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Wasserwerk in Brettach soll Strombedarf fast eigenständig decken

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Im Ortsteil Brettach soll ein zweistöckiges Wasserwerk entstehen. Eine große Photovoltaikanlage deckt fast den gesamten Strombedarf selbst.

Die Kommunen Langenbrettach, Neuenstadt und Hardthausen bauen gemeinsam ein Wasserwerk.
Die Kommunen Langenbrettach, Neuenstadt und Hardthausen bauen gemeinsam ein Wasserwerk.  Foto: Nicolas Armer, dpa

Bereits im vergangenen Jahr haben die Gemeinden Langenbrettach, Hardthausen und Neuenstadt den Entschluss gefasst, ein gemeinsames Wasserwerk im Langenbrettacher Ortsteil Brettach zu bauen. Inzwischen ist der Antrag auf eine Baugenehmigung eingegangen und wurde beim Landratsamt eingereicht, wie Heike Fröhlich, Amtsleiterin beim Bauamt, dem Gemeinderat Langenbrettach erklärte. Konkret handle es sich um das Flurstück 1271 im Ortsteil Brettach.

Auf dem Grundstück, wo das Wasserwerk gebaut wird, steht aktuell der Wasserhochbehälter Hutstütze. Dieser versorgt jedoch momentan nur den Ortsteil Brettach. „Zu Teilen wird dieser Hochbehälter auch in Zukunft in Betrieb bleiben, zu Teilen wird er außer Betrieb genommen“, erklärte Bürgermeister Timo Natter. „Das neue Wasserwerk, das hier entstehen wird, soll als Zentrale fungieren.“ Dort komme Wasser aus Neuenstadt, Hardthausen und Langenbrettach an, werde zusammengeführt, aufbereitet und dann wieder in die drei angeschlossenen Gemeinden verteilt.

Zweigeschossiges Wasserwerk wird eingegrünt und liegt teilweise im Hang

„Das Werk soll zweigeschossig werden, das Untergeschoss wird komplett in der Erde verbaut. Das Gebäude wird eingegrünt und liegt teilweise im Hang.“ Das Wasserwerk füge sich also relativ unscheinbar in die  Umgebung ein. „Die Arbeitsfläche und die Zufahrt werden mit Notstromanlagen ausgestattet, außerdem wird  eine Trafostation gebaut. Es wird zudem  eine relativ große Photovoltaikanlage geben, die den Eigenbedarf der Pumpen fast decken kann.“

Laut Natter werde man das maximal mögliche Flächenvolumen aufbringen, um den Strom, den man brauche, relativ günstig herzustellen. „In der Bauzeit wird die Erde auf dem Flurstück, das uns gehört, zwischengelagert und wir hoffen, dass wir so wenig wie möglich wegfahren müssen.“ Begonnen werde mit der Baumaßnahme je nach Eingang der Zuschüsse. „Wir haben jetzt den Antrag gestellt, dem hat der Gemeinderat zugestimmt und jetzt warten wir ab, was sich tut.“ Es bleibe abzuwarten, ob der Antrag dieses Jahr durchgehe oder man die Beantragung noch einmal um ein Jahr verschieben müsse. 

Sieben Bauabschnitte geplant – Gesamtkosten liegen bei 40 Millionen Euro

„Aktuell geplant sind sieben Bauabschnitte, wobei wir jetzt schon bei der näheren Planung deutlich reduziert haben und sukzessive Alternativen, sprich Teilinstandsetzungen, geplant haben“, so Natter. „Wir werden demnach vermutlich erst nach vier bis fünf Jahren die gesamte Technik im Gebäude komplett einsetzen können.“ Das sei jedoch kein Problem. So baue man ein solches Bauwerk schließlich nur etwa einmal im Jahrhundert. Wichtig sei es, die Versorgung in den nächsten Jahrzehnten sicherzustellen.

Die Gesamtkosten für das Bauprojekt betragen 40 Millionen Euro – laut Natter sei dies auch der Grund für die abschnittsweise Fertigstellung. Die Zuschüsse würden immer anhand von Jahresprogrammen eintreffen.  Ortsvorsteher Marcus Reichert wollte wissen: „Können wir hinsichtlich der Gewährleistung der Technik im Voraus irgendwelche Vereinbarungen treffen? Die Technik wird teilweise ja gar nicht in Betrieb gehen können. Es werden Abschnitte fehlen.“ 

Gemeinderat Langenbrettach stimmte dem Bauvorhaben zu

Darauf antwortete Natter, dass man sich im Vorfeld dafür eingesetzt habe, dass die Technik nicht im ersten oder zweiten, sondern erst in den nachfolgenden Bauabschnitten eingesetzt werde. Wichtig sei zunächst, mindestens zwei der Gemeinden an die Leitungen anzuschließen. Erst danach sei es sinnvoll, die Technik ins Gebäude einzubauen. „Wenn wir beispielsweise im vierten Jahr die Technik einbauen, ist die Leitung in Langenbrettach bereits gelegt, und auch die Hardthausener Leitungen sind gelegt.“ Das sei logistisch sinnvoller.

Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben aus städtebaulicher Sicht zu. „Damit wurden die baurechtlichen Voraussetzungen für den Bau des Wasserwerks geschaffen“, erklärte Timo Natter. 

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