"Mein Lokal, dein Lokal" in Heilbronn: So lief es für das Restaurant Zum Rössel in Folge drei
„Apoll macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt“ ist das Motto des Abends bei der dritten Folge der Heilbronner-Woche bei "Mein Lokal, dein Lokal" mit Juror Mike Süsser.

In der aktuellen Folge von "Mein Lokal, dein Lokal" am Mittwochabend erlebten die Zuschauer eine Achterbahnfahrt der kulinarischen Genüsse im Sinsheimer Zum Rössel. Apoll Netz, der Besitzer und Koch des Lokals, hatte sich einiges vorgenommen, doch ob seine Kreationen bei der Konkurrenz und den anspruchsvollen Gästen punkten können, bleibt fraglich.
Genuss und Kritik im Zum Rössel: Ambiente, Meeresfrüchte und ein scharfes Urteil
Bereits beim Betreten des Restaurants begeisterte Netz' kreatives Ambiente Mike Süsser, Gastroberater und Juror der Sendung. Mit Platz für 30 Gäste bietet sein Lokal eine ganz eigene Atmosphäre, "eine Mischung aus Puppenhaus-Charme, griechischem Flair und einem Hauch von Märchenwelt". Besonders gespannt war Süsser darauf, wie sich Netz in der Küche anstellt, da dieser kein gelernter Koch ist.
Als Apoll Netz das Hauptgericht, Spaghetti mit Gemüse und Meeresfrüchten, vorbereitet, ist die Spannung bei Süsser besonders groß, da er auf perfekt zubereitete Meeresfrüchte hofft. Doch die Enttäuschung ist ebenso groß, als er feststellt, dass das Eis noch an den Meeresfrüchten haftet und Netz für viele Zubereitungsschritte dasselbe unscharfe Messer verwendet.
Seine Unzufriedenheit ist offensichtlich und er fühlt sich fast genötigt, eine kreative Lösung anzubieten. Ein Vergleich zwischen den Gerichten von Süsser und Netz zeigt deutliche Unterschiede: Süsser setzt auf Weißwein statt Sahne, verwendet einen Schuss Ouzo und bereitet das Gericht, anders als Netz, im Ofen zu.
Das Urteil von Netz über Süssers Gericht fällt positiv aus, insbesondere das fein geschnittene Gemüse kann punkten. Süsser bemängelt besonders, dass das Gemüse von Netz zu grob geschnitten sei und ihm "der Pepp" fehle. „Er betreibt das Lokal drei Tage die Woche und es ist sein Hobby“, und das merke man leider, so das finale Urteil Süssers.

Kulinarische Achterbahnfahrt im Sinsheimer Zum Rössel: Damit hatten die Teilnehmer nicht gerechnet
Bei den anderen Teilnehmern konnten bisher weder die Vorspeise, noch der Hauptgang wirklich punkten. Ein Salatteller, der eher an ein von Kindern zubereitetes Gericht erinnerte, konnte Stephanie Burk, Inhaberin des Gässles-Stüble, nicht überzeugen. Kritik hagelte es auch bei den anderen Vorspeisen für den flachen Geschmack und das Fehlen des gewissen Kicks. Selbst die harten Worte von Juror Süsser ließen nicht lange auf sich warten: "Das hat nichts mit einem Restaurant zu tun."
Während Netz dennoch sichtlich überzeugt davon ist, die Erwartungen seiner Gäste zu erfüllen, werden einige Schwächen in seiner Küchenführung deutlich. Doch statt auf konstruktive Kritik einzugehen, scheint Netz diese nicht ernst zu nehmen und wegzulachen, was sowohl Süsser als auch Burk als unprofessionell empfinden.
Das finale Urteil: Die Nachspeisen konnten am ehesten überzeugen
Auch die Hauptspeisen konnten wenig überzeugen. Die Zubereitung der Kartoffel-Chips, die laut Karte eigentlich Pommes sein sollten, stieß auf Unverständnis, ebenso wie unpassende Zutaten wie plötzlich auftauchende Pistazien. Auch den Beilagensalat ließ Apoll Netz bei der Hauptspeise von Felix Maurer mal eben weg. Der Rössel-Teller, zum Preis von 16,50 Euro angeboten, enttäuscht ebenfalls. "Der Hauptgang ist nicht so ganz meins", gesteht Steffi Singer vom Campus Garden in Heilbronn.
Auch bei dem zuvor erprobten Hauptgang, den Spaghetti mit Meeresfrüchten, enttäuscht Apoll Süsser mit der beinahe fehlenden Umsetzung seiner Tipps. Dennoch waren die Spaghetti auf den Punkt genau gekocht, was Christian Steinbach aus Lampoldshausen als positiv anmerkte.
Die Nachspeise konnte zumindest teilweise überzeugen. Während das improvisierte Tiramisu von Netz einige Gäste begeisterte, bemängelte Juror Süsser die mangelnde Tradition und den Einsatz von Sahne anstelle von Mascarpone. „Mein Highlight heute” heißt es dennoch von Felix Maurer vom Restaurant Trappensee. “Schmeckt wirklich top, handwerklich toll und super Kaffee Geschmack“, lautet das Urteil.
Am Ende kommt das Restaurant auf eine Gesamtpunktzahl von 20 Punkten: Zweimal fünf Punkte, einmal vier Punkte und einmal sechs Punkte. Apoll Netz scheint mit diesem Ergebnis trotz allem zufrieden zu sein. Somit bleibt Felix Maurer vor Stephanie Burk in Führung, Apoll Netz belegt bisher den letzten Platz. Am Donnerstag geht es weiter mit Steffi vom Campus Garden in Heilbronn.