten gleichsam den Weg zu einem anständigen Park mit passendem Weg freigemacht hätten. Ganz im Bilde blieb auch Gottfried Friz (FDP): "Diesen Weg sollten wir weiter beschreiten." "Und zwar so schnell wie möglich", schob am Ende Eugen Gall (FWV) nach.
Der bisher nur 1,45 Meter breite Fußweg wird laut Grünflächenamtsleiter Oliver Toellner auf 2,50 Meter verbreitert und bekommt eine Asphaltdecke mit Granitpflaster zur Befestigung der Ränder. Insgesamt ergebe sich nun zusammen mit dem bestehenden Weg im Süden ein Rundweg. Neben Spaziergängern diene er auch als Zufahrt für die Pflege des Leinbachparks.