Heilbronner Pferdemarkt: Gute Stimmung trotz hoher Polizeipräsenz
Der 252. Heilbronner Pferdemarkt ist am Samstag erfolgreich gestartet. Die zahlreichen Besucher genießen das Angebot der über 300 Händler – in diesem Jahr jedoch in einer besonderen Atmosphäre.
Die Anziehungskraft ist ungebrochen. Schon um 11.15 Uhr, wenige Minuten nach der Eröffnung, ist der 252. Heilbronner Pferdemarkt gut besucht. Bei den Marktschreiern am Eingang zum Stadtgarten bilden sich bereits kleine Menschentrauben. „Schau mal her, ist das nicht was Schönes“, ruft Aal Volker in die Menge und hebt einen stattlichen Fisch in die Luft.
„Mal sehen, was der zu uns spricht“, witzelt der Marktschreier und legt den Aal auf die Waage. „28 Euro, wollen Sie ihn haben?“, lautet die Frage. Die ältere Frau will. Daneben preist der Wattwurm seine Wurstwaren an, während Jan aus Amsterdam an der S-Bahnhaltestelle mit lockeren Sprüchen seine prallgefüllten Tüten mit Ananas, Birnen, Äpfeln, Trauben, Mango, Heidelbeeren und Mandarinen für zehn Euro an Mann und Frau bringt.
252. Heilbronner Pferdemarkt gestartet – mit besonderer Atmosphäre
Es ist die besondere Atmosphäre, die die Menschen auf dem Krämermarkt zusammenbringt, auf dem es nichts gibt, was es nicht gibt. „Das wollte ich schon immer, dass wir die Marktschreier auf einem Platz zusammen haben, von so was lebt der Markt“, freut sich Alexander Ghassemi. Der Marktmeister der HMG ist ganz entspannt, obwohl der Heilbronner Pferdemarkt in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen steht. Nach den jüngsten Anschlägen in München und Magdeburg steht das Thema Sicherheit auch auf dem Heilbronner Pferdemarkt ganz oben.
„Die Anfahrt der Aussteller war in diesem Jahr schwieriger zu koordinieren, aber ich habe es mir schlimmer vorgestellt“, betont Ghassemi. Viele Markthändler waren schon am Freitagabend angereist und hatten ihren Standplatz eingenommen. Denn alle Zufahrten sind aufgrund der erhöhten Sicherheitsbestimmungen durch Polizeiautos, Lieferwagen, Poller und Kräfte des Ordnungsdienstes gesichert. Die Kosten für die HMG haben sich dadurch gegenüber 2024 noch einmal verdreifacht. „Das sind zusätzliche Kosten in Höhe eines Kleinwagens“, rechnet HMG-Chef Steffen Schoch vor. „Wir brauchen künftig bundesweite Antworten und müssen schauen, wie wir solche Veranstaltungen noch bezahlbar halten können“, betont Schoch.
Polizeifahrzeuge und Poller auf Heilbronner Pferdemarkt: Sicherheit wird großgeschrieben
Trotz der deutlich sichtbaren Präsenz von Polizeikräften, Ordnungsdienstmitarbeitern und Securitykräften bleibt die Stimmung unter den Besuchern des Pferdemarkts aber locker und heiter. Die Menschen freuen sich sichtlich, nach den zahlreichen kalten Tagen im Februar durch die Gassen zu flanieren, sich an den Ständen zu informieren und auch einzukaufen.
Eine der Attraktionen auf dem Pferdemarkt ist am Samstagnachmittag der Stand von Ashad Shahid vor der Harmonie mit Überraschungsboxen. Für zehn Euro können die Besucher dort ein Paket kaufen, dessen Inhalt sie nicht kennen. „Wir kaufen Ebay-Retouren im Paket und bieten sie an“, schildert Shahid. Wer Glück hat, macht ein Schnäppchen, so wie ein Besucher, der einen neuen Rasierapparat mit nach Hause nimmt. „Soll ich die öffnen?“, fragt der Händler ein Ehepaar, das sich gleich zwei Päckchen gesichert hat. „Nein, wir lassen uns zu Hause überraschen“, lautet die Antwort.
Antik- und Trödelmarkt in Heilbronn: Hochwertiges in der Harmonie
Auch der Antik- und Trödelmarkt in der Harmonie ist gut besucht. Dort finden Besucher Antiquitäten, edles Geschirr, Gläser, Bilder und Schmuck, so wie bei Jeanette Walther, die ihren Stand in der Eingangshalle hat. „Heilbronn ist super, ich komme jedes Jahr hierher, und es macht Spaß“, betont die 62-Jährige aus Stuttgart. Der vielfältige Silberschmuck, den Walther anbietet, stammt häufig aus dem 19. Jahrhundert. „Das ist noch deutsche Wertarbeit, das kennt man heute so nicht mehr“, unterstreicht sie.
Weniger Wertvolles hat Käsemaxx an der Oststraße am anderen Ende des Marktes zu bieten. Dort gibt es die vollgepackte Tüte für 15 Euro. „Alles Käse“ lautet das Motto des Marktschreiers. Ein Motto, das auf den Heilbronner Pferdmarkt nun wirklich nicht passt.