Lichterfest Heilbronn: Zehntausende Besucher erleben Sommerabend voller Highlights
Am Donnerstag ist in Heilbronn das Lichterfest gestartet. 30.000 Besucher kamen zum Auftakt. Gegen die drohende Hitze am Wochenende ist das Fest gut gewappnet.
Es war ein farbenprächtiges Bild, als sich amDonnerstagabend gegen 20 Uhr Stelzenläufer, Jongleure und Straßenkünstler in ihren bunten Gewändern vor der Bühne versammelten. Viele der zahlreichen Besucher zückten daraufhin ihre Handys, um den Moment festzuhalten.
Zehntausende Besucher genießen in Heilbronn friedlichen Lichterfest-Start bei Sommerwetter
Wenig später erklommen der erste Bürgermeister der Stadt, Martin Diepgen, HMG Chef Steffen Schoch und Stadtrat Nico Weinmann die Bühne, um das Heilbronner Lichterfest offiziell zu eröffnen. Diepgen sprach „von zauberhaften Abenden und Nächten in einem einmaligen Ambiente aus Stadt, Wasser und Licht“, die die Besucher erwarteten.
Schoch verglich die Atmosphäre rund um die Neckarbühne gar mit der im sonntäglichen ZDF-Fernsehgarten. Und Nico Weinmann erinnerte an die Anfänge: „Wir hatten damals eine vom THW gebaute Brücke und ein Feuerwerk, statt großen Bühnen und Lasershow“, verglich der Initiator des ersten Lichterfests die Ereignisse.
Gelungener Auftakt des Heilbronner Lichterfests: Guter Besuch ohne Vorkommnisse
Begonnen hatte das Fest allerdings schon lange vor der offiziellen Begrüßung. Schon um 18 Uhr öffneten die ersten Stände, nach 19 Uhr waren die Straßen und Plätze rund um den Neckar bereits gut gefüllt, in der Oberen und Unteren Neckarstraße herrschte Gedränge.
„Es war ein toller Auftakt bei tollem Sommerwetter und es gab keine besonderen Vorkommnisse“, zog der HMG-Chef am Freitagmorgen Bilanz. Die Besucherzahl am ersten Abend schätzte er auf 30 bis 35.000. Das seien Zahlen wie an einem guten Samstag.
Nachhaltigkeit überzeugt mit weniger Müll und Mehrweggeschirr im Einsatz
Gute Zahlen verkündeten die Organisatoren auch beim Nachhaltigkeitskonzept, das erstmals beim Lichterfest umgesetzt wurde. „Wir hatten etwa 50 Prozent weniger Müll als im vergangenen Jahr“, freut sich Steffen Schoch. Möglich wurde dies durch sieben Recyclingstationen, die der Partner Prezero auf dem Gelände aufgestellt hatte.

Durch die Prezero-Stiftung stellt die Firma das System kostenlos zur Verfügung. Gleichzeitig nutzen rund die Hälfte der 60 Stände das Mehrweggeschirr der Firma Local to Go. Dabei werden Bowls, Teller, Gläser und Besteck gesammelt und über Nacht am Firmenstandort in Cleebronn in einer hochmodernen Anlage gereinigt und am nächsten Tag wieder nach Heilbronn gebracht.
Die Kosten sind für die Gastronomen geringfügig höher als bei Einweggeschirr. Abgerundet wird das Konzept durch 100-prozentigen Ökostrom von der Firma Zeag. Wieviel die Kreislaufwirtschaft und die Nachhaltigkeitssysteme auf dem Lichterfest tatsächlich für die Umwelt erbringen, lässt sich spontan aber nicht sagen. „Wir analysieren unser System und wollen uns dadurch weiterentwickeln“, unterstreicht Stephan Sept von Prezero Süd. Für die HMG ist jedenfalls klar, dass das Nachhaltigkeitskonzept auch am Weindorf umgesetzt wird.
Kritik an Lasershow: Wind und Technik sorgen für geteilte Eindrücke beim Lichterfest in Heilbronn
Kritik gab es bei einigen Besuchern an der mit viel Spannung erwarteten Lasershow am späten Abend. Moniert wurde von Gästen, dass die Bilder und der Sound der Show weniger spektakulär waren als in den Jahren zuvor. Auch der Neckar sei weniger einbezogen worden, zudem sei das Lichterspektakel kürzer ausgefallen. „Die Länge war wie immer zwölf Minuten“, stellt Steffen Schoch richtig. Tatsächlich seien aber bei der Lasershow wetterbedingte Schwächen aufgetreten.
„Durch den böigen Wind wurden die Nebelwolken auf dem Wasser verweht. Dadurch wirkten die Laserstrahler nicht wie gewohnt“, erklärt Michael Müller. Dabei habe man mehr Lichterstationen entlang des Flusses eingesetzt als in den Jahren zuvor. Am Freitag- und am Samstagabend sind zudem andere Lasershows geplant. „Wir wechseln die Themen grundsätzlich ab, damit Besucher die mehrfach kommen nicht immer denselben Act sehen“, so Schoch.
Viel Schatten und spätere Startzeit: Lichterfest-Veranstalter geben Hitze-Entwarnung
Bleibt die Frage nach der Hitze, die am Samstag erwartet wird. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit 35 Grad Celsius und einer hohen UV-Strahlung.
„Wir haben auf dem Gelände durch die zahlreichen Bäume schon zu 85 Prozent natürlichen Schatten“, erläutert Michael Müller, der bei der HMG für die Veranstaltungen verantwortlich ist. Zusätzlich seien zahlreiche Sonnenschirme aufgestellt. Nur am Bollwerksplatz sei das in diesem Jahr wegen der Baumaßnahme nicht möglich gewesen.
„Außerdem startet das Lichterfest ja täglich erst um 18 Uhr und geht in die Nacht hinein, wo es deutlich kühler wird“, betont Müller. Zusätzlich sei man auch an der Grünen Lunge Heilbronns. „Wir sind am Wasser und von Bäumen umgeben, das ist bei Sommerwetter eine sehr glückliche Situation“, so der Veranstaltungsleiter. Damit steht einem Massenansturm an Besuchern auch am Samstagabend nichts im Wege.

 
                             
           
    
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