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Demo in Heilbronn: OB Mergel verurteilt Hamas-Terror und nimmt Muslime in die Pflicht

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Der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel hat bei einer Kundgebung „Gegen Antisemitismus in der Region und überall“ am Freitagabend auf dem Heilbronner Kiliansplatz deutliche Worte gefunden und den Hamas-Terror gegen Israel verurteilt.

Harry Mergel (kleines Foto) bei seiner Rede auf dem Kiliansplatz. „Wir unterstützen vorbehaltlos das Recht Israels, sich im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu verteidigen“, sagte Heilbronns Oberbürgermeister.
Harry Mergel (kleines Foto) bei seiner Rede auf dem Kiliansplatz. „Wir unterstützen vorbehaltlos das Recht Israels, sich im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu verteidigen“, sagte Heilbronns Oberbürgermeister.  Foto: Berger, Montage: Stimme.de

„Wir sind fassungslos angesichts des Leides, das sich durch den fortdauernden Raketenbeschuss der Hamas fortsetzt. Es ist Terror in schlimmster Form“, sagte Mergel und erinnerte an die mehr als 1400 Menschen, „die beim grausamen Hamas-Überfall am 7. Oktober ermordet, verletzt und gedemütigt wurden“. Er forderte die Freilassung der über 200 Geiseln. 

Zu dieser Kundgebung hatte die politische Jugend Heilbronns von CDU, SPD, Grünen und FDP aufgerufen. Rund 150 Teilnehmer nahmen am Freitagabend an der Veranstaltung teil. Abgeordnete aus Bund und Land, Vertreter der Deutsch-israelischen Gesellschaft sowie die christlichen Gemeinden Heilbronns sprachen sich entschieden gegen Antisemitismus aus. Es sei schwer zu ertragen, wenn der Hamas-Terror nicht als solcher benannt werde, so der OB. „Wir unterstützen vorbehaltlos das Recht Israels, sich im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu verteidigen.“


Mergel: Zerstören von Israel-Flaggen inakzeptabel

Mergel sprach auch das Leid der Menschen im Gazastreifen an. Man betrauere die unschuldigen Menschen, die getötet wurden, die bitter leiden, deren humanitäre Situation immer katastrophaler werde. Der OB kritisierte, dass der Terror an einigen Orten sogar bejubelt werde und nannte das Zerstören von Israel-Flaggen an Rathäusern – wie unter anderem in Heilbronn geschehen – inakzeptabel. Harry Mergel spannte einen Bogen zur NS-Zeit. Man habe eine schwere Schuld auf sich geladen.

Er erinnerte an die 1877 erbaute Synagoge an der Allee, die in der Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 von den Nationalsozialisten niedergebrannt wurde, an die Zerstörung privater Geschäfts- und Wohnräume, an die Deportationen von Juden in Heilbronn. „Viele in unserer Stadt haben weggeschaut.“ Das Bekenntnis der Stadt „zu unserer Schuld, verpflichtet uns auch zu einer besonderen Fürsorgepflicht und Solidarität“.


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OB appelliert an muslimische Verbände 

Schließlich nahm er die muslimischen Mitbürger in die Pflicht, bat sie, die aus der Geschichte resultierende Verantwortung zu verstehen und Werte wie Toleranz, Nächstenliebe und einen friedlichen Dialog zu unterstützen. „Auch die muslimischen Vereine und Verbände fordere ich auf, keinen Zweifel zu lassen an ihrer Verurteilung von Terrorismus und Antisemitismus.“ Unterschiedliche Meinungen solle man friedlich austragen.


Vorfall in der Klarastraße nach Kundgebung 

Ein Jugendlicher hat am Freitagabend im Anschluss an die Solidaritätskundgebung mit Israel versucht, einem Fahrradfahrer eine Israel-Flagge zu entreißen. Der 59-jährige Mann stürzte. 

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