Gesellschafter von Remote Fitness Club bald in Heilbronn vor Gericht
Die Staatsanwaltschaft Heilbronn wirft einem Gesellschafter der Fitnesskette Remote Club unter anderem Betrug und Untreue vor. Im Oktober soll es eine Gerichtsverhandlung geben. Dem Beschuldigten droht Gefängnis.
Die Vorgänge rund um die Pleite gegangene Fitnesskette Remote Club hat vor mehr als einem Jahr viel Staub aufgewirbelt. Seitdem ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft Heilbronn. Noch sind viele Fragen offen. Der Fall ist komplex. Im Fokus der Ermittler steht einer der beiden Gesellschafter des Unternehmens, das in Heilbronn, Zaberfeld, Schwaigern und außerhalb der Region zahlreiche Sportstudios unterhielt. Die polizeilichen Untersuchungen betreffen außerdem noch andere Firmen des Mannes.
Die Staatsanwaltschaft hatte Ende Juli 2024 Anklage gegen den 34-Jährigen erhoben. Am Dienstag, 21. Oktober, soll der Prozess gegen ihn am Amtsgericht Heilbronn starten. Dies teilt Gerichtssprecher Michael Reißer auf Anfrage mit. Fünf Zeugen seien geladen.
Gesellschafter von Remote Club steht Prozess in Heilbronn bevor
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten fünf Taten vor: Betrug in zwei Fällen, Untreue in zwei Fällen und gemeinschaftliche Fälschung beweiserheblicher Daten. Das Gesetz sieht für Betrug und Untreue jeweils eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahren Gefängnis vor. In besonders schweren Fällen erhöht sich das mögliche Strafmaß aber auf bis zu zehn Jahre Haft, erklärt Mareike Hafendörfer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Ihr zufolge liegt ein besonders schwerer Fall hier vor. Ob das Gericht das genauso sieht, wird sich in der Verhandlung zeigen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte als Geschäftsführer einer seiner anderen Firmen anderen Personen angeboten haben, ihnen Gold zu beschaffen. Auf die Art soll er an rund 100.000 Euro gekommen sein. Außerdem soll er im Jahr 2022 den Finanzstatus eines auf ihn laufenden Girokontos gefälscht haben. Dadurch sei ein Darlehen in Höhe von 500.000 Euro bewilligt und an seine damalige Lebensgefährtin ausgezahlt worden.

Ermittlungen Remote-Club-Komplex weiten sich aus
Unabhängig von der bevorstehenden Gerichtsverhandlung sind die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft nicht abgeschlossen. Sie gehen zahlreichen weiteren Vorwürfen nach. Diese betreffen ebenfalls den 34-Jährigen, aber auch seinen früheren Geschäftspartner, ebenfalls Gesellschafter von Remote Fitness Club.Im Raum steht zum Beispiel der Verdacht, dass der 34-Jährige zu Unrecht im Lastschriftverfahren Geldbeträge abgebucht und Verträge mit dem Namen seines Geschäftspartners unterschrieben hat. Dadurch soll er sich und seinem privaten Umfeld Liquidität und Vermögensgegenstände verschafft haben. Der Beschuldigte bestreitet die Vorwürfe.
Die finanziellen Turbulenzen der Fitnesskette hatten Dienstleister und Firmen aus der Region zu spüren bekommen, die für Remote gearbeitet haben. Sie blieben auf offenen Rechnungen sitzen. Dazu verloren Investoren viel Geld. Der Schaden soll in die Millionen gehen.