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Experimenta und Ipai
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Künstliche Intelligenz wird erlebbar: Rund 9000 Besucher bei KI-Festival in Heilbronn

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Es ist ein junges Format, das sich einen Namen in der Region Heilbronn gemacht hat: Über 50 Aussteller und rund 9000 Besucher waren beim diesjährigen KI-Festival dabei. 

Das KI-Festival im Zukunftspark Wohlgelegen in Heilbronn ist beliebt.
Das KI-Festival im Zukunftspark Wohlgelegen in Heilbronn ist beliebt.  Foto: Berger, Mario

Der offizielle Startschuss ist am Samstagmittag noch nicht einmal gefallen, und schon strömen jede Menge Menschen auf das Gelände im Zukunftspark Wohlgelegen in Heilbronn. Zum dritten Mal in Folge findet hier das KI-Festival statt. Auch wenn es ein junges Format ist, hat es sich längst einen Namen in der Region gemacht. Tausende Menschen zieht es am Samstag und Sonntag auf den Platz am Neckar, wo über 50 Aussteller in die Welt von KI einladen.

Es gibt Impulsvorträge, Workshops, Mitmachstationen, Yoga am Morgen und sogar einen Kletterturm. DJs legen auf, Besucher können auf dem Neckar Paddle-Bord fahren oder sich am Strand bei einem Beachvolleyball-Turnier auspowern.

Zum dritten Mal dreht sich alles um Künstliche Intelligenz: So verlief das KI-Festival in Heilbronn

Das KI-Festival wird von der Programmierschule 42 Heilbronn ausgerichtet. Dem Veranstalter, das wird deutlich, geht es nicht nur darum, Künstliche Intelligenz (KI) erlebbar zu machen und einen Austausch von Laien und Experten zu fördern, sondern auch darum, ein Programm für alle auf die Beine zu stellen, das nichts mit KI zu tun hat.


Von dem machen Vater und Sohn, Ruben und David Medina aus Öhringen, Gebrauch. Die beiden sind zum ersten Mal auf dem KI-Festival. Bis auf ChatGPT und der Sprachassistenz Alexa hat Ruben Medina noch nicht viel mit KI am Hut, sagt er. Mit Alexa rede sein Sohn oft, fragt sie zum Beispiel nach dem Wetter. Auf das Angebot vor Ort war der Öhringer neugierig, wollte sich ein Bild machen. Mit seinem Sohn nimmt er aber vor allem das sportliche Angebot wahr. Tischkicker wurde schon gespielt und auf dem Neckar Boot gefahren.

"Ipai ist nächster Kick für Heilbronn nach der Bundesgartenschau"

Wer sich auf dem Gelände umschaut, sieht ein vielfältiges Angebot. Das Digitalteam der Stadt Heilbronn präsentiert, in welchen praktischen Anwendungsfeldern das Rathaus bereits Künstliche Intelligenz einsetzt. Dazu gehört zum Beispiel der digitale Posteingang, der mit einem KI-Algorithmus arbeitet und Post automatisch sortiert und bearbeitet. Und bei einer Station des KI-Salons können sich Besucher schminken lassen. Das Besondere: Die Make-up-Vorlage wird von einer KI erstellt, an der sich die Make-Up-Artisten vor Ort orientieren.

In einer Hängematte mit Blick auf die Bühne hat es sich Philipp Kohn derweil gemütlich gemacht. Er wartet auf seine Frau, die später dazustoßen wird. „Ich konnte sie überzeugen, sich hier auch mal umzuschauen“, sagt er und lacht. Der IT-Berater mit Fokus auf KI ist angetan: „Ich feier’ das total, dass es in Heilbronn so ein Festival gibt.“ Man müsse weder ein Nerd sein noch Fachkompetenzen mitbringen. Auch vom Ipai, dem KI-Campus, der bald bei Neckargartach entsteht, ist Philipp Kohn begeistert. „Das ist der nächste Kick nach der Bundesgartenschau 2019. Es geht so viel vorwärts in Heilbronn.“

Ipai mit neuem Besucherzentrum: "Wie in der Zukunft"

Apropos Ipai: Vor wenigen Tagen wurde das neue Besucherzentrum eröffnet, das sich im Erdgeschoss des neuen Gebäudes direkt gegenüber des Festivalgeländes befindet. Lucas Valdes hat dorthin einen Abstecher gemacht. Sein Eindruck? „Es sieht total cool aus. Wie in der Zukunft.“ 


Nicht nur auf dem Land ist am Wochenende beim KI-Festival so einiges geboten, sondern auch auf dem Wasser: Die MS Experimenta hat für das KI-Festival angelegt. Neben Mitmachstationen, die das Science Center im Kleinen abbilden, gibt es dieses Mal auch Workshops zum Thema KI, erklärt Uwe Dengler von der Experimenta Heilbronn. Besucher können beispielsweise selbst Bilder mithilfe einer KI gestalten und sich diese ausdrucken lassen.

KI-Festival vor drei Jahren ins Leben gerufen – damals gab es ChatGPT noch nicht 

Dass die Programmierschule 42 Heilbronn als Veranstalter nah am Zeitgeschehen war, als das Festival vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde, zeige die Tatsache, dass es damals noch kein ChatGPT gab, sagt CEO Thomas Bornheim. „Wir haben mit dem Festival angefangen, als so gut wie keiner Künstliche Intelligenz kannte. Aber wir wussten, dass Sachen passieren werden, die die Welt verändern.“

Mit Blick auf die rasante Entwicklung und Dynamik von KI sei es unglaublich, welche neue Möglichkeiten damit eröffnet werden, ob beruflich oder privat. Wichtig sei, den Menschen die Angst vor diesem Thema zu nehmen. Unter anderem deswegen wurde das KI-Festival ins Leben gerufen. Besucher können laut Thomas Bornheim lernen, was sich in Sachen KI tut, alles spielerisch und auf leicht zugängliche Art und Weise. Auch Debbie Gunkel, Leiterin des Festivals, betont, dass die Angebote nicht nur für Experten seien, sondern für alle. Im Fokus stehe nicht nur der Austausch untereinander, sondern vor allem der Spaß.

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