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Erster Investor springt im Heilbronner Neckarbogen ab

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Die Investorenfamilie Khan/Rau wird ihr im zweiten Bauabschnitt des Neckarbogens geplantes Objekt LivingIT nicht realisieren. Die Rahmenbedingungen wie Zinsbelastung und Baukosten haben sich zum Nachteil verändert.

Wer wird auf dem Grundstück L 8 im Neckarbogen jetzt bauen, nachdem sich der Investor zurückgezogen hat? Der Gemeinderat will im Juli entscheiden.
Foto: Mario Berger
Wer wird auf dem Grundstück L 8 im Neckarbogen jetzt bauen, nachdem sich der Investor zurückgezogen hat? Der Gemeinderat will im Juli entscheiden. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Für das geplante Gebäude L8 mit dem wohlklingenden Namen LivingIT an der Paula-Fuchs-Allee im Heilbronner Stadtteil Neckarbogen muss nach HSt-Informationen ein neuer Investor gesucht werden. Die Familie Khan/Rau hat gegenüber der Verwaltung erklärt, die Grundstücksanhandgabe zurückzugeben und das im zweiten Bauabschnitt geplante Vorhaben nicht mehr selbst realisieren zu wollen.

Zinsbelastung hat sich verdoppelt

"Seit dem Wettbewerb haben sich leider einige Rahmenbedingungen unerwartet zu unserem Nachteil verändert", sagt Birgit Rau auf Anfrage. Im Detail nennt sie die Zinsbelastung, die sich verdoppelt habe, den Wegfall der KfW-Bundesförderung sowie höhere Kosten für Bauleistungen und Material. Hinzu kommt, dass es sich bei Khan/Rau um keine institutionellen Investoren, sondern um private Bauherren handelt, die das geplante Gebäude nach Fertigstellung auch betreiben wollten: "All die genannten Faktoren können wir nicht ausgleichen."


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Das Konzept von LivingIT ist zukunftsfähig

"Wir stehen nach wie vor voll hinter unserem Konzept, das einen Raum für gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten insbesondere für Menschen aus dem IT-Umfeld beinhaltet", erklärt Rau. Diese Nutzung sei absolut zukunftsfähig. Wichtig sei dabei gewesen, dass das Gebäude dem hohen Anspruch des Neckarbogens an Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit gerecht werde. Das zeige sich unter anderem in der Holz-Hybrid-Konstruktion und der hohen Energieeffizienz.

Investoren wollten keine Abstriche machen

Den Anspruch an das Gebäude herunterzuschrauben etwa durch eine konventionelle Betonkonstruktion kam für Khan/Rau nicht in Frage. Jetzt setzen sie auf einen institutionellen Investor, der das Projekt so realisiert, wie es geplant war: "Das starke Konzept hat es verdient", wirbt Birgit Rau für das Bauwerk.


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Das Bauvorhaben wurde sehr konsequent verfolgt

"Wir bedauern die Entscheidung der Investoren Khan/Rau sehr, da das Vorhaben bislang sehr konsequent verfolgt worden ist", erklärt Jan Fries, Leiter des Amts für Liegenschaften und Stadterneuerung. Zur Erinnerung: Auch im ersten Bauabschnitt hatte es fünf Bauherren gegeben, die während der Planungsphase die Grundstücksanhandgabe zurückgegeben hatten.

Wer rückt als Investor jetzt nach?

Für diesen Fall greift ein bereits etabliertes Verfahren, aus dem Kreis der Verfahrensbeteiligten einen Nachrücker auszuwählen. Für die 28 Grundstücke waren 176 Arbeiten von insgesamt 49 Investoren eingereicht worden. Ausgewählt hatte die Jury 22 Investoren. Die Planung für die 28 Grundstücke übernehmen 27 verschiedene Architekturbüros - nur ein Architekturbüro gestaltet zwei Gebäude.


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Nahezu alle Baugesuche wurden eingereicht

Unter Beteiligung der Baukommission wird die Verwaltung dem Gemeinderat wohl in der Juli-Sitzungsrunde einen Vorschlag für das nun frei gewordene Grundstück unterbreiten. Wie Fries weiter erklärte, seien nahezu alle Baugesuche für den zweiten Bauabschnitt eingereicht und lägen zur Genehmigung beim Planungs- und Baurechtsamt. Ziel der Stadt sei es, zügig die Rahmenbedingungen so zu schaffen, damit die Baufelder starten können. Derzeit geht das Amt für Liegenschaften und Stadterneuerung von einem Start der Aushubarbeiten im September aus. Entstehen werden auf dem Areal zwischen Floßhafen und Paula-Fuchs-Allee einmal rund 380 Wohnungen.

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