Stadtbummel Heilbronn: Handelsflächen im Angebot, Sorgen um die Kirchbrunnenstraße
Blick auf die Heilbronner Gastro- und Geschäftswelt: In der Heilbronner Innenstadt dreht sich das Karussell der Einzelhändler offenbar immer schneller. Welche Rolle spielen hohe Mietkosten, etwa in der Allee und in der Kirchbrunnenstraße?

Nichts ist so beständig wie der Wandel und das Rad dreht sich offenbar schneller und schneller. Die zitierten Allgemeinplätze bewahrheiten sich beim Gang durch die Heilbronner Innenstadt immer wieder aufs Neue. So fällt beim Bummel am einen Ende der Allee sofort der nächste große Leerstand an der Ecke Klarastraße/Am Wollhaus ins Auge. "Gewerbeimmobilie zu vermieten", steht auf dem Schaufenster des großen Eckgebäudes.
Dort war in den vergangenen zwei Jahren ein Corona-Testzentrum untergebracht, das die Apotheke Harfensteller, die wenige Meter weiter in der Straße Am Wollhaus beheimatet ist, betrieben hat. Zuvor hatte ein Apotheken-Discounter die Fläche gemietet, die im Erdgeschoss immerhin 390 Quadratmeter groß ist. Hinzu kommt eine Nutzfläche von gut 90 Quadratmeter im Untergeschoss.
Der neue Leerstand verschärft die ohnehin schwierige Lage am Wollhaus. Dort stehen wenige Meter weiter bereits das ehemalige Spielwarengeschäft Letzel und das Bekleidungsgeschäft Taifun leer. In Kombination mit dem nahezu leergeräumten Wollhaus gegenüber ein unschöner Anblick.
Mieter werden auch in der Kirchbrunnenstraße gesucht
Der Wandel wird derzeit auch in der Kirchbrunnenstraße deutlich sichtbar. Dort ist im ehemaligen Kultiv Rudolfo-Kindermoden eingezogen. Neben dem Rudolfo-Exklusiv- und Trachtenmoden und dem Rudolfo- Kindermoden Outlet schräg gegenüber bereits das dritte Ladengeschäft der Marke in der Straße. Auch die Zahl der Leerstände wächst.
Neben dem alteingesessenen Optiker Brillen-Reineke, der altersbedingt geschlossen hat, stehen auch das attraktive Sandsteingebäude in Richtung Kilianskirche, in dem einige Jahre ein Friseursalon untergebracht war, und die ehemalige Liebeskind-Filiale daneben leer. Und was in Zukunft mit der Falken-Fanshop in der Kirchbrunnenstraße 33 passiert, nachdem die Heilbronner Profimannschaft aus der DEL2 in die Oberliga abgestiegen ist, dürfte auch in den Sternen stehen.
Spannend ist auch ein Blick auf die Mietpreise, die die Banken und Immobilienvermittler für die leer stehenden Gebäude ausgeschrieben haben. Der ehemalige Friseurladen in der Kirchbrunnenstraße mit einer Ladenfläche von 236 Quadratmeter wird mit 4500 Euro Kaltmiete veranschlagt. Das einstige Pelzhaus Barth in der Allee ist mit 115 Quadratmetern Ladenfläche schon für 2700 Euro zu haben. Das Stoffhaus gegenüber wird mit einer Kaltmiete von 4900 Euro angeboten. Stolze Preise angesichts der Vielzahl an Leerständen.