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Macher erklärt KI-Video: „Wollte die historische Schönheit von Heilbronn zeigen“

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Ein mit Künstlicher Intelligenz generiertes Video sorgt auf sozialen Netzwerken für Furore. Es steht in der Kritik, weil es nicht das wahre Heilbronn zeigen soll. Nun erklärt der kreative Kopf des Films seine Beweggründe.


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Männer und Frauen schauen sich Obst und Gemüse auf dem Markt an, ein Auto fährt vorüber. Dann bewegt sich die Kamera auf ein Geschäft zu, die Tür öffnet sich, die Aufnahmen gehen kurz innen weiter: Mit Künstlicher Intelligenz (KI), historischen Fotografien und Postkarten hat Victor Gruber ein kurzes Video geschaffen, das im Internet für Furore sorgt.

Es steht allerdings auch in der Kritik: Historiker Peter Wanner weist darauf hin, dass es nicht Heilbronn von 1920 zeige, wie der Filmtitel es suggeriere. Zudem sei nicht das wahre Heilbronn von damals zu sehen, zu dem auch Suppenküchen und schwer Verwundeten nach dem Ersten Weltkrieg gehört hätten.

KI-Video will historisches Heilbronn erlebbar machen

Nach der Zerstörung zum Ende des Zweiten Weltkriegs war Heilbronn dem Erdboden gleichgemacht. Victor Gruber befasste sich damit, fand Fotografien und Postkarten der Zeit davor. „Ich wollte die historische Schönheit von Heilbronn zeigen“, sagt der 32-Jährige, „und sie erlebbar machen.“

Mit KI befasste sich Victor Gruber, er wollte sehen, was alles möglich ist. „Ich wollte die Technologie nutzen und die Stadt erlebbar machen.“

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So viel Zeit investierte der Macher des umstrittenen KI-Videos in den Heilbronn-Streifen

Zwei Wochen lang arbeitete Victor Gruber an dem Projekt, täglich ein bis zwei Stunden, am Wochenende auch mal länger. Er bedauert, dass mit der Zerstörung ein Teil der Stadtgeschichte verschwunden sei. Historische Rekonstruktionen der Synagoge oder der Alten Harmonie könnten doch möglich sein, überlegt er.

Victor Gruber kennt die Kritik an seinem KI-Video und gibt selbst zu, dass die Vorlagen dazu aus den Jahren 1910 bis 1940 stammen. Im Video selbst ist nur von 1920 die Rede. „Ich musste eine Zahl konkretisieren“, sagt er. Man hätte näher auf die Vorlagen eingehen können, betont er. Nur: Es sei ihm um anderes gegangen, eben die historische Stadt. „Ich wollte die Diskussion anstoßen.“

Macher des Heilbronn-Videos hat nichts retuschiert, Farben und Töne aber nachbearbeitet

Dass nur ein geschöntes Stadtbild zu sehen ist, die Folgen des Kriegs und von Armut fehlen: Das sei den Vorlagen geschuldet, er habe nichts retuschiert, sagt Victor Gruber. Farben und Töne seien künstlich nachbearbeitet worden. „Ich denke, es vermittelt ganz gut einen Eindruck, wie Heilbronn vor der Zerstörung ausgesehen hat, als wohlhabende und historische Stadt.“


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Original-Kategorie: Presse - Stadtbild. Original-Beschriftung: Theater; Original-Datierung: 1970; Originalformat: KB
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Die imposante Architektur gerate in Vergessenheit. Dazu gehören für ihn unter anderem das Alte Stadtbad, die Friedenskirche, der Marktplatz und der Bahnhof. „Dadurch, dass dieses Stadtbild beziehungsweise der historische Stadtkern in Vergessenheit geraten sind oder viele junge Menschen die Stadtgeschichte vor dem Krieg gar nicht kennen, fehlt auch ein Stück Geschichte und damit Identität von damals“, so Victor Gruber.

Zudem ist sein KI-Film eine persönliche Auswahl, ihm lagen weit mehr Bilder vor. „Ich hätte auch Ecken zeigen können, die nicht so schön waren.“


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Kommentare

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Günther Knapp am 05.11.2025 11:19 Uhr

Ich habe den KI-Film gesehen und finde es gut positive Seiten de alten Heilbronn so aufgearbeitet zu sehen. Auch müssen nicht stets negative Seiten gezeigt werden. Leider ist es wie stets bei solchen Bearbeitungen, es gibt immer jemanden der das Negative vermisst oder Kritik daran übt. Mir selbst war klar, dass dieser Film KI zu verdanken ist!

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