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Aufregung wegen Faschings-Berliner: Bäcker erhält Zuspruch aus der Region

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Überregionale Zeitungen und Fernsehsender berichten nach dem Wirbel um angeblich rassistische Deko auf Berlinern eines Sontheimer Bäckers.

Bäcker Ralf Herrmann hält in seiner Bäckerei ein Blech mit dekorierten Faschingskrapfen in den Händen. Der Heilbronner Bäcker, dessen dekorierte Berliner die Antidiskriminierungsstelle teils als stigmatisierend kritisiert, will die figürlichen Pappstecker weiter verwenden.
Bäcker Ralf Herrmann hält in seiner Bäckerei ein Blech mit dekorierten Faschingskrapfen in den Händen. Der Heilbronner Bäcker, dessen dekorierte Berliner die Antidiskriminierungsstelle teils als stigmatisierend kritisiert, will die figürlichen Pappstecker weiter verwenden.  Foto: dpa

Einen mehrere Zentimeter hohen Stapel an E-Mails und unzählige Nachrichten auf seinem Smartphone habe er nach der Diskussion um die Deko seiner Faschings-Berliner erhalten. Am Freitag sei ein Fernsehteam von "Servus TV" bei ihm gewesen, um einen Beitrag aufzuzeichnen. Die Geschichte um die Berliner eines Sontheimer Bäckers sind seit dieser Woche in aller Munde.

Kundin informierte Antidiskriminierungsstelle

Um was es geht: Ein Kundin hat die Antidiskriminierungsstelle der Stadt Heilbronn informiert. Aus ihrer Sicht seien die Pappfiguren, die Bäcker Ralf Herrmann zu Fasching auf die Berliner steckt, rassistisch. Die Stelle reagierte und forderte Herrmann auf, die Deko "diskriminierungssensibel" abzuändern. Herrmann habe den Eindruck gehabt, dass es sich bei der Aufforderung um einen schlechten Witz handle.


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Menschen und Firmen unterstützen den Bäcker

Seine Reaktion: Er macht weiter wie bisher. In den Briefen und Nachrichten bestärken die Schreiber Herrmann. Er solle durchhalten, heißt es. Der Vorwurf, die Pappfiguren seien rassistisch, sei lächerlich, steht in einer Nachricht. Auch aus dem Ausland habe er Nachrichten erhalten.

"Die fragen sich, ob wir sie noch alle haben?" Nicht nur in Nachrichten drücken Menschen ihre Unterstützung aus. Firmen aus dem Landkreis bestellten die Berliner. "Eine Firma hat für Mittwoch zehn Stück für die Mitarbeiter vorbestellt." Mit dem Zusatz, er solle so weitermachen. 


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Herrmann kann Rassismus-Vorwurf nicht verstehen

Herrmann erklärt, dass es ihm nie um Aufmerksamkeit gegangen sei. Er sei Bäcker und habe derzeit wegen Krankheitsausfällen eh schon mehr zu tun, als bei voller Besetzung. Den Rassismus-Vorwurf könne er nicht verstehen. Er habe bereits zwei schwarze Praktikanten bei sich gehabt, die bei ihm reingeschnuppert haben. "Die backen jetzt Brot in Afrika", sagt er.

Und beim Martini-Ritt in Sontheim habe er gemeinsam mit Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha Backwaren verteilt. "Denken Sie, dass ich da gefragt habe, wer die Ware erhält?", fragt Herrmann.


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Dann geht er zurück in die Backstube. 15 Stunden zuvor ist er aufgestanden, am Nachmittag habe er sich kurz hingelegt. Personalmangel, steigende Energie- und Rohstoffkosten - das seien Probleme, die man derzeit bewältigen müsse. Dass sich die Frau nicht direkt bei ihm gemeldet, sondern die Antidiskriminierungsstelle angeschrieben hat, versteht er nicht. "Es fehlt an Respekt füreinander. Wenn der da wäre, gebe es keinen Rassismus."

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Kommentare

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Gisela Wieland am 18.02.2023 08:54 Uhr

Diese Kundin,die sich hier wichtig macht und einen Bäckermeister ,der täglich 15 Stunden arbeitet und um seine Existenz kämpft, derart denunziert,sollte sich vielleicht besser über solch Chaoten aufregen ,diePolizisten und Rettungskräfte angreifen .Das ist meiner Ansicht nach der gewichtigere Grund sich aufzuregen

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