Im Böckinger Untergrund lauern Gefahren: Spezialfirma sucht Reste von Fliegerbomben
Fliegerbomben als Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg beschäftigen immer wieder Stadtverwaltungen und Anwohner. Eine Spezialfirma wird nun Sondierungsbohrungen in Heilbronn-Böckingen durchführen – denn auch ohne akute Gefährdungslage besteht eine große Problematik.

Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg beschäftigen auch Jahrzehnte später immer wieder Verantwortliche und Anwohner. Beispiel Baden-Württemberg: Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat dort im Jahr 2020 Munition in einer Größenordnung von 24,7 Tonnen geborgen. Schon 2021 bestand in Heilbronn-Böckingen der Verdacht, dass ein ganzes Wohnviertel evakuiert werden müsste – wegen eines möglichen Bombenfunds.
Im Auftrag der Stadtverwaltung führt eine Spezialfirma nun ab Anfang August am westlichen Ortsrand von Böckingen, nördlich der Großgartacher Straße, Sondierungsbohrungen durch. Das teilte die Pressestelle der Stadt am Donnerstag mit. Laut Augenzeugen wurden im Bereich der ehemaligen Zehnerschen Kiesgrube bis 1948 mehrere entschärfte Fliegerbomben beim Verfüllen der Kiesgrube entsorgt. Von den entschärften Bomben geht zwar keine akute Gefahr mehr aus, aber die Zersetzungsprodukte des Sprengstoffes stellen eine mögliche Gefahr für das dort vorhandene Grundwasser dar.
Die Suche nach gefährlichen Sprengkörpern dauert mehrere Monate
Daher wird nun eine Spezialfirma ab Anfang August bis zum Jahresende mittels Suchbohrungen das Vorhandensein und die Lage der mutmaßlichen Sprengkörper ermitteln.
Nach Auswertung der Daten Anfang 2024 können dann eine mögliche Gefährdung des Grundwassers abgeschätzt und weitere Maßnahmen festgelegt werden, heißt es in der Mitteilung.