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Im Kochertal: 40-Millionen-Euro-Projekt soll Wasserversorgung sicherstellen 

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Die Kommunen Langenbrettach, Neuenstadt und Hardthausen gründen den Zweckverband Wasserversorgung Unteres Kochertal. Im nächsten Jahr soll auf Brettacher Gemarkung ein neues Wasserwerk entstehen.

Das neue Wasserwerk wird sich auf Langenbrettacher Gemarkung befinden, dort, wo derzeit noch der Hochbehälter Hundstütze zu sehen ist.
Foto: D aniel Hagmann
Das neue Wasserwerk wird sich auf Langenbrettacher Gemarkung befinden, dort, wo derzeit noch der Hochbehälter Hundstütze zu sehen ist. Foto: D aniel Hagmann  Foto: Hagmann, Daniel

Solche Krisen-Situationen sollen sich nicht wiederholen: In vergangenen trockenen Sommern mussten Tanklaster zeitweise Wasser von Langenbrettach nach Hardthausen fahren, um dort die Versorgung sicherzustellen. Die Gründe, unter anderem: marode Wasserleitungen. Insgesamt geht aber auch das Quellvolumen zurück. Dazu werden die Trockenphasen ohne Regen immer länger – nicht nur im Sommer. Und bei Niederschlag sind die Mengen immer wieder so üppig, dass der Boden die nassen Massen kaum aufnehmen kann und das Grundwasser verschmutzt.

Auf diese Folgen des Klimawandels reagieren nun die drei Kommunen Langenbrettach, Neuenstadt und Hardthausen und gründen den Zweckverband Wasserversorgung Unteres Kochertal. Nach den beiden anderen Kommunen hat auch der Gemeinderat in Langenbrettach der Zweckverbandsgründung in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Langenbrettachs Bürgermeister Timo Natter erklärt: „Es geht darum, die Verfügbarkeit des Wassers und auch dessen Qualität sicherzustellen.“

Standort des neuen Wasserwerks östlich von Brettach 

Mit dem Zweckverband steht die Wasser-Bereitstellung nun auf vier Säulen: Langenbrettach ist an die Nord-Ost-Wasserversorgung angebunden, Neuenstadt an die Bodensee-Wasserversorgung, Hardthausen verfügt über ergiebige eigene Quellen und hinzu sorgt der Wasserverbund Neudenau-Allfeld-Stein für Sicherheit. Natter: „Wenn eine der Säulen ins Wanken gerät, stehen wir immer noch gut da.“ Die Verteilung der Last auf unterschiedliche Schultern verringert die Abhängigkeit von einem einzelnen Versorger.

Strukturell entscheidend für den neuen Zweckverband soll das neue Wasserwerk sein, dessen Spatenstich im Laufe des nächsten Jahres erfolgen soll. Gebaut wird es auf Brettacher Gemarkung, östlich des Ortes, an der Verlängerung der Rathausstraße am jetzigen Standort des Hochbehälters Hundstütze. Bürgermeister Natter: „Der Platz hat keine strategische Bedeutung, sondern hat sich einfach am praktikabelsten erwiesen.“

Wasserverbund Unteres Kochertal: Wasserwerk kostet 40 Millionen Euro

Das neue Wasserwerk in Langenbrettach-Brettach wird die notwendige Aufbereitungstechnik zentral an einer Stelle bündeln und beispielsweise eine Enthärtungsanlage enthalten. Der derzeitige Hochbehälter wird nach Inbetriebnahme des Wasserwerks nicht mehr notwendig sein.

Wasserverbund

Grundlage für die Gründung des Wasserverbundes Unteres Kochertal ist ein Strukturgutachten, das bereits 2020 in Auftrag ging und die größtmögliche Versorgungssicherheit der drei Kommunen Langenbrettach, Neuenstadt und Hardthausen untersuchte. Berücksichtigt wurde dabei beispielsweise auch die Löschwasserversorgung. Nicht nur für die Bürger, sondern auch für die gewerbliche Entwicklung der drei Kommunen ist ein stabiles Wasserangebot für die wirtschaftliche Zukunft mitentscheidend.

Noch in diesem Jahr sollen die ersten Bau-Aufträge für das Werk vergeben werden. Zuerst soll das Gebäude entstehen, dann geht’s ans Verlegen der Leitungen – und zum Schluss an die Installation der Technik. Das Anschließen der Wasserversorgung an die neuen Leitungen soll dann innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen sein. Timo Natter: „Insgesamt umfasst das Wasserwerk für alle Beteiligten ein Volumen von 40 Millionen Euro. Es ist das größte Projekt Langenbrettachs in den nächsten zehn Jahren.“

Unterschiedliche Beteiligungen am Wasserverbund Unteres Kochertal

Die technischen und finanziellen Bezugsbedingungen des Wassers im Zweckverband sind für die drei Kommunen identisch. Die Beteiligung am Zweckverband ist jedoch unterschiedlich und ergibt sich aus den Wasserverkaufs- und -bezugsmengen von 2022 bis 2024 der jeweiligen Verbandsgemeinde – abzüglich der nicht vom Verband versorgten Gebiete. Dies hat eine Beteiligung Neuenstadts von 50,76 Prozent zur Folge. Hardthausen ist mit 26,45 und Langenbrettach mit 22,79 Prozent dabei. Damit hat Neuenstadt bei der Verbandsversammlung fünf Stimmen, die beiden anderen Kommunen jeweils drei.

Der Gemeinderat von Langenbrettach hat neben Bürgermeister Timo Natter die Gemeinderäte Jürgen Müller und Marcus Reichert, beide Freie Wähler, einstimmig als Vertreter in der Verbandsversammlung ernannt.

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