"Er wirkt wie du und ich" – So kam Bundeskanzler Olaf Scholz bei den Heilbronnern an
Inhaltlich erwartbar, aber erstaunlich locker: So empfand das Publikum Bundeskanzler Olaf Scholz. Unsere Redaktion hat sich nach dem Stimme-Wahlcheck unter den Zuhörern umgehört.

Obwohl die Karten zum Stimme-Wahlcheck mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) innerhalb weniger Minuten ausverkauft waren, hatte Michael Eb dieses Mal Glück. Bei den anderen beiden Veranstaltungen mit der Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) war er leer ausgegangen. Umso größer die Freude, als er die Karte ergatterte. "Es ist mal was anderes, die Person in Echt zu erleben und nicht nur am Bildschirm." Besonders interessant war für ihn, die Rhetorik live zu erleben.
"Die eineinhalb Stunden gingen ziemlich schnell um", so der Mann aus Lauffen. Die Veranstaltung sei unterhaltsam und friedlich gewesen. Er hatte erwartet, dass vermehrt oppositionelle Stimmen zu Wort kommen – gefehlt habe das aber nicht. In einigen Situationen habe der Kanzler auch locker reagiert – "ganz gut so", findet Eb.
Über Bundeskanzler Olaf Scholz beim Wahlcheck: "Heute erfrischend locker"
Die beiden SPD-Mitglieder, Thomas Fassl und Jürgen Hetzler, sind auch zur Veranstaltung in die Kreissparkasse gekommen, um den Bundeskanzler einmal live zu sehen. "Es war sehr überzeugend", meint Hetzler. Und locker, so Fassl: "Man kennt ihn doch eher hanseatisch. Heute fand ich ihn erfrischend locker." Lob haben die beiden auch für den Chefredakteur der Heilbronner Stimme übrig. "Uwe Ralf Heer hat richtig gut gefragt – respektvolle, kurze Fragen. Das hat sich zu einem schönen Wechselspiel entwickelt", sagt Hetzler, der aus Eppingen kommt.
Inhaltlich seien nicht viele Überraschungen dabei gewesen. Fassl: "Wir kennen seine Standpunkte und wissen, was er leistet." Dazu weiß Hetzler zu sagen: "Bei Olaf Scholz überrascht mich immer seine Leistungsfähigkeit. Man sieht ihm nicht an, was er arbeitet und wie aktiv er ist. Er wirkt wie du und ich."
Zwischen Widerspruch und Zustimmung beim Wahlcheck mit Bundeskanzler Olaf Scholz
Angela Back aus Flein ist gezielt zum Wahlcheck mit Olaf Scholz gekommen, "weil er nun mal unser Kanzler ist". Auch sie hat inhaltlich bekommen, was sie erwartet hat: "Er spricht immer von seinen Taten, die er brillant gelöst hat." Sie sei gespannt, ob funktioniert, was er auf den Weg bringt. Sie sei realistisch und warte zunächst ab.
Recht habe Scholz aber, dass in Deutschland vieles zu lange brauche. "Deutschland muss auf alle Fälle in die Pötte kommen", betont Back. Sie widerspricht dem Bundeskanzler aber in einer Sache: Er habe davon gesprochen, dass mehr Menschen in Arbeit seien – aus Backs Sicht nicht immer freiwillig: "Ich kenne viele Rentner, die arbeiten müssen, weil es sonst nicht mehr reicht." Solche Widersprüche regen sie zum Nachdenken an.
Kritik an Stimme-Berichterstattung, Lob für Interview: Besucher zieht Fazit nach Wahlcheck mit Olaf Scholz
"Die Heilbronner Stimme hat Defizite", sagt ein Mann aus Bad Friedrichshall nach dem Stimme-Wahlcheck mit Olaf Scholz. Der Kanzler habe viel Positives erwähnt, "davon müsste man mehr lesen". Mit der Gesprächsführung des Chefredakteurs Uwe Ralf Heer ist er dennoch zufrieden: "Es war sehr vernünftig und passend zum aktuellen Thema." Vom Bundeskanzler ebenso wie von anderen Politikern bei Stimme-Veranstaltungen in der Vergangenheit, sei er überrascht, mit wie viel Fachlichkeit und Souveränität diese auftreten. "Alle Achtung", schließt er.