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Rassistischer Name?
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Kritik an "Lumumba": Wie der Heilbronner Weihnachtsmarkt auf die Debatte reagiert

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Auf Empfehlung der Frankfurter Tourismus-Gesellschaft haben Standbetreiber des dortigen Weihnachtsmarkts das Kakao-Getränk mit dem umstrittenen Namen "Lumumba" umbenannt. Zieht Heilbronn nach?


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Ein Becher dampfend heißer Kakao mit einer Dosis Rum, wahlweise mit oder ohne Schlagsahne – dieses Getränk, unter dem Namen „Lumumba“ auf vielen Weihnachtsmärkten bekannt, sorgt derzeit in Frankfurt am Main für Aufsehen. Wie zahlreiche Medien berichten, hat die Frankfurter Tourismus und Congress GmbH (TGF) den Standbetreibern auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt nahegelegt, den Begriff „Lumumba“ zu vermeiden. Stattdessen sollen sie das Getränk als „Heiße Schokolade mit Rum“ ausweisen. Ziel ist es, keine rassistischen Stereotype zu befördern.

"Lumumba" auf Weihnachtsmärkten: Wie es zum Namen kam – und warum dieser umstritten ist

Denselben Namen trug Patrice Lumumba, ein kongolesischer Politiker, Freiheitskämpfer und erster Premierminister des unabhängigen Kongos. Lumumba wurde 1961 gewaltsam ermordet. Dass ein dunkles Kakaogetränk „mit Schuss“ nach ihm benannt wird, sorgt in Frankfurt für Diskussionen. Bei den Standbetreibern zeigt die Empfehlung Wirkung. „Wir haben bei einem Rundgang keine Nennung des Begriffes mehr gefunden“, teilt eine TGF-Sprecherin mit.


Auf Heilbronner Weihnachtsmarkt: "Lumumba"-Schild überklebt

Am Dienstagvormittag, kurz nach Öffnung des Heilbronner Käthchen-Weihnachtsmarkts: Bereits jetzt drängen sich erste Besucher vor den festlich geschmückten Ständen. Auf dem Kiliansplatz überklebt ein Verkäufer gerade das Schild an einem Stand – dort steht nun „Schokotraum“. Ein paar Meter weiter, am Marktplatz, entfernt ein anderer Standbetreiber das Schild mit dem Namen „Lumumba“ komplett. Auf Nachfrage wollen die Mitarbeiter der betroffenen Stände keine Stellungnahme abgeben. Sie zeigen jedoch Unverständnis und äußern sich kritisch zur Umbenennung. Zur selben Zeit läuft eine Anfrage bei der Heilbronner Marketing GmbH (HMG), dem Veranstalter des Weihnachtsmarkts - dort wird auf die Debatte in Frankfurt reagiert.

Auf Anfrage bestätigt die HMG, dass das Getränk an sechs Ständen angeboten werde. „Allen Standbetreibern wurde von uns empfohlen, das Getränk ‚Heiße Schokolade mit Rum‘ zu nennen“, erklärt eine Sprecherin schriftlich. „Wir setzen uns dafür ein, dass keine diskriminierenden Ausdrücke genutzt werden, und sensibilisieren unsere Partner in diesem Zusammenhang.“ Ein Verbot oder eine Prüfung im Einzelfall werde jedoch nicht angestrebt. „Unser Ziel ist es, einen respektvollen Umgang auf dem Weihnachtsmarkt zu fördern.“


Auch auf dem Altdeutschen Weihnachtsmarkt in Bad Wimpfen wird "Lumumba" ausgeschenkt

Beim Altdeutschen Weihnachtsmarkt in Bad Wimpfen wird das Getränk ebenfalls unter dem Namen "Lumumba" angeboten, eine Anfrage an die Veranstalter – der örtliche Gewerbeverein – blieb bis zum Ablauf der Frist unbeantwortet. Auf dem Öhringer Weihnachtsmarkt wird das Kakao-Getränk hingegen gar nicht unter dem umstrittenen Namen verkauft, wie Anna-Maria Dietz, Amtsleiterin des Stadtmarketings, mitteilt. „Wir haben keine Anmeldung für ein Getränk unter diesem Namen erhalten“, sagt sie. Die Debatte komme recht überraschend. "Wir werden die Thematik aber intern prüfen und gegebenenfalls eine Lösung finden.“ 

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Kommentare

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Wilfried Müller am 04.12.2024 13:01 Uhr

Ich wusste nicht wer
Lumumba ist und hätte das ohne böse Gedanken getrunken
Sind wir noch normal?
Ich wünsche die Abschaffung des Weihnachtsmanns den er verunglimpft den Bischof Nikolaus

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