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Verstärkte Kontrollen in Heilbronn: Wie soll der Einsatz der Blitzer-Anhänger weiterlaufen?

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Im ersten Halbjahr wurden in Heilbronn vermehrt Tempokontrollen mit Blitzer-Anhängern durchgeführt. Die zulässige Geschwindigkeit wurde teils weit überschritten. Im Gemeinderat wurde jetzt Bilanz gezogen.

Enforcement-Trailer ähneln kleinen Anhängern und sind mit Nummernschildern versehen. In Heilbronn wurden sie für sechs Monate an verschiedenen Orten zur verstärkten Geschwindigkeitskontrolle eingesetzt.
Enforcement-Trailer ähneln kleinen Anhängern und sind mit Nummernschildern versehen. In Heilbronn wurden sie für sechs Monate an verschiedenen Orten zur verstärkten Geschwindigkeitskontrolle eingesetzt.  Foto: Archiv/Klug

Mehr Sicherheit auf Schulwegen, in Wohnvierteln und in 30er-Zonen: Das war das Ziel verstärkter Geschwindigkeitskontrollen durch zwei sogenannte "Enforcement-Trailer". Enforcement-Trailer sind Blitzer, die optisch an einen Anhänger erinnern, mit einem Kennzeichen ausgestattet sind und mobil sowie stationär nutzbar sind.

Im Dezember 2022 hatte die Heilbronner SPD-Fraktion einen Antrag zur verstärkten Verkehrsüberwachung gestellt. Daraufhin wurde für sechs Monate unter anderem an Unfallschwerpunkten und Schulwegen vermehrt die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer kontrolliert. Hunderttausende Fahrzeuge wurden erfasst, hunderte Personen auch tatsächlich geblitzt.

 


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Blitzer-Anhänger in Heilbronn: Spitzengeschwindigkeit 102 – bei erlaubten 50 km/h

Die gemessene Spitzengeschwindigkeit von 102 Stundenkilometern wurde einmal in der Sontheimer Straße sowie in der Karl-Wüst Straße erfasst – zulässig sind in beiden Straßen eigentlich 50 Kilometer pro Stunde. Die Einsatzdauer der Trailer an den verschiedenen Verkehrspunkten variierte stark. So dauerte der kürzeste Einsatz in der Talheimer Straße nur zwei Tage, in der Fügerstraße überwachten die Trailer den Verkehr ganze 25 Tage.

Uneinigkeit im Heilbronner Gemeinderat: Wie soll der Einsatz der Geräte weiterlaufen?

Am Montag wurde im Verwaltungsausschuss des Gemeinderates die Auswertung der Messungen zur Kenntnis genommen. Grundsätzlich habe sich der Einsatz von Enforcement-Trailern bewährt, im Detail waren sich die Stadträte dann aber doch nicht einig.

CDU-Stadtrat Thomas Randecker stellte lange Überwachungsintervalle in Frage, denn je länger ein Trailer an einem Ort stehe, desto weniger Fahrzeuge würden geblitzt. Zu kurze Intervalle fand Alfred Dagenbach von PRO Heilbronn dagegen gerade schlecht und schlug den Einsatz von mehr stationären Anlagen vor. "Weil man dann dauerhaft langsam fährt."

Von dieser Schlussfolgerung ist Oberbürgermeister Harry Mergel nicht überzeugt und verweist auf die andauernden Probleme auf der Allee. Dort hätten dauerhafte Blitzanlagen das Raserproblem auch nicht behoben.

 


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Malte Höch, Mitglied bei Unabhängige für Heilbronn, sieht den Einsatz der Trailer kritisch. Bereits geringe Geschwindigkeitsüberschreitungen sofort mit einem Bußgeld zu ahnden, findet er falsch. Hier gehe es nicht um die Bürger, sondern nur um mehr Einnahmen für die Stadt. Auch von einer Ausweitung der Trailer hält er nichts, damit bewege man sich in Richtung "Überwachungsstaat", und auch Schicksale wie im aktuellen Raser-Prozess ließen sich dadurch nicht verhindern.

Stellvertretender Ordnungsamtsleiter: Trailer haben einen entscheidenden Pluspunkt

Für Michael Pfleger, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes, haben die Trailer einen entscheidenden Vorteil: "Für den Einsatz wird kein Personal benötigt. Das ist ein riesiger Pluspunkt." Lediglich bei der Aufstellung, beziehungsweise bei einem Ortswechsel, sei für circa eineinhalb Stunden Personal nötig.

Die Entscheidung über die Anschaffung eines weiteren Enforcement-Trailers liegt beim Gemeinderat. Dies werde laut Pressesprecherin Suse Bucher-Pinell vermutlich in den Haushaltsberatungen thematisiert.

 


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