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Nach Insolvenz-Schock: In der Heilbronner Kaufhof-Filiale kehrt die Hoffnung zurück

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Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof setzt nach der dritten Insolvenz auf einen Neuanfang. Der Heilbronner Filialleiter sieht Trümpfe, die sein Haus zu bieten hat.

Hoffnung auf einen Weiterbetrieb der Filiale on Galeria Kaufhof. Foto: Archiv>
Hoffnung auf einen Weiterbetrieb der Filiale on Galeria Kaufhof. Foto: Archiv>  Foto: Seidel

Nach der dritten Insolvenz der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) in knapp vier Jahren gehen zahlreiche Experten vom Ende des Kaufhaus Imperiums in der aktuellen Form aus. Doch nach der ersten Enttäuschung gibt es auch Hoffnung – auch für die Heilbronner Filiale.

"Wir sehen die Insolvenz als einen Befreiungsschlag", betont GKK-Chef Olivier van den Bossche. "Jetzt müssen wir die Signa-Mieten, teure Dienstleister, das Service-Center in Essen und die Effizienz unserer Logistik konsequent auf Kurs bringen", begründet der Geschäftsführer seine Einschätzung.


Überhöhte Mieten für Kaufhof-Häuser unter der Signa-Gruppe von René Benko

Dieser Weg soll gemeinsam mit Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus gegangen werden. Galeria hatte unter den Vorgaben der zum österreichischen Investor René Benko gehörenden Signa-Gruppe zu leiden, zu der der Konzern gehört. Dazu zählten überhöhte Mieten, die Signa auch von der Heilbronner Filiale verlangte.

"Auch unser Haus ist, von den marktunüblichen Mietbelastungen betroffen, da die Immobilie Teil des Signa-Portfolios ist", sagt Jörg Sembritzki auf Anfrage der Heilbronner Stimme. "Diesen Umstand gilt es nun zu korrigieren", betont der Filialleiter.

Galeria Kaufhof in Heilbronn: Filialleiter spricht von starker Kundenbindung

Sembritzki begründet auch die Hoffnung auf eine dauerhafte Zukunft des Heilbronner Warenhauses. Derzeit würde sein Team die aktuelle Lage eingehend analysieren. "Wir gehen davon aus, dass es zu konstruktiven Verhandlungen kommt, die am Ende eine wirtschaftlich langfristig tragfähige Lösung erzielt", unterstreicht der Geschäftsführer.

Über mögliche Interessenten machen weder die Zentrale noch die Heilbronner Filiale Angaben. Mut machten ihm auch die "starke Kundenbindung" in der Stadt und im Umland. "Die wirtschaftliche Entwicklung in den letzten Monaten war durchweg positiv", sagt Jörg Sembritzki. Die Heilbronner Filiale zählt zu den vergleichsweise gut laufenden Galeria-Standorten.

Entwicklungen in der Heilbronner Innenstadt: Stadtverwaltung bleibt optimistisch

Auch die Stadt Heilbronn bleibt trotzt angekündigter Schließung des Modehauses Palm und der Entwicklung bei Kaufhof optimistisch. "Ich habe das Gefühl, dass sowohl das Kaufhof-Management in der Zentrale als auch in Heilbronn eine gute Arbeit machen", betont Harry Mergel. "Die Städte befinden sich alle in einem Wandel, der mit der Verkleinerung von Handelsflächen und der Zunahme von Gastronomie-, Büro- und Wohnflächen einhergeht", so der Oberbürgermeister.

Vorwürfe die Stadt tue zu wenig, um diesen Wandel zu begleiten, weist der Oberbürgermeister zurück. "Der Gemeinderat hat bis 2028 16 Millionen Euro für die Weiterentwicklung der Innenstadt bereitgestellt", unterstreicht Mergel. Im April soll in Heilbronn zudem ein Gründerwettbewerb starten. Darüberhinaus ist ein erweiterter runder Tisch geplant, an dem Verwaltung, Händler und Gastronomie zusammenkommen sollen. "Wir wollen noch mehr relevante Player miteinbeziehen und fordern auch die Bürger dazu auf, Verbesserungsvorschläge zu machen", sagt Mergel.

Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof: Gespräche mit Investoren

Auch Galeria ist auf der Suche nach einem relevanten Player. GKK strebe nach der Signa-Pleite generell einen Eigentümerwechsel an. Gespräche mit potenziellen Investoren seien dazu bereits angelaufen, heißt es aus der Zentrale.

Spekulationen, dass nach dem Palm-Aus namhafte Einzelhändler nach Heilbronn kommen, haben sich bisher dagegen nicht bewahrheitet. Man habe derzeit nicht die Absicht, in Heilbronn eine Filiale zu eröffnen, winkte das Mannheimer Modehaus Engelhorn ab. Breuninger ließ eine Stimme-Anfrage unbeantwortet.

 

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