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Enttäuschung und Verständnis für die Absage des Heilbronner Weihnachtsmarkts

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Wenige Tage vor der Eröffnung hat die Stadt den Heilbronner Weihnachtsmarkt abgesagt. Die Reaktionen auf diese Entscheidung reichen von Enttäuschung und Wut bis zu Verständnis.

Von Ralf Schick
Kurz vor dem Startschuss am Donnerstag hat die Stadt Heilbronn den Käthchen-Weihnachtsmarkt abgesagt. Foto: Mario Berger
Kurz vor dem Startschuss am Donnerstag hat die Stadt Heilbronn den Käthchen-Weihnachtsmarkt abgesagt. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Wut und Entsetzen bei den Händlern, Enttäuschung und trotzdem Verständnis für die städtische Entscheidung bei all denen, die sich darauf gefreut haben. Die kurzfristige Absage des Heilbronner Weihnachtsmarktes mitten im Aufbau halten viele angesichts der drastisch steigenden Coronazahlen für richtig, mancher hätte sich aber den Markt auch trotzdem gut vorstellen können.

"Wir haben schon Verständnis für die Entscheidung", sagen die beiden Schwestern Arpita und Vanshika Sharma am Rathausplatz. "Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn der Markt hätte stattfinden können", sagt Arpita. "Ich finde es auch schade, weil es erschwert den Schritt zurück in die Normalität", betont Vanshika. "Aber klar, lägen die Inzidenzzahlen noch bei 200, hätte ich es nicht verstanden, aber bei über 400 schon", fügt sie hinzu.

Absage angesichts der Corona-Lage keine Überraschung

"Grundsätzlich finde ich die Entscheidung richtig", sagt auch Henning Wischendorff. Persönlich findet er es aber schade, "weil ich mich nach der Absage des Bad Wimpfener Marktes ziemlich auf Heilbronn gefreut hatte", ergänzt er. Vor allem für die Schausteller tut es ihm sehr leid, die das ganze Jahr über auf solch einen Markt hinarbeiteten, sagt Wischendorff.

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Auch seine Freundin Jessy Kittner bedauert einerseits die Entscheidung, findet sie aber richtig. "Alkohol enthemmt, da kannst du keine Abstände mehr einhalten", sagt sie, "aber es fällt jetzt halt das soziale Gefüge wieder weg und das ist ja auch wichtig", ergänzt sie noch. Dass es so kommen würde, überrascht Wischendorff aber nicht. "Die Impfentwicklung in anderen Ländern ist ja sehr viel höher als in Deutschland, hier ist man einfach noch zu kritisch gegenüber Impfungen".


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"Das war sicherlich eine schwere Entscheidung der Stadt", sagt Astrid Schenker, "ich hätte das nicht entscheiden können oder wollen". Die Händler tun ihr am meisten Leid, auch wenn die Entscheidung "verständlich" sei, sagt Thomas Kupfer, "die Vernunft muss am Ende siegen". Was bringt es, wenn der Markt stattfindet bei zwei- bis drei Mal so vielen Leuten wie sonst in der Stadt und dann die Coronazahlen noch weiter ansteigen?", fügt Astrid Schenker noch hinzu.

Absage ist für manche Händler eine Katastrophe

"Für manche von uns ist das eine Katastrophe", sagt einer der Händler, der gerade seine Bude wieder abbaut. Noch am Donnerstag habe man mit der Stadt ein Gespräch geführt und alles war okay, sagt der 64-Jährige, der Süßwaren im Angebot gehabt hätte. "Das Problem ist doch, dass man in Vorbereitung geht, Ware bestellt oder herstellt und nun die Lebensmittel unter Aufsicht vernichten muss, damit man vielleicht eine Entschädigung bekommt", sagt der Händler. "Jetzt habe ich daheim 13 Zentner Mehl rumstehen", sagt ein anderer Händler.


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Manfred Schuhmacher aus Neckargartach hätte sich trotzdem vorstellen können, dass der Weihnachtsmarkt durchgeführt wird. "Man hätte doch mit Einlassbändern und den geltenden Regelungen gut kontrollieren können", sagt er. Seine Frau Martina hingegen widerspricht: "Wenn Alkohol getrunken wird fallen die Grenzen, da gibt es keine Abstände mehr", sagt sie.

Auch Luke Kissing findet die Entscheidung richtig. "Die aktuelle Pandemielage lässt so etwas einfach nicht zu", sagt der Stuttgarter, der seine Freundin Angelica Castro Cantillano gerade in der Stadt besucht. Sie kommt aus Costa Rica und arbeitet derzeit als Au-pair in Heilbronn "und ich hatte mich schon so darauf gefreut", sagt Cantillano. "Ich habe gesehen, wie jedes Häuschen hier aufgebaut wurde, das tut mir für alle Betroffenen schon sehr leid, auch wenn ich Verständnis für die Absage habe", ergänzt die junge Frau.

 


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