Nach Kundgebung in Heilbronn: Jugendlicher will Fahrradfahrer Israel-Flagge entreißen
Ein Jugendlicher hat am Freitagabend im Anschluss an die Solidaritätskundgebung mit Israel versucht, einem Fahrradfahrer eine Israel-Flagge zu entreißen. Der 59-jährige Mann stürzte.

Er habe sich bei dem Sturz aber nicht verletzt, sagte der Mann auf Nachfrage eines Stimme-Redakteurs, der gegen 19 Uhr Augenzeuge der Situation in der Klarastraße wurde. Die Israel-Flagge hielt der Mann nach dem Sturz noch in der Hand – der Versuch des Jugendlichen missglückte. Das Opfer der Attacke war gerade auf dem Heimweg von der Versammlung, die auf dem Kiliansplatz stattfand.
Bereits während der Kundgebung gegen Antisemitismus hatte die Polizei am Rande der Versammlung mehrere offenbar arabisch sprechenden Jugendlichen im Blick, die mutmaßlich vor Ort waren, um Ärger zu verursachen. Unmittelbar nach der Kundgebung machten sich die Jugendlichen auf den Weg, sahen den Mann mit der Israel-Flagge auf sein Fahrrad steigen. "F*** Israel", riefen sie mehrfach, machten abfällige Gesten.
Mann wollte nur Solidarität mit den Menschen in Israel zeigen
Der 59-jährige Mann sagte gegenüber unserer Zeitung, er habe die Flagge aus seinem letzten Israel-Urlaub als Souvenir mit nach Deutschland mitgenommen. Er denke grundsätzlich auch kritisch über Israels Politik, habe heute Abend aber einfach seine Solidarität mit den Menschen in Israel zeigen wollen.
Der Mann versuchte nach dem Sturz vom Fahrrad noch, den Jugendlichen einzuholen – jedoch ohne Erfolg.
Jugendlicher mit propalästinensischem Plakat
Außer dem Fahrradsturz habe es keine weiteren besonderen Vorkommnisse gegeben, sagte eine Polizeisprecherin am Freitagabend auf Stimme-Nachfrage. Eine Gruppe Jugendlicher habe nach Angaben der Sprecherin bei der Kundgebung ein Plakat mit der Aufschrift „Freiheit für Palästina“ dabei gehabt. Dies sei auch kurzzeitig während der Kundgebung skandiert worden. Personalien seien aufgenommen worden, die Jugendlichen verhielten sich laut Polizei kooperativ.