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Steigende Preise bei Streaming-Diensten: Heilbronner Fußballkneipen haben es schwer

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Hohe Übertragungskosten zwingen Heilbronner Kneipen und Bars zu Maßnahmen. Einige schließen, die andere stellen die Übertragungen ein. So ist die Lage bei den Wirten.


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Gemeinsam Fußball schauen und bei einem kühlen Getränk über den Sport diskutieren – genau dieser Charme macht Sportbars aus. Doch seit einiger Zeit bleiben die Gäste aus. Die Bars kämpfen ums Überleben, einige müssen sogar schließen. Dieser Negativtrend ist auch in Heilbronn spürbar.

Erst kürzlich schloss eine bekannte Kneipe im Herzen der Stadt. Somit gibt es nur noch wenig verbleibende Sportbars in Heilbronn.

Fußball schauen in Heilbronn: Kneipen stehen vor Problemen

Die "Monkey Bar" in der Gymnasiumstraße hat vor einiger Zeit geschlossen. Der Google-Maps-Eintrag wurde gelöscht, ans Telefon geht auch niemand mehr. Als das Lokal noch geöffnet war, trainierten hier noch passionierte Spieler fast täglich für die Dart-Bundesliga. Schon Ende 2023 berichtete der Inhaber Markus Uhl, dass es immer schwieriger werde, Kunden, die vom Dart-WM-Fieber gepackt wurden, dauerhaft in der Bar zu halten.

Nicht geschlossen, aber die Fußballübertragung eingestellt, hat der Irish Rock Pub "Finnegans". "Wir haben vor ein paar Monaten das Sky-Abo gekündigt", erzählt Inhaber Uwe Baumgärtner. Die Kosten seien für die Kneipe zu hoch gewesen. "Wir haben sowieso kein großes Fußballklientel unter unseren Gästen", fügt er hinzu. Beschwerden gab es kaum.

Ein Bild das immer seltener wird: Nur noch wenige zieht es in die Kneipen für eine Partie Fußball.
Ein Bild das immer seltener wird: Nur noch wenige zieht es in die Kneipen für eine Partie Fußball.  Foto: Adobe Stock

"Kneipensterben" in ganz Deutschland: 36.000 Lokale schließen

Das "Kneipensterben" ist ein bundesweites Problem. Laut dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) mussten allein in den Coronajahren 2020 und 2021 rund 36.000 Gastrobetriebe schließen. Mittlerweile gibt es im ganzen Land nur noch etwa 186.000 Betriebe. In Baden-Württemberg gingen rund 5.000 Betriebe in die Insolvenz. Besonders stark betroffen sind Kneipen in ländlichen Regionen.

Hauptursachen sind steigende Lebensmittel- und Energiekosten, Personalmangel sowie die gleichzeitig wachsenden Gehälter. Auch die heutige Mehrwertsteuer von 19 Prozent setzt den Betrieben zu, so der Verband. Zudem sitzt das Geld bei den Gästen nicht mehr locker.

Fast 15.000 Euro für Streamingrechte: Was den Kneipen helfen könnte

Die steigenden Kosten und die Sparsamkeit der Gäste führen bei vielen Kneipen zum Aus. Für die Übertragungsrechte von Fußballspielen zahlen sie fast 15.000 Euro. Das sind rund 300 Euro mehr als noch vor zwei Jahren, berichten die Inhaber übereinstimmend. Daher hat auch Rebecca Espert, Inhaberin der Sportsbar "Backstüble", einen Mindestverzehr eingeführt.

Auch Uwe Baumgärtner vom "Finnegans" und Filis Acar von der "Neckarbar" haben über einen Mindestverzehr nachgedacht – entschieden sich aber dagegen. "Am Ende gibt es nur Ärger", sagt Baumgärtner. "Wir haben es uns einfach gemacht und Fußball bei uns gestrichen." Filis Acar hingegen hat keinen Grund zur Klage: "Meine Gäste essen und trinken immer etwas. Ein Mindestverzehr würde bei uns nichts ändern."

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