Studentenprojekt mit vielen guten Ideen: So soll Widdern schöner werden
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Für die Aufwertung des Widderner Ortskerns haben fünf Studentengruppen spannende Konzepte erarbeitet. Dabei stehen unter anderem der Zugang zur Jagst, der alte Rathausplatz sowie das Areal am Backhaus im Fokus.
Auch zum Platz am Haus der Vereine gibt es einige Gestaltungsideen.
Foto: Hagmann, Daniel
Manchmal braucht es den Blick von außen, damit das Offensichtliche bewusst wird. „Der Parkplatz hinter der Laurentiuskirche liegt direkt an den Wiesen der Jagst. So betrachtet, haben die abgestellten Autos den bestmöglichen Blick auf den Fluss. Es scheint viel sinnvoller, das Gelände als Uferzone zum Treffpunkt umzugestalten“, sagt Maren Vetter.
Die 44-jährige Gemeinderätin weiß: In Widdern schlummert allerlei Potenzial, um die mit rund 1.800 Einwohnern kleinste Stadt im Landkreis Heilbronn noch lebenswerter zu machen. Damit diese Möglichkeiten realisiert werden, hat Vetter Kontakt zu Dr. Katrin Korth aufgenommen. Zusammen mit der Ingenieurin und der Hochschule für Technik Stuttgart, Fakultät Architektur und Gestaltung, entstand dabei ein Stadtentwicklungsprojekt, das einige Orte in Widdern an gegenwärtige und kommende klimatische und soziale Anforderungen anpassen soll.
Fünf Studentengruppen nehmen Widdern unter die Lupe
In fünf Gruppen mit je vier bis fünf Teilnehmern haben Studenten die räumlichen Gegebenheiten in Widdern unter die Lupe genommen und Ideen entwickelt, wie man vor allem die Ortsmitte attraktiver gestalten und mehr Möglichkeiten zur Begegnung schaffen kann. Auch die Bürger in Widdern konnten sich mit Impulsen einbringen und Ideen vorschlagen.
Noch ist das Gelände hinter der Laurentiuskirche ein Parkplatz. Nach Überlegungen der Studenten könnte ein Zugang zum Jagstufer attraktive Begegnungsmöglichkeiten schaffen.
Foto: Hagmann, Daniel
Im April waren die Studenten vor Ort. Nun hat das Dozententeam um Dr. Katrin Korth die Ergebnisse in Widdern der Öffentlichkeit vorgestellt. Die eingangs geschilderte Idee, den Platz hinter der Kirche umzugestalten, ist dabei nur einer von zahlreichen interessanten Gedanken, die dabei nach Ansicht von Maren Vetter zusammengekommen sind.
Gemeinderat und Stadtverwaltung in Widdern prüfen Ideen zur Stadtentwicklung
Die Gemeinderätin berichtet: „Alle fünf Gruppen hatten andere Grundansätze gewählt. Im Zentrum stand grob das Areal vom Stadtgraben über das alte und neue Rathaus bis runter zur Kirche an der Jagst.“ Gute Ideen seien beispielsweise, mit Bäumen und Verkehrsinseln den Verkehr in der Hauptstraße von Widdern zu beruhigen, dort darüber hinaus Tempo 30 einzuführen, die Jagst zugänglicher zu machen, den Platz am Haus der Vereine zu begrünen und den Platz am Backhaus neu zu gestalten und zu beleben.
Der Platz am Widderner Backhaus könnte in Zukunft mit einer Bühne belebt werden.
Foto: Hagmann, Daniel
„Grundsätzlich sind wir sehr dankbar für die vielen Ideen“, berichtet Gemeinderätin Maren Vetter. „Nun müssen die Verwaltung und der Gemeinderat gemeinsam prüfen, was davon umsetzbar ist – gerade auch im Sinne der Finanzierbarkeit.“
Widdern: Netto und neue Jagstbrücke beschäftigen die Stadtverwaltung
Dass der Input von außen den Blick geweitet hat und nun bei der Widderner Stadtentwicklung der Fokus für neue Themen präzisiert ist, bestätigt auch Günter Vogel. Der stellvertretende Bürgermeister, der den erkrankten Verwaltungschef Kevin Kopf vertritt, berichtet: „Gerade die Neugestaltung des Backhausplatzes in Verbindung mit einem Bühnenbetrieb ist relativ gut umsetzbar.“
Maren Vetter: „Bei dem bunten Strauß an Ideen, der zusammengekommen ist, kommt immer wieder die schöne Natur sowie die Nähe zum Wasser mit Jagst und Kessach zur Sprache. Negativ sind den Studenten vor allem das hohe Verkehrsaufkommen sowie die relativ vielen abgemeldeten Autos auf Privatgrundstücken aufgefallen.“
Fünf Schwerpunkte
Die fünf studentischen Untersuchungsgruppen benannten ihre Schwerpunkte „Widderns kreative Uferzonen“, „Das Widdern Dreieck“, „Die Sonne strahlt in Widdern“, „Kleine Schritte, große Wirkung – Widdern im Wandel“ sowie „Herz – für Widdern“. Die Studenten profitierten dabei von der Praxisnähe des Stadtentwicklungsprojekts. Eine Verbindlichkeit für die Umsetzung der Ideen besteht für die Stadt Widdern allerdings nicht.
Obwohl alle fünf Gruppen Spannendes erarbeitet haben, kürt die Jury, zu der unter anderem Dr. Katrin Korth gehört, das Team „Herz – für Widdern“ zum Sieger des Projekts. Widderns stellvertretender Bürgermeister Günter Vogel erklärt: „Ausgehend vom alten Rathausplatz als Herzkammer, erstrecken sich einzelne Adern in weitere Bereiche der Stadt – mit der Jagst als Hauptader.“
Widdern: Weitere Gespräche zur Stadtentwicklung
Bei einer weiteren öffentlichen Veranstaltung und in den kommenden Gemeinderatssitzungen kommen die Widderner Bürger erneut über die Gestaltungsideen ins Gespräch. Vogel: „Spruchreif ist noch nichts. Aber das Studentenprojekt hat sich absolut gelohnt, sodass wir nun aus dem Pool die praktikabelsten Ideen heraussuchen können.“
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