Telekom baut Glasfasernetz in der Heilbronner Innenstadt aus
In einem ersten Bauabschnitt will die Telekom 6400 Heilbronner Innenstadt-Haushalten die Möglichkeit eines Anschlusses an das Glasfasernetz ermöglichen. Giganetz tut sich mit dem Ausbau in großen Stadtteilen schwer.

In der Heilbronner Innenstadt sowie in der Bahnhofsvorstadt dominiert in den kommenden zwölf Monaten die Farbe Magenta. Anfang der Woche startet die Telekom an der Nahtstelle Fleiner Straße/Kiliansplatz mit der Verlegung von Glasfaserkabeln. Dabei wurde auf die sonst üblichen Geräte wie Bagger und Schaufel verzichtet.
Telekom setzt auf eigenes Verteilernetz
Vielmehr nutzte die Schuler Bau GmbH aus Mosbach das vorhandene unterirdische Rohrnetz der Telekom und blies mit Druckluft das Glasfaserkabel mit seinen 96 Fasern vom Kiliansplatz bis zur Vermittlungsstelle in der Titotstraße. Diese Betriebsstellen sind zentrale Knotenpunkte der Telekom-Netzinfrastruktur. Ein weiterer befindet sich an Weinsberger Straße.
Der Hausanschluss ist kostenlos
"Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass wir mit der Verlegung der Kabel schnell vorankommen und Baustellen relativ klein halten halten können", sagt Volker Ackermann, Regionalmanager der Telekom. Das Telekommunikationsunternehmen bietet in der Bahnhofsvorstadt und im engeren Innenstadtring rund 6400 Haushalten und Gewerbetreibenden die Möglichkeit, sich an das leistungsstarke Glasfasernetz anschließen zu lassen. "Wer will, der bekommt dann den Hausanschluss kostenlos", erklärt Christina Krabatsch, Netztechnikerin im Bereich Produktion Technische Infrastruktur. Die Kosten beziffert Volker Ackermann auf rund 6,4 Millionen Euro.
Die Digitalisierung vorantreiben
Nach Abschluss dieses ersten Bauabschnitts wendet sich die Telekom bei ihrem Glasfaserausbau Ende 2024 dem Bereich östlich der Allee zu. "Etwa 7000 Heilbronner Haushalte sollen dann die Möglichkeit eines Anschlusses haben", blickt Joachim Otto, Projektverantwortlicher bei der Deutschen Telekom, in die Zukunft. Für Christina Krabatsch ist dies ein "wertvoller Beitrag, die Digitalisierung in Heilbronn weiter voranzutreiben".
Der Telekom-Kundenstamm ist ein Vorteil
Nachdem sich die Deutsche Giganetz beim Aufbau eines Glasfasernetzes in Heilbronn schwertut, gefällt das Wort "Rosinenpickerei" Ackermann mit Blick auf die Telekom-Aktivitäten nicht so sehr: "Wir haben in der Innenstadt sehr viele Kunden. Da bietet es sich für uns an, aktiv zu werden." In den Stadtteilen Biberach und Kirchhausen habe die Telekom das Feld Giganetz überlassen. Ackermann sagt aber auch: "Die anderen Stadtteile mit rund 65.000 Haushalten sind für uns schon interessant."
Giganetz verlängert Nachfragebündelung
Die Deutsche Giganetz (DGN) kämpft in Heilbronn mit der 35-Prozent-Quote. Schließen so viele Haushalte einen Vertrag mit dem Unternehmen ab, baut es Glasfaserkabel in jede Straße. Ansonsten zieht es sich aus dem jeweiligen Stadtteil zurück. In Biberach haben die Arbeiten begonnen. In Kirchhausen, Klingenberg, und Frankenbach bereitet die DGN den Ausbau vor. In Böckingen, Neckargartach, Horkheim, Sontheim und in der Kernstadt verlängert die DGN die Nachfragebündelung bis 25. Juli. In der Kernstadt liegt die Quote noch unter 20 Prozent.