Döner-Obergrenze in Heilbronn: Gutachten zeigt Steuerungsmöglichkeiten der Stadt
Rechtliche Mittel zur Einschränkung von Dönerläden und Barbershops sind möglich, wie Beispiele zeigen. Aber die Forderungen müssen nun auch politisch umgesetzt werden.
Die zahllosen Dönerläden, Barbershops, Nagelstudios, Handyläden und Ein-Euro-Shops in der Heilbronner Innenstadt sind vielen Bürgern ein Dorn im Auge. Sie sehen darin einen Niedergang der Einkaufskultur, andere beklagen einen Verlust der Anziehungskraft und Einzelhandelsqualität der Heilbronner Innenstadt. Ein Gegensteuern sei nicht möglich, hatte die Stadtverwaltung immer geantwortet, wenn Forderungen laut wurden, die Stadt solle etwas gegen diese Entwicklungen tun.
Das nun vorliegende Gutachten, das die Stadtinitiative Heilbronn bei der renommierten Wirtschaftsberatungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in Auftrag gegeben hat, zeigt, dass es durchaus Steuerungsmöglichkeiten gibt.
Kommt eine Döner-Obergrenze? Gezielte Steuerungsmöglichkeiten für Heilbronn
„Es geht nicht darum, Leute zu vertreiben, vielmehr geht es darum, eine vielfältige Innenstadt zu präsentieren“, macht Sven Hofmann klar. Das Gutachten liefere hier Rechtssicherheit, um Ungleichgewichte in den Quartieren zu korrigieren, betont der Vorsitzende der Stadtinitiative. „Unser Gutachten zeigt, dass es zahlreiche rechtliche Mittel gibt, um die Gewerbe- und Gastronomiestruktur in der Innenstadt gezielt zu steuern“, erläuterte Thomas Kessler, der als Partner bei PwC das Gutachten erstellt hat. "Im Rahmen eines Stadtentwicklungsprogramms ist es möglich zu definieren, wie man eine Stadt gestaltet", unterstreicht Kessler. Erste Maßnahmen könne man in zwei bis drei Jahren erkennen", sagt der Leiter der Studie. Wir erwarten uns von diesen Entscheidungen zudem einen Mobilisierungseffekt", betont Kessler.
Vielfalt ist möglich: Weiterentwicklung der Stadt Heilbronn steuerbar
15 bis 20 andere Städte wären diesen Schritt bereits gegangen, so der Berater, der das hessische Mörfelden-Walldorf und Soest in Nordrhein-Westfalen als konkrete Beispiele nennt. Kessler plädiert zudem für einen souveränen und gelassenen Umgang mit dem Thema. "Die Stadt muss sich einfach weiterentwickeln und wir wollen in der Innenstadt eben wieder eine Vielfalt herstellen", betont Christoph Troßbach, der die Forderungen nun politisch umsetzen will. "Wie gehen jetzt auf die Gremien zu und dann muss die Politik entscheiden, was man will", betont der CDU-Stadtrat und Beirat der Stadtinitiative.