Stimme+
Umstrittenes Bauwerk
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Buga-Brücke in Heilbronn für Fußgänger und Radler freigegeben

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Oberbürgermeister Harry Mergel und Baudezernent Andreas Ringle schneiden das Band durch – und geben damit die Buga-Brücke frei. Sie verbindet die Bahnhofsvorstadt mit dem Neckarbogen. Das Bauwerk hat eine lange Vorgeschichte.

Es war ein historischer Augenblick: Um 11 Uhr schnitten Oberbürgermeister Harry Mergel und Baudezernent Andreas Ringle das rot-weiß-blaue Band durch und gaben damit die in Teilen der Bürgerschaft umstrittene Buga-Brücke frei. Nunmehr können Fußgänger und Radfahrer die Brücke mit den verglasten Aufzügen nutzen, obwohl noch Restarbeiten anstehen.

Das strahlend weiße Bauwerk aus Stahl, über das vor fast zwölf Jahren erstmals diskutiert worden war, verbindet künftig die historische Bahnhofsvorstadt mit dem jüngsten Heilbronner Stadtquartier Neckarbogen, dem Campus und dem Zukunftspark Wohlgelegen. Eine offizielle Einweihung wird es 2024 mit der Fertigstellung der Josef-Schwarz-Schule geben.

Stimme-Chefredakteur Uwe Ralf Heer hat für die Video-Kolumune 360 Grad schon vor der offiziellen Eröffnung die Buga-Brücke betreten. 

 


Buga-Brücke in Heilbronn für Fußgänger und Radler freigegeben – Brücke steht für den Wandel der Stadt

Für Oberbürgermeister Mergel ist die offene Buga-Brücke, vom Volksmund ob ihrer Zacken "Blitz" getauft, ein weithin sichtbares Zeichen für den nachhaltigen Wandel der Stadt. Sie sei aber auch ein wichtiges Erschließungsbauwerk für den autoarmen Stadtteil Neckarbogen mit einmal 3500 Bewohnern, rund 1500 Werktätigen und etwa 1200 Schülern. Angesichts des nicht einfachen Projekts ist Mergel zufrieden, dass der Bau auf die Zeit nach der Bundesgartenschau verschoben wurde. Sowohl der Kosten- als auch der Zeitfaktor seien für diese Entscheidung ausschlaggebend gewesen.

"Die Buga-Brücke hat einen Wert für Heilbronn und auch einen Wiedererkennungseffekt", beschrieb Baubürgermeister Andreas Ringle die Konstruktion. Von Bedeutung ist für ihn die Feststellung, dass die Brücke trotz der vorhandenen Haarrisse an den nördlichen Betonwiderlagern standsicher ist. Zu der immer wieder aufgekommenen Diskussion, dass bei der Brücke auf Abgänge zu den Bahnsteigen verzichtet wurde, sagte er am Rande der Veranstaltung: "Sie waren nie Bestandteil des Ausschreibungsverfahrens. Es sind aber Vorrichtungen für eventuell später zu montierende Abgänge vorhanden."

Differenzen zwischen Verwaltung und Baufirma beim Bau der Buga-Brücke

Wie berichtet, war es immer wieder zu Verzögerungen beim Bau und damit der Freigabe gekommen. Zuletzt bestanden zwischen der Bau-Arge und der Bauverwaltung Differenzen in der Bewertung der Baumängel. Nachdem sich die Meinungsverschiedenheiten auch mit Gutachtern nicht ausräumen ließen, hatte die Stadt im März 2023 ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren auf den Weg gebracht und den Vertrag mit der Bau-Arge gekündigt. "Wir drängen auf eine gerichtliche Entscheidung spätestens im nächsten Jahr", sagte Bürgermeister Andreas Ringle. Gleichwohl er andeutet: "Ein gerichtlicher Streit kann Jahre dauern." Ihm ist wichtig, eine mängelfreie Brücke zu übernehmen, um nicht in wenigen Jahren sanieren zu müssen.

Hingucker der Brücke sind neben den Zacken die gläsernen Aufzüge an der Süd- und Nordseite. In ihnen spiegelt sich auf interessante Weise die Umgebung mit Schwarz-Schule und Alter Post wider. Nutzen müssen die Aufzüge Fahrradfahrer. Für eine Rampe hätten an der Bahnhofstraße gleich mehrere Gebäude abgerissen werden müssen.

Besonders eindrucksvoll wird das markante Brücken-Bauwerk in den Abendstunden in Szene gesetzt: LED-Projektoren strahlen gezielt die weißen Bögen von untern an. Der Geländerhandlauf ist zur Verkehrssicherheit mit LED-Punktstrahlern versehen. Die Vorplätze der Brücke werden mit Straßenlaternen erhellt.

Aktuell werden die Kosten unterschritten

Die endgültigen Gesamtkosten für die Buga-Brücke können erst nach Abschluss des Gerichtsverfahrens beziffert werden. Aktuell liegt die Stadt unter den genehmigten Gesamtkosten von 18,9 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg hat mittlerweile ihren Förderanteil von 3,7 Millionen Euro auf 4,8 Millionen Euro aufgestockt.

 

Kommentare öffnen
Nach oben  Nach oben