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Nach Funpark-Absage: Druck auf die HMG in Sachen Weihnachtsmarkt wächst

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Es gibt widersprüchliche Aussagen zur Absage des Funparks am Bollwerksturm. Unterdessen fordert ein Heilbronner Stadtrat vom Oberbürgermeister weitere Aufklärung.

Stein des Anstoßes: Hohe Auflagen der Stadt haben das Riesenrad auf dem Weihnachtsmarkt verhindert. Schließlich wurde der ganze Funpark abgesagt.
Stein des Anstoßes: Hohe Auflagen der Stadt haben das Riesenrad auf dem Weihnachtsmarkt verhindert. Schließlich wurde der ganze Funpark abgesagt.  Foto: Mny-Jhee/stock.adobe.com

Die Umstände um die Absage des Kinder-Vergnügungsparks am Bollwerksturmplatz beschäftigen Leser, Stadträte und Aussteller bis heute. Die Reaktion auf den Artikel der Heilbronner Stimme reichen in Facebook von "Typisch Heilbronn, Schildbürgerstadt" über "führungslose Organisation und Chaos" bis zu "Fahrgeschäfte gehören nicht auf einen Weihnachtsmarkt".

Unterdessen kommen auch weiter Fakten rund um die überraschende Absage, die von der HMG am Samstagabend in einer kurzen Pressemitteilung verkündet wurde, ans Tageslicht. "Wir wurden am Freitag zuvor von der Tatsache überrascht, dass unser Vertragspartner die angekündigten Fahrgeschäfte nicht zusammenbringt", nimmt der Geschäftsführer der HMG, Steffen Schoch, gegenüber der Stimme Stellung. Laut Vertrag sollten mindestens sechs Fahrgeschäfte für Kinder rund um den Bollwerksturm aufgebaut werden.

 


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Probleme frühzeitig mitgeteilt

"Ich habe den HMG-Mitarbeitern bereits frühzeitig im Oktober mitgeteilt, dass ich Probleme habe, die Schausteller zu finden und das noch später mehrfach wiederholt", betont dagegen Enrico Becker. Der Stuttgarter, der eine Eventfirma betreibt, sieht den Grund seiner Schwierigkeiten im Wegfall des Riesenrades für Kinder, das als Hauptattraktion für den Platz am Bollwerksturm geplant war.

Das Amt für Straßenwesen hatte zwar im März 2022 eine Sondernutzungserlaubnis für den Funpark erteilt, dann jedoch im September der Aufstellung eines Riesenrades nur mit der Auflage zugestimmt, dass mögliche Schäden am Pflaster vom Verursacher zu beseitigen sind. Im Jahr zuvor wurde die Sondernutzung für den Vergnügungspark noch anstandslos und ohne Auflagen erteilt.

 


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Beschicker: Unerfüllbare Auflagen

"Diese Auflagen der Stadt kann ich nicht erfüllen, das würde kein Mensch machen", stellt Enrico Becker klar. "Als die anderen Beschicker erfahren haben, dass kein Riesenrad kommt, wollte keiner mehr mitmachen", klagt Becker. Zum Schluss waren nur noch ein Kinderkarussell und eine weitere Attraktion bereit, nach Heilbronn zu kommen. Zusätzlich sollten drei Essenstände am Bollwerksturm aufgebaut werden. Von der HMG habe Becker bis zuletzt das Signal bekommen, er solle sein Bestes geben und mit den Ausstellern kommen, die mitmachen. "Ich hatte ja auch einen Vertrag und habe nichts ohne Rückmeldung gemacht", versichert der Eventmanager, der in der Branche einen guten Ruf hat und auch noch mit anderen Veranstaltern im Heilbronner Raum zusammenarbeitet.

Enormer Imageschaden

Erst nachdem das, was vom geplanten Funpark übrig geblieben war, am Freitagmittag bereits aufgebaut war, reagierte Steffen Schoch. "Da standen schließlich eine Geisterbahn mit Totenkopf, die noch weihnachtlich geschmückt werden sollte, und ein Kinderkarussell. Da musste ich die Reißleine ziehen", rechtfertigt sich der HMG-Chef. Der Vertrag sei daraufhin in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst worden. Immerhin integrierte Schoch die Imbissstände in den Markt in der Innenstadt. "Darüber habe ich mich gefreut", betont Enrico Becker, der auch weiterhin mit der HMG zusammenarbeiten will. Die Fahrgeschäfte mussten unverrichteter Dinge wieder abreisen.

"Einen enormen Imageschaden" gibt auch Steffen Schoch angesichts der kurzfristigen Absage zu. Hinzu kommen fehlende Standgebühren im "guten vierstelligen Bereich". Zudem dürften die Vorgänge ein Nachspiel haben. Stadtrat Alfred Dagenbach hat einen Fragenkatalog an OB Harry Mergel geschickt, in dem er die Rolle der HMG und die entstanden Kosten hinterfragt. Und eine Facebook- Schreiberin schreibt spöttisch: "Kommt doch nach Karlsruhe mit der S4. Wir haben ein Riesenrad."

 


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