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Demo gegen Corona-Einschränkungen trifft auf Gegendemo

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Mehr als 70 Demonstranten haben sich am Samstag um 16 Uhr auf dem Sportplatz an der Theresienstraße in Heilbronn versammelt, um gegen die Corona-Auflagen und die von ihnen unterstellte Verletzung der Grundrechte zu demonstrieren. Eine Gruppe von zehn Gegendemonstranten warf ihnen vor, Verschwörungstheorien zu verbreiten.

Für die Polizisten vor Ort war die Situation kurios. Auf Wunsch der Gegendemonstranten hielten sie die Teilnehmer der Demonstration unter dem Überbegriff "Querdenken“ von der Begegnung mit ihnen ab. Dass keine Kommunikation erwünscht war, erstaunte Teilnehmer der "Querdenken"-Demo. Die Versammlungen verliefen friedlich.


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„Die verkaufen sich nach außen super nett, das ist das Problem“, sagt Andrea Herkle von den Gegendemonstranten. Sie kritisiert, dass die "Querdenken“-Bewegung Verschwörungstheoretikern eine Bühne gebe. Letztlich zeige sie teilweise auch rassistische und antisemitische Tendenzen, so ihr Vorwurf.


Die Demonstranten aus der Reihe der „Querdenker“ schockieren eigenen Angaben zufolge diese Vorwürfe. „Das Wort Verschwörungstheoretiker ist eine Schublade“, sagt Sebastian Grohs. „So kann man Menschen in eine Kiste stecken, und wenn man sie in eine Kiste steckt, macht man sie zur Herde.“ Sein Eindruck sei, dass es Gemeinsamkeiten zwischen den Demonstranten gebe. Sie seien alle für das Grundgesetz und auch für Gesundheitsschutz. Rassismus-Vorwürfe seien zum Fremdschämen, „so werden Andersdenkende pauschal verurteilt“. Er finde es wichtig, dass man sich zeige, und dass Fragen gestellt werden und ein Diskurs stattfinde. Die Frage, die er sich stelle: „Warum gibt es in Zeiten einer Corona-Pandemie keine demokratische Lösung?“


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Demo-Teilnehmer Dietmar Schwarz sagt: „Ich glaube nicht, dass der Lockdown soviel gebracht hat.“ Es könne ja sein, dass er die Entwicklung etwas abgemildert habe, er schließe das gar nicht aus. „Aber ich glaube nicht, dass er uns vor einem Massensterben geschützt hat.“ Schwarz ergänzt, er verabscheue jeglichen Extremismus zutiefst. Wenn man sich kritisch äußere und deshalb als Verschwörungstheoretiker bezeichnet werde, dann sei das nicht schön. Aber „es ist dann leider so“.

Auch Cornelia Haufe aus Neudenau, die vor einigen Wochen in Heilbronn zuerst eine entsprechende Demo initiiert hatte, kam am Samstag hinzu. Sie versuchte, mit den Gegendemonstranten ins Gespräch zu kommen. Eine Polizistin bat sie darum, das zu unterlassen. Die Corona-Maßnahmen würden aktuell „immer unsinniger“, sagt Haufe – vor allem vor dem Hintergrund der wenigen Fallzahlen. Das Zustandekommen einer Gegendemo bezeichnet sie als absurd.


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