Geplanter Soleo-Abriss in Heilbronn: So läuft die Debatte um den neuen Standort
Das Soleo-Bad in Heilbronn steht Plänen für die Bildungscampus-Erweiterung im Weg. Für einen Neubau kommen zwei Standorte in Betracht. Hinter den Kulissen laufen bereits Diskussionen über eine Lösung.
Die Stadtwerke Heilbronn arbeiten an Vorschlägen, wo ein neues Kombibad nach dem geplanten Abriss des Soleo gebaut werden könnte. Das Raumangebot und die Verkehrsanbindung sind dafür zentrale Kriterien, eine Vorauswahl hat das städtische Unternehmen bereits bei einer Informationsveranstaltung vor wenigen Wochen präsentiert.
Demnach könnte ein neues Kombibad als Soleo-Ersatz an die bestehenden Freibäder an der Neckarhalde oder am Gesundbrunnen andocken. Der Platz wäre nach ersten Überlegungen in beiden Fällen da. Die Freien Wähler wollen nach der Sommerpause im Gemeinderat einen Antrag einbringen und fordern ein Konzept für den Neubau eines Hallenbades an den beiden Standorten – ausdrücklich in Kombination mit eine Soleo-Nachfolgebau.
Neuer Soleo-Standort für Heilbronn: Kommunalpolitik zurückhaltend
Freie-Wähler-Fraktionschef Herbert Burkhardt lässt durchblicken, dass er den Standort Gesundbrunnen favorisiert, betont aber: „Das ist zunächst meine persönliche Meinung.“ Bei einem Pressegespräch wies die Fraktion dieser Tage darauf hin, dass der Gesundbrunnen gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sei, „mit rund 800 Bushalten pro Tag“, wie es hieß.

Bei der Standortdebatte, die sich in einem frühen Stadium befindet, wagt sich kaum ein Kommunalpolitiker weit vor. CDU und Grüne wollen die Einschätzung der Experten abwarten, auch aus der SPD ist zu hören, man gehe das Thema „nicht dogmatisch“ an. Eins sei klar, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Tanja Sagasser-Beil: „Eine Schließung des Soleo am Bollwerksturm darf es erst geben, wenn ein Neubau eröffnet ist.“ Das ist die Linie, die auch die Stadt immer kommuniziert hat: Erst Neubau, dann Abriss.
Grundsätzlich fordert die SPD, die Öffnungszeiten der Freibäder zu überdenken. Vor allem an Wochenenden und in den Schulferien seien sie zu knapp bemessen. Die AfD hat sich in der Standortdebatte nicht festgelegt, hat aber eine Tendenz pro Gesundbrunnen. Der Standort verfüge über „wesentlich mehr Parkplätze“, so Fraktionssprecher Raphael Benner.
Brückenschlag über den Neckar zum neuen Soleo?
Fehlende Parkplätze und mangelnde ÖPNV-Anbindung werden immer wieder als Nachteile der Neckarhalde ins Feld geführt. Dabei ließ Oberbürgermeister Harry Mergel kürzlich beim Forum der Heilbronner Stimme Sympathien für diese Variante erkennen – freilich ebenfalls ohne sich festzulegen.
Bei den Überlegungen, den Soleo-Nachfolger auf dem Freibadgelände Neckarhalde zu bauen, könnte eine alte Idee wieder aus der Schublade kommen: Eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer über den Neckar-Altarm etwa auf Höhe des Biergartens Foodcourt. Das würde für Neckarhalden-Besucher die Wege zu den Parkplätzen an Theresienstraße und Theresienwiese verkürzen.

Offiziell äußert sich niemand zu Brückenplänen, zumal Heilbronn hier zuletzt schlechte Erfahrungen gemacht hat. Die sogenannte Buga-Brücke über die Gleise am Hauptbahnhof wurde durch Preissteigerungen und Diskussionen um Baumängel zum Dauerbrenner, letztlich kostetet sie fast 19 statt der anfangs kalkulierten knapp acht Millionen Euro. Das dürfte die Bereitschaft der Kommunalpolitik, sich erneut in Brückenabenteuer zu stürzen, nicht steigern.
Bürger mit Petition gegen Abriss des Heilbronner Freizeitbads Soleo
Entbrannt ist die Diskussion, nachdem Stadt und Schwarz-Stiftung ihre Pläne für eine Süd-Erweiterung des Bildungscampus vorgestellt hatten. Der Campus mit dem Standort renommierter Hochschulen soll näher an die Innenstadt rücken, dafür müssten aber Eisstadion, Rollsporthalle und Soleo weichen und jeweils durch Neubauten ersetzt werden. Bevor es konkret wird, werden die Ergebnisse eines städtebaulichen Wettbewerbs erwartet. Gegen einen Abriss des Freizeitbads Soleo haben einige Bürger eine Petition gestartet.
Derweil haben die Stadtwerke immer wieder darauf hingewiesen, dass die Substanz des Freizeitbades in schlechtem Zustand ist und ein Erhalt hohe Investitionen erfordern würde – unabhängig von der Entwicklung des Bildungscampus.

Stimme.de
Kommentare
Franz Labling am 27.08.2025 13:47 Uhr
Bei der Erweiterung des Campus muss der Baumbestand unangetastet bleiben. Die Idee mit je einem Hallenbad an beiden Freibädern ist nicht einmal so weit hergeholt, da mit nur einem Hallenbad der Schwimmunterricht nicht ausreichend gesichert ist. Auch die Fussgängebrücke in Höhe des Biergartens sollte realisiert werden, da auch das Frankenstadion´, dann mit Flutlicht, für höherklassigen Fussball besser zugänglich wäre, zumal diese Brücke wesentlich einfacher (niedriger und kürzer) wäre.