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Heilbronner SPD will die fast autofreie Innenstadt

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Die Sozialdemokraten stellen bei der Sommerpressekonferenz zahlreiche Forderungen für eine bessere Aufenthaltsqualität im Zentrum von Heilbronn. Vor allem für die nördliche Innenstadt regen sie einschneidende Verkehrsmaßnahmen an.

Die Gerberstraße ist ein Verkehrs-Nadelöhr. Vor allem der Parksuchverkehr ist zu einem Problem in der nördlichen Innenstadt geworden.
Die Gerberstraße ist ein Verkehrs-Nadelöhr. Vor allem der Parksuchverkehr ist zu einem Problem in der nördlichen Innenstadt geworden.  Foto: Archiv/Berger

Das Buga-Jahr 2019 ist Geschichte. Die Weiterentwicklung des Neckarbogens sowie der geplanten Wohnquartiere Nonnenbuckel, Fleischbeil, Längelter, Buckelgärten und Klingenäcker sind weitgehend auf den Weg gebracht. Grund genug für die SPD-Fraktion im Heilbronner Gemeinderat, sich der Innenstadt zuzuwenden.

"Im Zentrum schlägt das Herz einer Großstadt", sagte der Fraktionsvorsitzende Rainer Hinderer bei der Sommerpressekonferenz im kleinen Ratssaal im Rathaus. Mit einer hohen Aufenthaltsqualität müssten Gäste angelockt werden, ohne die Wohnbevölkerung aus den Augen zu verlieren.

Verkehr soll reduziert werden

Um die Innenstadt zu stärken, setzen die Heilbronner Sozialdemokraten auf ein "weitgehend autofreies Zentrum". Im Detail regen Hinderer und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Tanja Sagasser-Beil folgende Maßnahmen an:

  • Versprechen: Rückbau der Parkplätze in der Lohtorstraße. "Diese Maßnahme ist von der Verwaltung schon lange zugesagt", erinnerte Hinderer die Verantwortlichen im Rathausan ihre Zusicherung.

  • Beschränkung: Die Parkplätze im Gebiet zwischen Allee und Unterer Neckarstraße sowie zwischen Mannheimer Straße und Kaiserstraße werden um ein Drittel reduziert.

  • Zweiteilung: In der Zeit von 6 bis 20 Uhr werden die verbleibenden Parkplätze je zur Hälfte als Anwohner- und Kurzzeitparkplätze ausgewiesen.

  • Aufschlag: Gebühren für Kurzzeitparkplätze werden angehoben.

  • Zuteilung: Von 20 bis 6 Uhr werden 75 Prozent aller Parkplätze in der nördlichen Innenstadt als Anwohnerparkplätze ausgewiesen.

  • Angebot: Für mobilitätseingeschränkte Personen werden rund um die Uhr ausreichend Parkmöglichkeiten vorgehalten.

  • Verbot: Von 20 bis 6 Uhr wird die Durchfahrt durch die nördliche Innenstadt in nord-südlicher Richtung verboten. Das heißt für die Rathaus-SPD: Die Gerberstraße wird von der Kaiserstraße bis zur Einfahrt der Käthchenhof-Tiefgarage als Einbahnstraße ausgewiesen.

  • Baulücken im Zentrum für Wohnbebauung schließen

Aber nicht nur ein geändertes Mobilitätsverhalten hat die SPD-Fraktion im Auge, sondern auch städtebauliche Aspekte. So sollen die Turmstraße, Zehentgasse und Lohtorstraße zu Sanierungsgebieten werden. Wichtig ist Hinderer und Sagasser-Beil dabei, dass die Baulücken in der Innenstadt mit Wohngebäuden geschlossen werden. Handlungsbedarf sehen die beiden Kommunalpolitiker auch am Wollhauszentrum und am K 3: An beiden Objekten müsse der Zentrumszugang entwickelt beziehungsweise stabilisiert werden.

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Den Leerstand besser managen

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist der Rathaus-SPD die Verbesserung des Leerstandsmanagements. So werden unter anderem Pop-up-Stores, Kunstateliers und Kunstgalerien angeregt: "Alles besser als Leerstand", findet Hinderer.

Auf eine positive Resonanz stößt in der SPD-Fraktion die geplante weitere Öffnung der Stadt zum Neckar hin. Die Fraktionsspitze ist sich einig: Die Umsetzung soll angegangen werden, sobald es die finanzielle Situation der Stadt "guten Gewissens" zulässt.


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Kommentare

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Peter Henschel am 13.08.2020 17:22 Uhr

Sicherlich alles gut gemeinte Vorschläge. Auffallend hierbei auch bei den anderen Fraktionen, Geld scheint keine Rolle zu spielen! Heilbronn hat jetzt schon Stand 31.12.19 eine Gesamtverschuldung von sage und schreibe ca. 515 Mio. Euro und davon sind ca. 15 Mio. Euro nur im öffentlichen Kämmereihaushalt ausgewiesen.

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Alex Angelos am 13.08.2020 08:22 Uhr

Sehr gut! Endlich gibt es Ideen und konkrete Maßnahmenvorschläge für eine Innenstadt, die an manchen Stellen im Verkehr erstickt. Und nein, ich bin nicht gegen das Auto, aber es gibt Stellen in der Innenstadt, da wäre es wahrlich attraktiver und für die Stadtentwicklung positiv, wenn Fussgänger und Radfahrer den Vorzug hätten.

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