Umzug in Widdern: Das sagt der neue Bauhof-Leiter zum neuen Bauhof-Standort
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Kim Dengler ist der neue Chef des Bauhofs. Ihn erwarten nun viele neue Aufgaben. Das Einrichten auf dem ehemaligen Gelände der Baufirma Bopp ist nur eine davon.
Kim Dengler ist seit 1. Mai neuer Bauhofleiter in Widdern. Im August soll der Umzug in die Kiesstraße abgeschlossen sein. Foto: Ralf Seidel
Foto: Seidel, Ralf
Große Spielgeräte aufbauen, öffentliche Anlagen pflegen, Geräte warten, Wasserrohre verlegen – sobald es handwerklich etwas zu tun gibt, ist Kim Dengler in seinem Element. „Am liebsten bin ich draußen und arbeite körperlich“, sagt der 34-Jährige. Privat hat er schon zwei Häuser umgebaut. Seit einem Monat ist der Anlagenmechaniker neuer Leiter des Bauhofs in Widdern. In dieser Position ist Kim Dengler Nachfolger seines Vaters Werner Dengler, der vier Jahrzehnte beim Bauhof der 1800-Einwohner-Stadt Widdern beschäftigt gewesen ist.
Über seinen Vater kennt Kim Dengler den Widderner Bauhof schon lange. „Meine Ferienjobs habe ich im Bauhof gemacht – und dabei vor allem Rasen gemäht“, erzählt der Vater einer Tochter. Drei Wochen, die Hälfte der Sommerferien, hat er sich dabei in der Regel sein Taschengeld aufgebessert. Seit 2016 arbeitet Kim Dengler hauptberuflich im Bauhof, zwischenzeitlich ist er von 2023 bis zum Antritt seiner neuen Position auch stellvertretender Leiter gewesen.
Bauhof Widdern: Bürokratie und Verwaltung brauchen immer mehr Zeit
Kim Dengler betont: „Ein Handwerksberuf in einer Fabrikhalle wäre nichts für mich.“ Ihm gefällt das breite Aufgabenspektrum des aktuell siebenköpfigen Bauhofteams. „Da ist jeder Tag anders. Mal sind Wanderwege freizuschneiden, dann bauen wir im Kindergarten eine Küchenfront ein, wir putzen Straßengräben – und im Winter sorgen wir für sichere Straßen.“
Wenn nicht gerade ein plötzliches Unwetter rasches Handeln notwendig macht, können die Bauhof-Mitarbeiter ihre Tätigkeiten langfristig einteilen. Bei Dauerregen machen Mäh-Arbeiten keinen Sinn. „Dann warten wir in der Werkstatt Geräte. Oder ich kümmere mich um Verwaltung und Dokumentation.“ Als Bauhofleiter gehört vor allem dies zu Denglers Aufgaben. „In meiner neuen Position bin ich zu 70 Prozent mit Bürokratie beschäftigt. Ich bestelle Material, prüfe unsere Werkzeuge und Maschinen und halte das entsprechend fest.“
Gelände der ehemaligen Baufirma Bopp als neuer Bauhof-Standort in Widdern
Von seinem Vater weiß Kim Dengler, der in Widdern lebt und dort aufgewachsen ist, dass dieser Verwaltungsaufwand in den vergangenen Jahren enorm gewachsen ist. „Für manche Maschinen haben wir einen kompletten Leitz-Ordner voller Unterlagen im Schrank.“ Der 34-Jährige findet einige dieser Vorgaben übertrieben: „Warum soll ich beispielsweise eine Kabeltrommel in festem Rhythmus prüfen? Ich merke doch beim Arbeiten, ob diese in ordnungsgemäßem Zustand ist – oder nicht.“
Was die Vielfalt der Aufgaben angeht, haben Dengler und sein Team bis in den Sommer dieses Jahres noch ein weiteres wichtiges Projekt zu stemmen: Den Umzug des Bauhofs von der Unterkessacher Straße an den Widderner Stadtrand in der Kiesstraße, nahe der Autobahnbrücke, auf dem ehemaligen Gelände der Baufirma von Ulrich Bopp. Bis der Umzug im August vollendet sein wird, agiert die Mannschaft an beiden Standorten.
Pfingstmarkt Widdern: Bauhof-Mitarbeiter im Vorfeld im Einsatz
Der Ortswechsel ist auch dringend notwendig, wie Kim Dengler erklärt: „Aufgrund der stetig neuen Aufgaben, ist das alte Gelände zu klein geworden. Wir mussten sowohl Geräte als auch Material auslagern. Dadurch haben wir viel Zeit verloren. Zum Beispiel, wenn man Dinge umräumen muss, um an notwendiges Werkzeug zu gelangen.“ Der alte Bauhof wird abgerissen, dort entsteht das Projekt „Wohnen an der Kessach“.
Der Kauf des Geländes der Firma Bopp sei ein Glücksfall gewesen. Erweiterungsmöglichkeiten am alten Standort gab es nicht, ein Neubau wäre wesentlich teurer geworden. Seit Februar sind Dengler und seine Mitarbeiter mit dem Umzug beschäftigt. „Vieles haben wir selbst gemacht. Zum Beispiel die Streich- und Sanitär-Arbeiten“, berichtet der neue Bauhofleiter. Dabei kamen auch die Lerneffekte für die Mitarbeiter nicht zu kurz. „Einer unserer Kollegen hat noch nie Wände verputzt. Als wir hier renoviert haben, hat ihn einer unserer Mitarbeiter an diese Tätigkeit herangeführt. Jetzt kann er auch das“, sagt Dengler und lacht.
Nun steht mit dem Pfingstmarkt allerdings erstmal die größte Widderner Veranstaltung im Jahresverlauf an. Kim Dengler: „Fürs Fest kümmern wir uns um Beschilderungen, Straßensperrungen, mähen das Gelände und reinigen die Straßen.“ Damit die Feiertage reibungslos verlaufen, ist der Einsatz der Bauhof-Männer ebenfalls unverzichtbar.
Zuständigkeit
Das derzeit siebenköpfige, aber langfristig zehn Mitarbeiter umfassende Team des Bauhofs Widdern ist für das Stadtgebiet mit seiner Fläche von 25,22 Quadratkilometern zuständig. Damit hat die Widderner Gemarkung mehr Fläche als Neckarsulm, das mehr als zehn Mal so viele Einwohner verzeichnet. Allerdings fallen unter diese Fläche auch mehr als acht Quadratkilometer Wald. Dort ist das Bauhof-Team aber nicht mehr tätig. Dafür ist es beispielsweise aber für die gesamte Wasserversorgung der Kleinstadt verantwortlich.
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