Sicherheit bei Veranstaltungen: Heilbronn zahlt für Versäumnisse drauf
Die Heilbronner Stadtverwaltung hätte schon zu Beginn des Jahres ein Sicherheitskonzept in Auftrag geben müssen. So wurde viel Geld in den Sand gesetzt, meint unser Autor.
In Deutschland finden jährlich mehr als 2500 Weihnachtsmärkte statt. Sie stehen in diesem Jahr überall im Zeichen von Sicherheitskonzepten. Absagen gab es aber bisher nur wenige. Betroffen sind dabei kleinere lokale Märkte. Dabei sind die Gründe oft vielfältig. In den Großstädten sind bisher keine Ausfälle. So gehen allein in Berlin über 60 Märkte über die Bühne. Auch die traditionsmärkte in Leipzig, Dresden, Nürnberg, Frankfurt, Köln und Hamburg finden statt.
Teure Sicherheitsmaßnahmen für Feste in Heilbronn
Findet der Heilbronner Pferdemarkt im kommenden Februar wie geplant statt, dann wird die Stadt Heilbronn für vier Feste insgesamt 1,1 Millionen Euro allein für Sicherheitsmaßnahmen ausgeben. Und das in nur einem halben Jahr. Nun mag man darüber diskutieren, ob es tatsächlich notwendig ist, dass Lichterfest, Weindorf, Weihnachtsmarkt und Pferdemarkt mit zertifizierten High-Tech-Pollern geschützt werden müssen, die mehr Sicherheit bringen als Betonkübel und aufgestellte Lastwagen.
Dass es absolute Sicherheit ohnehin nicht geben wird, ist eine Binsenweisheit. Wenn Attentäter mit Sprengstoff oder Messern kommen, was Gott verhüten möge, helfen auch keine zertifizierten Absperrungen. Kritisieren muss man aber, dass es die Stadt Heilbronn bis heute nicht geschafft hat, ein nachhaltiges Sicherheitskonzept zu entwickeln, dass die immer wiederkehrende Kosten für die Ausleihe der extrem teuren Poller dauerhaft ersetzt.
Steuergeld in den Heilbronner Sand gesetzt?
Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt liegt ein Jahr zurück. Zeit war somit genug, um frühzeitig zu reagieren und sich bei Sicherheitsfirmen ein ganzheitliches Konzept entwickeln zu lassen. Warum die Verwaltung nicht früher reagiert hat, sagt sie nicht. Auch nicht, wann dieses Sicherheitskonzept in Auftrag gegeben wurde und wann es fertiggestellt sein wird. So bleibt aber der fatale Eindruck, dass für geliehene Poller sehr viel Steuergeld in den Heilbronner Sand gesetzt wurde.
 
                             
           
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